Lesson 8

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Jimin

Jungkook? Der Name klang irgendwie schön.
25? Das sind ja nur sechs Jahre...
Hatte ich wirklich was mit ihm? Wieder sah ich mir das Foto an. Von dem was ich ausmachen konnte, sah er nicht so alt aus.
Ich konnte nicht leugnen, dass ich neugierig war. Ich wollte mehr wissen, hatte aber Angst.

»Uhh Jimin«, sagte Taehyung grinsend und starrte hinter mir auf mein Handy.  »Jungkook also. Was habt ihr denn jetzt alles so gemacht? Habt ihr miteinander geschlafen?«

»Sei leise«, zischte ich ihn an.  »Weiß nicht, nur das wir uns geküsst haben.«
»Ach komm schon, willst du nicht mehr wissen? Soll ich für dich schreiben?«

»Nein, i-ich mach das schon!«, entgegnete ich und lief zum Eingang der Sporthalle, da diese schon geöffnet wurde.

In der Umkleide entschuldigte sich Taehyung durchgehend bei mir, was ich jedoch abwimmelte und meinte es wäre doch nicht so schlimm.
»Bist du soweit Taehyung?«, fragte ich ihn, damit ich mir seine Entschuldigungen nicht noch länger anhören musste.
»Ja ja, bin schon fertig«,erwiderte dieser und folgte mir in die Sporthalle.
Dort setzten wir uns zu den ersten Schülern auf die Bank und redeten noch etwas, bis alle da waren.

»So meine Schüler, in der heutigen Stunde machen wir ein paar Kraftübungen, aufgebaut in einem Zirkeltraining. Die Stationen bewältigt ihr zu zweit. Alles klar soweit?«

Herr Jeon erhielt von uns zustimmende Antworten.  »Gut dann wärmt euch mal auf. Zehn Runden.«
Er klatschte in die Hände und teilweise widerwillig, standen wir auf und fingen an unsere Runden zu laufen. Mit der Ausdauer hatte ich überhaupt kein Problem, aber Krafttraining ist so gar nicht meins. Lieber würde ich Badminton spielen oder Tanzen.
Völlig in Gedanken merkte ich gar nicht, dass ich die zehn Runden schon gelaufen bin, da alle schon anfingen den Parcour aufzubauen.

»Gut, dann sucht euch einen Partner und eine Station, wo ihr beginnen wollt. Ihr habt für jede Station zwei Minuten und dann eine Minute fürs wechseln. Dieser erfolgt im Uhrzeigersinn.«

Ich blickte mich nach Taehyung um. Er ist der einzige, der mit mir zusammen arbeiten würde. Doch er hatte schon einen Partner.
»Tut mir Leid Jimin, aber Yunsung hat mich schon als erstes gefragt.«
»Schon gut«, erwiderte ich geknickt und sah mich nach einem Partner um, doch alle waren schon vergeben.
»Ey Schwuchtel, Herr Jeon meinte ich muss dich als Partner nehmen«,ertönte Yukwons Stimme hinter mir.
Ich korrigiere, es waren alle vergeben außer Yukwon. Das kann ja noch was werden.
Ich nickte nur schüchtern und wir stellten uns an die erste Station. Ganz einfache Situps. Herr Jeon pfiff einmal um den Start zu signalisieren. Die Situps klappten zum Glück ganz gut, doch je weiter wir voran Schritten, desto erniedrigter fühlte ich mich.

Manche Stationen erforderten Partnerarbeit beziehungsweise Hilfestellung, welche Yukwon absichtlich falsch machte. Entweder rutschte ich mal aus, fiel hin, stolperte oder konnte gar nichts machen.
Mein ganzer Körper schmerzte und ich war froh endlich bei der letzten Station angekommen zu sein.
Klimmzüge. Das sollte ich schaffen.
Der Pfiff für die zwei Minuten begann.
Yukwon neben mir machte schon seine ersten Züge, während ich vergebens versuchte an die Stange zukommen. Immer wieder sprang ich hoch aber erreichte die Stange nicht wirklich, obwohl ich schon an der niedrigeren war.
Das gibt's doch nicht, ich kann doch nicht so klein sein.
Was ist mit den Mädchen?
Haben die sich gegenseitig gehoben? Wahrscheinlich. Wir sollten hiermit auch unseren Teamgeist stärken.
Aber nie im Leben würde ich auf die Idee kommen meinen Mobber zu fragen, ob er mir hilft.
Allerdings bekam er meine missliche Lage mit.
»Na komm schon du Zwerg so schwer ist das nicht.«
Er fing an zu lachen und mich mit allen möglichen Sachen zu beleidigen, was meine Größe betraf.

Aus dem Augenwinkel sah ich wie Herr Jeon lachend auf mich zu kam. Nicht er auch noch.
Allerdings änderte sich sein Gemüt sobald er Yukwon reden hörte.
»Yukwon, du räumst nachher auf. Alleine.«
»Was hab ich denn getan?«, fragte der Angesprochene verwundert.
»Einen Mitschüler beleidigt, der Hilfe braucht. Hier geht es um Teamarbeit. Das einzige was du getan hast ist ausnutzen und verletzen. Du hast Jimin nicht einmal die Chance gegeben dir zu helfen, noch seine Aufgaben richtig zu machen.«
»Sie können mich mal«, grummelte Yukwon und verschwand Wortlos aus der Halle.
Zu meiner Verwunderung folgte Herr Jeon ihm nicht, sondern wandte seine Aufmerksamkeit mir zu.

»Tut mir Leid, dass ich gelacht habe, aber es sah einfach nur so lustig aus.«
Entschuldigend lächelte er mich an. Es sah so niedlich aus. Man musste einfach zurück lächeln.
»Sch-schon in O-ordnung. Ich hätte sicherlich auch gelacht«, antwortete ich ihm schüchtern und sah wieder weg. Ich konnte seinem Blick einfach nicht standhalten. Er war so dominant, aber auch attraktiv.

»Dann werde ich dir mal helfen.«
Herr Jeon stellte sich nah hinter mich und kniete sich hin. Kurz darauf umfasste er meine Oberschenkel und hob mich hoch. Ich klammerte mich an die Stange und machte meine Züge.
Mein Lehrer stand mittlerweile auf der anderen Seite der Stange, sodass ich ihn sehen konnte.
»Das machst du wirklich gut, Jimin. Ich hätte gar nicht von dir erwartet, dass du so viel Kraft hast«, lobte er mich, was mich zum erröten brachte.
»V-vielen Dank, Herr Jeon«,sagte ich außer Atem und wollte grade abspringen, doch mein Gegenüber kam mir schon zuvor.

Er umklammerte meine Hüfte und setzte mich ab. Als meine Füße den Boden berührten blickte ich nach unten zu Herr Jeon, welcher immer noch meine Hüfte umklammarte, da er mich anschaute. Und das sehr durchdringend.
Merklich schluckte ich auf und wandte meinen Blick ab.
Da sein Griff auch nicht der lockerste war, war der Körperkontakt umso enger. Nervös darüber, dass er mich nicht bald loslässt und woanders hinschaut, biss ich mir auf meine Lippen. Diese Berührung war viel zu intensiv.
Bitte nicht! Mein ganzes Blut schoss in meine untere Region.
Er ist mein Lehrer.
Er ist männlich.
Diese Worte versuchte ich, wie ein Mantra in meinem Kopf aufzusagen, doch das alles brachte nichts.
Das Pochen wurde intensiver.

»Ahh Herr Jeon, könnten Sie mir auch helfen, ich komm da nicht dran«, säuselte Seoyong, was uns aus dieser komischen Situation berlfreite.
Ich war noch nie so dankbar für eine Unterbrechung, wie jetzt.
Mein Lehrer erhob sich und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
Ich hoffe so sehr, er hat nichts bemerkt.

»Da musst du halt springen, Mädel«, erwiderte Herr Jeon daraufhin völlig unbeeindruckt.

Just in diesem Augenblick klingelte es zum Ende der Stunde und alle rannten zu den Umkleiden.


Ein etwas längeres Chapter 😊
Und vielen Dank für die Idee demonicSebi🥰

My Little Fucking Disaster | ᴶᴵᴷᴼᴼᴷ ✔ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt