Türchen 21

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Auf Caius' Aussage über Sulpicia hin, sprang Aro wütend auf. Caius jedoch blieb sitzen und funkelte Aro so an.

,,Das kannst du wohl kaum miteinander vergleichen!", meinte Aro und warf aufgebracht die Hände in die Luft.

Die Thronsaaltür ging auf und die Cullens kamen rein. Ich legte meine Hand vor meine Augen und begann den Kopf zu schütteln. Durch meine Finger schielte ich zu ihnen.

Aro und Caius ließen sich von der neuen Anwesenheit nicht beirren.

,,Keiner wird Ruth anrühren...", knurrte Caius bedrohlich und erhob sich nun ebenfalls. ,,Sie bricht unsere Gesetze. Und wer die Gesetze bricht, wird getötet. Das ist Gesetz!", hielt Aro aufgebracht dagegen. ,,Und wenn jetzt Sulpicia austicken würde und auffällig jagen würde, würdest du sie auch nicht umbringen, oder? Und Marcus hätte es genauso wenig bei Didyme gemacht.", meinte Caius knurrend. ,,Das kannst du immer noch nicht miteinander vergleichen!", rief Aro. ,,Ich kann vergleichen, was ich will!", donnerte Caius.

Nun gingen auch die Blicke der Cullens zwischen den Beiden hin und her.

,,Nein, das kannst du nicht vergleichen!", brüllte Aro zurück. ,,Es wird niemand Ruth anrühren oder töten.", knurrte Caius nun wieder bedrohlich. Wenn den Beiden auffallen würde, wie oft sie sich gerade wiederholten und im Kreis drehten...

,,Und wieso sollten wir nicht? Wir können sie nicht verschonen, nur weil du ein Auge auf sie geworfen hast!", Aro schüttelte energisch den Kopf. ,,Ich habe nicht einfach nur ein Auge auf sie geworfen!", schrie Caius nun Aro wütend an. Und wenn er rot werden könnte, wäre er bei dieser Aussage eben tomatenrot vor Wut geworden. ,,Sondern?!?", brüllte Aro zurück. ,,Sie ist meine Seelenverwandte!", brüllte Caius nun komplett außer sich. Nun klappte sowohl Aro, als auch mir, den Wachen und den Cullens der Unterkiefer runter.

,,Wie hast du es geschafft, das vor mir zu verbergen?", wollte ich neugierig wissen. ,,Ich kenne da jemanden, der die Gabe hat, so etwas zu verdecken... Und ich wollte nicht, dass es jeder auf die Nase gebunden bekommt, weil dann unsere Feinde das erfahren könnten und sie als meine Schwäche missbrauchen könnten...", murmelte Caius und sein Blick ging gen Boden.

Aro ließ sich quengelnd auf seinen Thron plumpsen. Nun ähnelte er noch mehr einem kleinen Kind.

,,Aber dann können wir ja wirklich gar nichts machen... Und dann wird die Effektivität der Volturi in Frage gestellt und wir stehen wieder vor einem riesigen Desaster, weil alle denken, sie könnten sich gegen uns aufbäumen...", jammerte Aro.

Caius rollte nur die Augen und ließ sich ebenfalls wieder auf seinen Thron sinken.

,,Was machen wir denn jetzt?", quengelte Aro weiter. Ich musste meine Lippen aufeinanderpressen, um nicht anzufangen, zu lachen und auch die Cullens konnten sich nur mühsam ein Lachen unterdrücken.

,,Ich wäre dafür, dass wir uns das noch ein bisschen ansehen und erstmal nichts machen. Falls es dann noch mehr ausartet, werden wir eingreifen. Dann werde ich mich auf die Suche nach ihr machen und erstmal versuchen mit ihr zu reden. Wenn das nichts bringt, fange ich sie halt sozusagen ein und bringe sie her und wir sehen hier weiter.", meinte Caius einfach schulterzuckend.

,,Gar nichts tun?", quengelte Aro weiter, wie ein kleines Kind. ,,Erstmal...", schnaubte Caius, der langsam die Geduld zu verlieren schien. An seiner Stelle würde ich das aber auch.

,,Okay...", gab sich Aro immer noch leicht quengelnd geschlagen.

Nun schienen die Beiden auch die Cullens zu bemerken. ,,Oh, hallo...", meinte Aro nun wieder wesentlich erfreuter. Caius schnaubte und ließ seinen Kopf gegen seine Thronlehne schlagen.

Carlisle sah mich an. ,,Wir sind hier, wegen den Büchern, über die wir geredet hatten.", meinte er dann zu mir. ,,Stimmt, das hatte ich komplett vergessen...", murmelte ich und erhob mich.

Zusammen mit den Cullens lief ich dann aus dem Thronsaal raus.

,,Sind die immer so?", wollte nun Emmett kichernd wissen. ,,Wer? Aro und Caius? Die bekommen sich öfter wegen Entscheidungen in die Haare und zanken dann eine Weile. Dabei drehen sie sich dann ungefähr fünf Mal im Kreis und wiederholen sich eigentlich durchgehend, aber am Ende kommen sie dann doch immer auf einen Schluss. Manchmal ist Aro dickköpfiger, aber meistens ist es Caius, der seinen Willen durchsetzt. Er wird auch echt kein netter Zeitgenosse, wenn er auf Dauer seinen Willen nicht bekommt. Das Problem dabei ist, umso länger die Diskussion zwischen den Beiden geht, umso trotziger werden die Beiden. Und wenn Aro trotzig wird, wird er meistens unlogisch. Das bedeutet, wenn sie länger diskutieren gewinnt eh immer Caius, weil Caius eigentlich immer trotzig ist und deswegen nicht weniger logisch.", meinte ich schulterzuckend.

Nun mussten die Cullens lachen.

,,Es war zum Schießen, wie Aro irgendwann angefangen hat zu quengeln und Caius immer aufgebrachter wurde. Ich dachte wirklich, Caius geht ihm gleich an die Kehle und Aro bleibt einfach irgendwie sitzen und schmollt ihn an.", lachte Carlisle. ,,Das ist auch schon passiert.", erwiderte ich trocken darauf. Jetzt lachten sie noch mehr.

Zusammen betraten wir die Bibliothek und ich lief mit ihnen zu einem der Regale. Aus diesem zog ich dann die für sie vorgesehenen Bücher hervor, welche ich ihnen dann reichte.

,,Naja, dann mal noch viel Glück mit den beiden Kleinkindern.", scherzte Carlisle, bevor sie sich verabschiedeten und gingen.

Oh ja... Caius und Aro waren manchmal wahrhaftig wie Kleinkinder. Ich konnte nur hoffen, dass sie ihre Trotzanfälle wieder in den Griff bekommen hatten, wenn ich in den Thronsaal zurückkehrte.

Uncontrollable *Adventskalender*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt