Türchen 13

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Zusammen stiegen wir aus und betraten das Haus.

Mit dem Heben meiner Hand bedeutete ich Ruth, leise zu sein. Langsam schritt ich durch die Wohnung, um zu sehen, ob hier noch jemand war. Und plötzlich stand ich vor einem vielleicht 18-jährigen Jungen.

,,Baby, halt ihn fest. Ich komme gleich wieder.", meinte ich zu Ruth, welche sadistisch grinste und ihn in ihre Fänge nahm.

Ich im Gegensatz lief runter in den Keller und schloss den einzigen verschlossenen Raum auf. In diesem blickte ich mich kurz um und bemerkte, dass dieser Raum meiner Folterkammer ähnelte.

In der Mitte des Raumes war der Vampir in Form eines X gefesselt. ,,Unter anderen Umständen, hätte ich mich mit diesen Leuten anfreunden können.", meinte ich beeindruckt, bevor ich dann auf den Vampir zulief und begann, die Fesseln auseinander zu reißen.

,,Caius...", sagte der Vampir überrascht. ,,Ja, von jemandem wie mir erwartet man eher weniger, dass ich Andere rette, nicht wahr?", erwiderte ich schelmisch grinsend und riss die letzte Kette auseinander. ,,Nein, eher weniger.", murmelte der Vampir. Ich schlang seinen Arm um meinen Nacken und stützte ihn, da er wirkte, als würde er gleich zusammenbrechen, nun da er nicht mehr von den Ketten gehalten wurde.

So half ich ihm dann nach oben. Ich wollte gar nicht wissen, was er alles für Experimente durchmachen musste. Denn man musste ziemlich heftige Experimente durchführen, um einen Vampir in so eine Verfassung zu bekommen.

Ruth wartete oben mit dem Jungen. ,,Hier ist Essen für dich.", meinte ich zu dem Vampir und Ruth zerrte den Jungen zu uns. Der Vampir löste sich sofort von mir und stürzte sich auf den Jungen. Ich zuckte die Schultern und sah Ruth an. Diese grinste. Sie trat neben mich und ich legte meinen Arm um ihre Taille.

Als der Vampir ausgetrunken hatte, drehte er sich zu uns um. ,,Wie heißt du?", wollte ich wissen. ,,Nathaniel, Sir.", er senkte den Blick. Ich runzelte die Stirn, als er mich mit Sir ansprach, zuckte dann jedoch wieder die Schultern. ,,Bis du wieder komplett bei Kräften bist, werden wir dich mit zu uns ins Schloss nehmen. Dort bekommst du eine Unterkunft und regelmäßiges Essen, bis du wieder bei Kräften bist. Danach kannst du zu deiner Heimat zurückkehren.", erklärte ich ihm und er nickte.

Ruth und ich drehten uns um und verließen das Haus. Die Leiche schleppten wir vorher noch schnell in den Keller. Bis er gefunden werden würde, würde nicht mehr zu erkennen sein, woran er gestorben war.

Zusammen mit Nathaniel saßen wir nun im Auto und fuhren zurück nach Volterra. In der Tiefgarage des Schlosses parkte ich mein Auto dann und wir liefen wieder in den Thronsaal.

Aro sah mich wütend an. Ich zog eine Augenbraue nach oben.

,,Wir haben den Vampir hergebracht. Was ist jetzt schon wieder dein Problem?", wollte ich genervt wissen. ,,Es kam eine Meldung, dass das Restaurant, in dem ihr ward, komplett explodiert ist. Mitsamt den ganzen Kellnern und allen Menschen darin. Ich brauche nur eins und eins zusammenzählen, um zu wissen, dass ihr das Restaurant habt explodieren lassen, da ihr vorher alle Menschen darin ausgesaugt habt.", fuhr mich Aro wütend an. ,,Ich hatte vergessen, was ich vorschlagen sollte, also mussten wir improvisieren.", war meine Antwort mitsamt Schulterzucken darauf. ,,Du hast vergessen, was du vorschlagen solltest?!?", fragte Aro mit bebender Stimme. Ich zog nur eine Augenbraue nach oben. ,,DU KANNST DICH AN DIE MENSCHLICHE GESCHICHTE VON 3319 JAHREN ERINNERN UND VERGISST DANN EINEN SIMPLEN VORSCHLAG, DEN DU MACHEN SOLLST?!?", brüllte Aro nun außer sich vor Wut. Die Meisten im Thronsaal zuckten zusammen, doch ich blieb einfach so stehen und sah ihn abwartend an. ,,Hast du jetzt fertig gebrüllt?", wollte ich wissen. Nun brüllte Aro wütend auf und wollte sich auf mich stürzen, doch dann stand plötzlich Sulpicia vor mir. ,,Aro, lass es. Ich kann verstehen, dass du wütend bist und ihm am liebsten den Kopf umdrehen würdest, aber wenn du einen Kampf gegen ihn startest, kannst du nur verlieren.", meinte sie. Aro schnaubte wütend und lief auf seinen Thron zu. Auf diesen ließ er sich sinken.

,,Ich muss später nochmal mit euch beiden reden. Und zwar alleine.", wandte er sich dann nochmal scharf an Marcus und mich. Fragend sah ich Marcus an, der verwirrt die Schultern zuckte. Auch er schien keine Ahnung zu haben.

Schnell verschwand ich in mein Gemach und zog meine normalen Sachen wieder an. Dann lief ich wieder in den Thronsaal und ließ mich auf meinen Thron sinken. Nathaniel war gerade dabei zu schildern, was überhaupt passiert war. Ich rollte mit den Augen und Ruth ließ sich auf meinen Schoß sinken. Sie drückte ihre Lippen auf meine und ich erwiderte den Kuss. Doch ich löste mich schnell wieder und tat so, als würde es mich brennend interessieren, was diese Menschen mit Nathaniel gemacht hatten. Natürlich war es nicht so, aber ich tat einfach mal so.

Nachdem Aro dann Jane befohlen hatte, Nathaniel sein Zimmer zu zeigen und ihm gesagt hatte, wann gewöhnlicherweise unser Essen eintraf, erhob er sich.

,,Brüder, ich muss nun mit euch reden.", meinte er und lief Richtung Thronsaaltür. Also erhoben auch Marcus und ich uns und Ruth ließ sich einfach wieder auf meinen Thron sinken. Auch Sulpicia setzte sich auf Aros Thron.

Wir drei Meister betraten unseren Besprechungsraum und setzten uns auf unsere gewöhnlichen Plätze. Marcus und ich blickten Aro an, der uns gegenüber saß. Wir beide waren neugierig, was er nun wollen würde. Da er aber noch schwieg, ging unser beider Blick von Aro weg und ich sah Marcus verwirrt an, der mich verwirrt ansah. Wie ferngesteuert gingen unsere Blicke gleichzeitig wieder zu Aro.

Uncontrollable *Adventskalender*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt