promise | ateez

13'

Ich habe eigentlich nicht so große Ahnung von Schminke wie meine Freundin Lilith, aber eigentlich müsste es ja klappen...
Auf dem Tisch liegen verschiedene Sachen, welche ich ohne zu zögern benutzte.

Dass ich mal Seonghwa schminken musste, darauf wäre ich niemals gekommen... Und das hätte ich auch niemals freiwillig gemacht.

Das Ergebnis sieht nicht schlecht aus: Seine Haare sitzen und Make-Up sieht hoffentlich auch so aus, wie es aussehen soll. Seonghwa scheint sich nicht zu beschweren.
Plötzlich steht er auf und läuft aus der Garderobe. Ich laufe ihm hinterher und weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Er steht auf einmal mitten in einem Kreis von Menschen, während ich mitten auf einem Weg verpeilt da stehe.

"Wieso stehst du hier einfach so rum?" Hinter mir steht Yeosang. Ich lächle ihn verwirrt an.

"Ich habe keine Ahnung wo ich hin soll", kommt langsam aus mir raus.
Yeosang schaut zu Seonghwa rüber, der mittlerweile vor einer Kamera steht und posiert.

"Komm, lass uns zusehen", sagt er und geht Richtung Kameramenschen. Ich folge ihm.

"Wurdest du schon fotografiert?", frage ich ihn auf dem Weg und er nickt.
Als wir neben den Kameraleuten standen, zeigt er mir auf einem großem Bildschirm seine Bilder. Sie sind alle sehr gut geworden.

"Wow. Die sind echt schön", flüstere ich vor mich hin und bekomme ein Schmunzeln von Yeosang.
Es machte mich stolz zu sehen, dass mein Freund so etwas hinbekommen hat, weshalb ich ihn kurz umarmen musste.

"Kann ich das gedruckt haben?" Ich gucke leicht zu Yeosang hoch und zwinkere ihm zu. Er lächelt nur und antwortet mit einem lachenden 'Klar'.

Mittlerweile werden schon Fotos von Seonghwa geschossen, die ebenfalls auf dem Monitor erscheinen, das ich gerade anschaue.
Die Bilder von Seonghwa sind ganz anders, als die von Yeosang, denn beide haben echt verschiedene Ausstrahlungen.

Als ich zu Seonghwa schaue, guckt er direkt in die Kamera und hat dabei einen 'Schmollmund', was zu ihm passt.
Ich schaue ab und zu seine Bilder an, muss aber zugeben, dass er in echt viel besser aussieht, als auf den Bildern.

Nachdem einige Zeit vergangen ist, hole ich netterweise eine Wasserflasche, damit ich sie Seonghwa geben kann.

Ich freue mich schon total nach Hause zu fahren und mich endlich hinzulegen... Ich bin totmüde.

Als ich Seonghwa sehe, stelle ich mich vor ihm und halte ihm die Flasche hin.
Er schaut mich dagegen nur komisch an. "Kippst du mir wieder etwas von deinem Trinken über den Kopf?", und hebt leicht seine Augenbraue.

War klar, dass wieder so ein Satz von ihm kommen muss. Aber ich lasse mich nicht von ihm fertig machen.

Ich schüttle den Kopf und lache ironisch. "Jetzt kann ich ja gefeuert werden, wenn ich das nochmal mache." Nachdem das klar gestellt wurde, drücke ich ihm die Flasche Wasser in die Hand, damit er davon trinken kann.

Als Seonghwa etwas trinkt, sehe ich Yeosang auf uns zukommen und winke ihm zu.

Endlich nach Hause!

"Bereit heim zu fahren, Haine?" Ich habe schon ein großes Lächeln im Gesicht und wollte nicken, doch im nächsten Moment reißt Seonghwa Yeosang mein Helm aus der Hand.
Ich schaue zu ihm hoch und noch bevor ich ihn fragen konnte, was das soll, sagt er: "Du kannst schon mal mit Hongjoong heimfahren, ich bringe Haine heim. Haine muss mir noch bei etwas helfen, also kommen wir später nach."

Zuerst dachte ich, dass Yeosang auf meiner Seite ist und mich nach Hause bringen will, doch stattdessen nickte er nur und geht weg. Ich schaue überrascht Seonghwa an, doch er verhält sich, als wäre nichts gewesen. Er setzt sich nur auf sein Motorrad und sagt nichts.
Das ist doch ein schlechter Witz!
Langsam werde ich wütend.
"Wieso fahren wir nicht nach Hause?"
Ich bin total müde und glaube nicht, dass ich noch im Stande bin, etwas zutun. Vor allem, wieso sollte ich um diese Uhrzeit, oder überhaupt außerhalb der Arbeit, etwas mit ihm machen???

"Sei jetzt nicht so nervig und steig auf", ist das Einzige was Seonghwa sagt und klingt so, als wäre er auch wütend.
Genervt starre ich ihn, doch bekomme keine Reaktion, weshalb ich keine andere Wahl habe, als aufs Motorrad zu steigen und das zutun, was er sagt.

Wir fahren quer durch die Stadt. Da ich mich hier nicht auskenne, habe ich auch keine Ahnung, wo es hingeht, halte es aber für besser, ihn nicht zu fragen.

Irgendwann hält Seonghwa an und sagt, dass ich absteigen soll, was ich auch mache. Ich sehe mich um und sehe nur viele kleine Geschäfte.
Verwirrt schaue ich ihn an.

"Setz dich jetzt hier hin", sagt er und zeigt auf eine Bank. Ich schaue ihn genervt an und setze mich hin, worauf er in einem der Geschäfte verschwindet.
Wie unhöflich kann man sein??

Draußen ist es schon dunkel, doch die Laternen leuchten hell. Um mich herum laufen ein paar Menschen, manche Hand in Hand. Ich schaue auf mein Handy und sehe mehrere Nachrichten von Ethan.

Ich mache mir nur Sorgen um dich.

Ich starre die Nachricht an, tippe dann ein 'Musst du nicht' und schalte mein Handy danach aus.

Was macht Seonghwa so lange?

Als er endlich rauskommt, war ich kurz davor ihm eine zu verpassen. Ich stehe entsetzt auf und schreie ihn an. "Können wir jetzt endlich mal nach Hause gehen?!"
Mit einem bösen Blick schaue ich zu ihm hoch.

Zuerst dachte ich, dass er mich zurück anschreit, aber so war es nicht. Er nahm meine Hand. Seine waren im Gegensatz zu meine schön warm und legte mir dann etwas in die Hand. Er hielt meine Hände so, dass ich nicht sofort sehen konnte, was es ist.
Seonghwa dreht sich im nächsten Moment um und geht langsam wieder zum Motorrad.

"Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war."

Völlig schockiert von der Situation, stehe ich einfach nur da. Ich schaue auf meine Hand. Ich halte eine schöne Kette in der Hand.
Seonghwa dreht sich noch zu mir um und bevor ich aufs Motorrad steige, lege ich mir die Kette um.

Er fährt los und während der Fahrt umarme ich ihn von hinten. "Danke, Seonghwa", flüstere ich.