Türchen 8

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Die Blicke, die auf uns lagen, als wir den Thronsaal betraten, waren göttlich. Ich musste mich komplett beherrschen, nicht loszulachen und das musste bei mir schon etwas heißen.

Schließlich lachte ich nicht oft. Ich hatte heute das erste Mal so richtig wieder gelacht seit fast 3300 Jahren. Und das Alles nur wegen einer Neugeborenen, die sich einfach so in unser Leben eingeschlichen hatte und vollkommen unkontrollierbar war.

Am meisten verstört sah Aro aus, während Marcus eher aussah, wie immer.

,,Ich sagte doch, wenn wir miteinander geschlafen hätten vorhin, hättet ihr es gehört.", ich zuckte die Schultern. ,,Bruder, diese Geräusche haben mich so sehr verstört, dass ich mir Sorgen um die Frauen mache, die du in dein Gemach verschleppst.", Aro sah mich pikiert an. Er war sogar so pikiert, dass er nicht mal aus Gewohnheit blinzelte oder atmete.

,,Du brauchst dir keine Sorgen um die Frauen zu machen, Bruder. Denen geht es sehr gut. Nicht wahr, Ruth?", erwiderte ich. Ruth, die immer noch meine Hand hielt und ihre andere Hand an meinem Unterarm liegen hatte, begann zu kichern. Grinsend lief ich los zu meinem Thron und da sich Ruth an meinem Arm festhielt, folgte sie mir.

Mit einem weiterhin breiten Grinsen, setzte ich mich auf meinen Thron und zog Ruth auf meinen Schoß. Kichernd ließ sie sich seitlich auf meinen Schoß sinken und lehnte sich mit ihrer Schulter gegen meine Brust. Sie drehte leicht den Kopf und drückte mir einen Kuss auf den Hals.

Ihr Kuss war sanft und angenehm.

Grinsend lehnte ich mich an und hielt sie weiter in meinem Arm. Davor warf ich Aro jedoch noch einen triumphierenden Blick zu.

,,Bruder, es war eine schlechte Idee, ihn auf sie loszulassen.", meinte plötzlich Aro zu Marcus. Ich schaute ihn verwirrt an, darauf wartend, was er nun zu Marcus sagen würde. ,,Wie meinst du?", wollte Marcus müde wissen. ,,Ja, schau es dir doch an.", Aro deutete auf uns. ,,Und?", Marcus sah irritiert aus. ,,Ja, das!", rief Aro und deutete auf die Konstelation, wie wir dasaßen und die Bisse an ihrem und auch meinem Hals. ,,Was ist damit?", Marcus war immer noch verwirrt. ,,Das ist falsch!", Aro schnaubte. ,,Er sollte sie zügeln und nicht zu seinem Anhängsel machen.", brummte Aro nun. In mir stieg langsam Wut empor. ,,Ich wüsste nicht, was daran falsch wäre, dass unser Bruder einmal glücklich ist.", Marcus zuckte die Schultern und schaute wieder in die Leere.

,,Danke, Marcus. ER ist ja auch nur anwesend.", knurrte ich. Ruth drehte sich leicht auf meinem Schoß um und drückte mir einen Kuss auf die Wange. ,,Reg dich nicht so auf...", flüsterte sie ganz dicht an meinem Ohr. ,,Dafür ist es schon zu spät, Baby.", raunte ich leicht knurrend.

Danach herrschte im Thronsaal eisige Stimmung. Irgendwann wurde mir langweilig und ich pikste Ruth in die Seite. Sie drehte sich mit einem tadelnden Gesicht zu mir um und schaute mich an. Ich pikste ihr wieder in sie Seite, worauf sie die Nase verärgert kräuselte. Es sah unfassbar süß aus, weswegen ich mich vorbeugte und meine Lippen auf ihre legte.

Sie erwiderte den Kuss sanft und ließ meiner Zunge Einlass, als ich darum bat. Sanft küsste ich von ihren Lippen über ihr Kinn und dann seitlich ihren Hals entlang. Sie kicherte leise und grub ihre Finger in meine Haare. ,,Nicht hier...", wisperte sie. ,,Ich mache das, wo ich will... Ich bin hier der König...", raunte ich und küsste abermals ihren Hals entlang. ,,Hey...", kicherte sie und gab mir einen Klaps auf den Hinterkopf. Ich ignorierte diesen Klaps und begann, an ihrer Haut zu saugen. Sie biss sich sofort auf die Unterlippe. ,,Lass das...", kicherte sie und gab mir wieder einen Klaps auf den Hinterkopf. Seufzend löste ich mich von ihrem Hals.

,,Dann küss mich wenigstens, Baby.", raunte ich und lehnte mich zurück. Sie beugte sich grinsend zu mir und legte ihre Lippen wieder auf meine. Meine Arme schlangen sich um ihre Hüfte und sie lehnte sich komplett gegen mich. Knutschend saßen wir also in meinem Thron und ignorierten die Anderen komplett.

Aro

Die Tür ging auf und ein Vampir, über den wir nun verhandeln würden, wurde reingeführt. Neben mir war Caius immer noch mit Ruth am Knutschen und er reagierte in keinster Weise darauf, dass jemand den Thronsaal betrat. Der Vampir sah Caius echt verstört an.

,,Caius, wärst du so freundlich, dich von deinem Spielzeug zu lösen? Wir haben jetzt eine Verhandlung.", seufzte ich. Caius löste sich ein kleines Stück von Ruth, jedoch nur so, dass ihre Lippen noch direkt voreinander waren. So knurrte er mich für eine Sekunde an, bevor er seine Lippen wieder auf ihre legte.

,,Bruder, bitte. Du kannst in zehn Minuten weiter spielen.", ich schüttelte den Kopf. ,,Baby, einen Moment...", hörte ich Caius flüstern, bevor er Ruth von seinem Schoß hob, aufstand und Ruth wieder auf seinem Thron absetzte. Im nächsten Moment stand er vor mir. Er legte seine eine Hand neben meinen Kopf an die Lehne und kam mir näher. Ich konnte an ihm den Geruch von Ruth und von Sex wahrnehmen. Er beugte sich direkt zu meinem Ohr.

,,Bezeichne Ruth noch einmal als mein Spielzeug und du landest sofort in der Folterkammer, wo ich dich Jahrhunderte oder Jahrtausende foltern werde, bis du seelisch und körperlich komplett zusammenbrichst. Danach werde ich dich so grauenvoll töten, wie es nur möglich ist. Hast du mich verstanden, Bruder?", seine Stimme war ruhig und bedrohlich, während er mir diese Drohung leise ins Ohr raunte und das Bruder dann abwertend zischte.

Während ich in einer kompletten Schockstarre war, stieß sich Caius von meinem Thron ab und hielt Ruth seine Hand hin. ,,Komm, Principessa.", sagte er mit sanfter Stimme. Ruth erhob sich und ergriff seine Hand. Ohne uns noch ein einziges Mal anzusehen, verließen die Beiden den Thronsaal.

Uncontrollable *Adventskalender*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt