promise | ateez

28'

"Verträgst du viel Alkohol?", fragt mich Yeosang, während wir auf der Tanzfläche stehen und uns leicht zum Rhythmus der Musik bewegen.
Ich nickte stolz und machte dann eine Kopfbewegung Richtung Bar. "Wir können ja um die Wette trinken und der Gewinner bekommt einen Preis", lachte ich und nehme dann seine Hand. Ich ziehe ihn zur Bar und bestellte zwei Getränke.
Wir stoßen an und genießten den Abend.

Auf der Tanzfläche beobachtete ich San und Lilith, die zwei Süßen.

"Ihr zwei schön am Trinken... Wir machen mit!" Mingi und Yunho stellten sich zu uns und bestellten etwas für uns alle. Ich nahm es nur lächelnd an und so stoßen wir alle auf Mingis Geburtstag an.

Komischerweise wurde mir schon nach ein paar Gläsern schlecht. Ich schaute zu den Anderen, die noch genüsslich aus ihren Gläsern trinken.
Keine Ahnung, wieso ich das wollte, aber ich wollte mit ihnen mithalten und habe durchgezogen.

Das ist auch der Grund, weshalb ich sterbend in einer Ecke lag. A/N: Kinder, trinkt kein Alkohol.

In meinem Kopf drehte sich alles und ich nahm nur noch Umrisse wahr.
Ich hörte, wie sich jemand mir annäherte. "Hier, trink etwas Wasser", sagte Yeosang und drückt mir ein Glas in die Hand. In Zeitlupe drückte ich mir das Glas gegen den Mund und trank kleine Schlücke daraus. Dabei lief mir das meiste vom Wasser auf die Klamotten.
Ich spürte nur, wie Yeosang mein Oberteil befummelte, möglicherweise macht er es gerade nur sauber. Doch es fühlte sich anders an, also drückte ich ihn von mir weg.

Ich lehnte mich weiterhin gegen die Wand und seufzte laut auf. 

Mein Blick wurde auf einmal klarer und ich sehe von Weitem Seonghwa. Der Seonghwa, der mir vor ein paar Wochen eine Liebeserklärung gemacht hat.

Was habe ich nochmal gesagt? Er soll mich vergessen?

Ich starre ihn an und sehe neben ihm meine Freundin Lilith. Im nächsten Moment umarmte er sie.
Mein Blick klebte auf ihm, ich guckte nicht weg. Ich sehe nur, wie die beiden sich umarmen.

Im nächsten Moment sehe ich nur noch verschwommen.
Ich fasste mir ins Gesicht und merkte, dass meine Hände nass sind.

Haine, wieso weinst du?

Fragen schwirren in meinem Kopf.

Verschwommen sehe ich die Umrisse von Yeosangs Gesicht und spüre, wie er mich langsam in den Arm nimmt.
Es ist schön warm, aber trotzdem fühle ich mich in seinen Armen leer.

Ich drücke Yeosang wieder von mir weg und schaue ihn mit großen Augen an. Mein Kopf dreht sich immer noch, weshalb ich mich gegen die Wand lehne.
Er sagt nichts und ich starre ihn auch nur an. Mittlerweile sind meine Augen wie ausgetrocknet. Doch ich fasse mir an den Kopf. Wieder tut es weh...

"Komm, ich bring dich nach Hause", sagt Yeosang in einer ruhigen Stimme.

Wieso ist er so nett zu mir, obwohl ich ihm gerade nur Probleme mache?

Langsam stehe ich auf und halte dabei seine Hand. Wir laufen langsam Richtung Ausgang und als wir draußen stehen, spüre ich die kalte Luft.

Die Kälte.

Genau so kalt, wie auf dem Balkon.

Ich passte nicht auf, deshalb stolperte ich und so fiel ich auf den Boden. Yeosang versuchte mich noch aufzufangen, doch erfolglos. Ich bin so tollpatschig...
Mein Gesicht tut weh. Langsam schaue ich nach oben und sehe Yeosangs Hand.

Ich starre sie an und fühle mich irgendwie komisch. Ein Gefühl, dass meinen ganzen Körper durchrauscht. Es ist wieder dieses Gefühl, das ich damals an ATEEZ Geburtstag hatte.

Mein Kopf tut weh.

- Flashback -

Auf einmal packt mich jemand am Arm und zieht mich hoch. Vor mir steht ein hellblonder, großer Junge. "Danke", sagte ich und war begeistert, von seiner Freundlichkeit. Doch ich bekomme von ihm ein genervtes: "Pass das nächste Mal besser auf."
Was...? Für wen hält der sich? Dem könnte ich auch eine verpassen... [6']

Aus meiner Tasche krame ich eine Flasche Wasser raus. Perfekt! Böse schaute ich zu dem Idioten Seonghwa und kippe diese über seinen Dickschädel. "Ups", lachte ich nur.
Mit großen Augen schaut er mich an. Ich dagegen zucke nur mit den Schultern und zwinker ihm zu. [7']

In meinen Händen liegt eine schöne Kette.
"Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war", sagt Seongwa und steigt auf das Motorrad. Schockiert starre ich ihn an.
Die hat er für mich gekauft? Ich wusste auch nicht, wie ich jemanden wie ihn danken soll.
So umarmte ich ihn während der Fahrt von hinten. "Danke, Seonghwa", flüstere ich.
Ist das der Beginn einer neuen Freundschaft? [13']

Ich machte mich bereit auf den Sturz. Wieso bin ich so tollpatschig?
Doch ich fiel nicht. Stattdessen landete ich weich. Unzwar in Seonghwas Armen. [17']

Bevor ich etwas realisieren konnte, wurde ich  in den Arm genommen.
Der Duft ist mir fremd und sehen, konnte ich auch nichts. Dennoch ist es schön warm und angenehm von dieser Person umarmt zu werden.
"Ich sorg dafür, dass wir uns wiedersehen. Versprochen." Er flüstert mit einer ruhigen Stimme in mein Ohr.
Wer ist das? [19']

"당신을 기억하고 내 하루를 보내고" - Seonghwa Star 1117; 'remembering you and spending my day' [25']

"Aber wie lange soll das so weiter gehen?" Langsam ließ mich Seonghwa los und guckte mich ohne Emotionen an. "Sag mir, wie soll ich diese Person lieben, wenn mein bester Freund etwas für sie empfindet?"
Mit großen Augen schaue ich ihn an.
Seonghwa... liebt mich? In mir ging ein Gefühl auf, das ich nicht beschreiben kann. Ich wusste aber, dass ich dieses Gefühl unterdrücken muss. [25']

- Flashback Ende -

Ich schaue zu Yeosang hoch. Mit einem besorgten Blick schaut er mich an.
Langsam stehe ich auf und ignoriere den Schmerz in meinem Gesicht und in meinen Händen. Ich atme ein und aus und schaue Yeosang tief in die Augen.

Ich liebe Yeosang.

Ich liebe ihn.

Yeosang...

Ich hatte ein Lächeln auf den Lippen. Mein Kopf explodierte fast. Genau so wie mein Herz.
Meine Tränen fließen mir die Wangen runter. "Ich liebe Seonghwa.", flüstere ich. "Ich liebe ihn so sehr... und es tut weh, dieses Gefühl zu unterdrücken."
Mit tränengefüllten Augen starre ich an Yeosang vorbei. Ich kann ihn nicht angucken... Wieso tue ich ihm sowas an?

"Ich muss die ganze Zeit an ihn denken, obwohl er so ein Arsch ist", sagte ich und wurde dabei immer lauter. Mein inneres Ich sagte, ich soll den Mund halten, aber ich bin total betrunken...
"Es stört mich so sehr, dass er gemein zu mir ist... Wieso ist er so gemein zu mir? Und trotzdem ist er manchmal total süß zu mir. Ich verstehe ihn nicht. Ich verstehe mich nicht. Wieso habe ich gesagt, er soll mich vergessen?" Verzweifelt schaue ich in Yeosangs Augen.

Er sagte nichts. Er nahm mich im nächsten Moment nur in den Arm. Es war eine sanfte, aber auch irgendwie distanzierte Umarmung.

Ich weiß und verstehe nicht, wieso er das tat.

Ich weinte und wurde dabei immer lauter. "Ich will nicht, dass er mich vergisst", flüstere ich in Yeosangs Brust.

Yeosang streicht mir sanft über die Haare. Langsam drückte er mich weg und ich guckte ihm in die Augen.
Er lächelte. "Ich weiß, dass ihr euch mögt", sagte er mit einer ruhigen Stimme.
Mit offenem Mund starre ich ihn an.
Er drückte mich nur wieder an sich.

Wieder spüre ich die Kälte des Windes. Ich spüre auch Yeosangs Brust, die sich unregelmäßig bewegte.

Es tut mir so leid, Yeosang...

Ich liebe dich nicht.