Türchen 9

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Ein paar Minuten später hatte ich mich immer noch nicht wieder einbekommen. Ich saß immer noch da und starrte auf die Thronsaaltür.

Plötzlich nahm ich ein Schnippen vor meinen Augen wahr.

Sofort schreckte ich aus meinen Gedanken hervor und sah zu Marcus, der die ganze Zeit vor meinen Augen umherschnippte.

,,Aro, wir müssten die Verhandlung führen. Also hör auf, Caius hinterher zu starren, als wäre er das achte Weltwunder.", meinte er kopfschüttelnd. Ich sah ihn einen Moment sprachlos an, bevor ich mich dann dem Vampir zuwandte und die Verhandlung begann.

Caius

Mit einem Keuchen ließ ich mich neben Ruth auf das Bett fallen. Wahrscheinlich hatten wir wieder das ganze Schloss unterhalten, aber ich hatte meine Wut abbauen müssen. Sonst wäre ich wieder in den Thronsaal gegangen und hätte Aro den Kopf eingeschlagen.

Marcus

Es vergingen zwei Monate und Ruth war immer noch bei uns. Jeden Tag hörte man Caius und Rtuh mindestens einmal im ganzen Schloss.

Sobald es Essen gab, waren die Beiden Feuer und Flamme. Sie stürzten sich nur so auf die Menschen und saugten sie komplett gierig aus.

Eigentlich hatten wir die Beiden zusammengebracht, damit Caius Ruth unter Kontrolle brachte und ihr half, als Vampir zu leben. Doch nun hatte es eher die Wirkung, dass Caius ebenfalls die Kontrolle verlor. Sie Beide konnten sich schon zurückhalten und warteten, bis das Mahl von Aro eröffnet wurde, doch dann waren die Beiden kaum zu halten.

Aber das Schlimmste hatten wir erst vor kurzem gemerkt. Ruth war fast genauso sehr Sadist, wie Caius. Und das brachte an Caius seine schlimmste Seite hervor.

Er wusste, dass er dafür geliebt wurde, grausam zu sein. Und das feuerte ihn gerade zu an.

Wenn er und Ruth nicht gerade Menschen aussaugten oder Sex hatten, waren sie viel in der Folterkammer und wenn sie im Thronsaal saßen, war Ruth auf seinem Schoß, die Beiden fraßen sich fast gegenseitig auf und wenn sie das nicht taten, hatte Caius das sadistischste Grinsen auf dem Gesicht, das ich je bei ihm gesehen hatte. Noch dazu schien es ihn immer weniger zu interessieren, was Aro oder ich dachten und er wurde immer respektloser und auch sadistischer uns gegenüber. Es wurde schlimmer mit Caius, als es jemals war.

Die Thronsaaltür schwang auf und Caius kam rein. Gefolgt von Ruth. Aro rollte schon die Augen und ein paar der Wachen verzogen sich weiter hinter die Säulen.

,,Bruder, wo ist das Essen?", Caius sah sadistisch aus, wie sonst was. ,,Das dürfte gleich kommen...", murmelte Aro und versuchte zuckersüß zu lächeln. Caius provozierte Aro immer so sehr, wie er es konnte. Und genau deswegen war das Verhältnis hier im Schloss komplett angespannt.

Wenig später kam Heidi mit der Mahlzeit rein und das Grinsen auf Caius' Lippen wurde breiter. ,,Das Mahl ist eröffnet.", meinte Aro und sofort stürzten sich Caius und Ruth in die Menschenmasse. Das Geschrei war groß, noch bevor sich die Wachen und wir uns eingemischt hatten.

Caius

Ich ließ die Frau mit einem breiten sadistischen Grinsen fallen. Dann glitt mein Blick durch den Thronsaal und ich sah, wie Ruth den letzten Tropfen aus einem Mann saugte.

,,Noch nicht fertig, Baby?", grinste ich und schlenderte auf sie zu. Sie blickte mich aus wilden Augen an, während sie sich weiterhin nicht von dem Hals löste. ,,Gibst du mir noch was?", grinste ich sadistisch. Sie knurrte und trank den Mann leer. Dann ließ sie ihn fallen und lief auf mich zu. Sein Blut klebte noch an ihren Lippen und lief auch etwas an ihrem Kinn hinab. Gierig verfolgten meine Augen einen der hinablaufenden Blutstropfen.

Ich wusste, dass sie mich veränderte. Und ich wusste auch, dass sowohl Aro, als auch Marcus das nicht so toll fanden. Mich jedoch interessierte es wenig und ehrlich gesagt, war es mir komplett egal. Mir gefiel es, wie ich bei ihr sein konnte und ich wollte, dass sie bei mir blieb. Dass sie mir gehörte und kein Anderer sie anfassen dürfte. Ich war mir nicht sicher, da ich es noch nie empfunden hatte, doch ich glaubte, dass ich sie liebte. Nur wusste ich gar nicht, wie sich Liebe anfühlte, also konnte ich nicht sicher sagen, ob ich sie liebte oder doch nicht.

Sie legte ihre Lippen auf meine und gierig versuchte ich das Blut zu bekommen. Wir vehielten uns beinahe schon wie Tiere, die sich gegenseitig ableckten.

,,Caius, ich hätte eine Bitte.", meinte plötzlich Aro. Ich löste mich also von Ruth und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Was würde er nun wohl wollen? Wahrscheinlich wollte er irgendwas, dass Ruth und ich weniger und nicht so laut Sex hatten oder uns nicht wie die Tiere verhielten. Doch es machte mir Spaß, mich so zu verhalten. Es schien so, als hätte Ruths Unkontrollierbarkeit auf mich abgefärbt, was mich gerade aber recht wenig störte. Dann waren wir halt zusammen unkontrollierbar. Die ganze Zeit die Kontrolle zu behalten war schließlich auch langweilig. Und so lange wir keine Regeln oder Gesetzte brachen, war ja noch alles in Ordnung.

Aro sah mich fragend an. Anscheinend hatte ich jetzt vor lauter Gedankengänge verpasst, was er überhaupt von mir wollte.

,,Er hat dir nicht zugehört.", meinte Marcus seufzend. Aros Blick wurde genervt. Ich zuckte die Schultern. ,,Ich habe nachgedacht.", meinte ich dann einfach nur. ,,Das ist ja der Wahnsinn. Ich wusste gar nicht, dass du das überhaupt noch kannst.", knurrte Aro wütend. Ein Knurren kam aus meiner Kehle und ich ging leicht in Angriffposition. ,,Aro, jetzt provozier ihn nicht auch noch...", seufzte Marcus. ,,Halt den Mund.", knurrte ich Marcus an, welcher beschwichtigend die Hände hob, die Schultern zuckte und zu seinem Thron zurückkehrte. ,,Na los, Aro. Werd los, was du los werden willst. Sag mir, was du zu sagen hast. Ich bin ganz Ohr, was du damit meinst.", knurrte ich und sah ihn herausfordernd an.

Uncontrollable *Adventskalender*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt