Lesson 18

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Jungkook

Ich verfluchte mich selbst dafür, dass ich den ganzen Tag an Jimin denken musste.
Wie es ihm wohl geht? Seine Eltern waren ja nicht zu Hause, wie er es aus dem Gespräch mit Taehyung mitbekommen hatte.
Auch hatten wir nicht mehr geschrieben. Doch ich wollte ihn nicht stören, falls er schlief.

Statt nach der Schule nach Hause zu fahren, fuhr ich zu Jimin. Jetzt saß ich hier in meinem Auto und sah verunsichert zu seinem Haus.
Ach scheiß drauf, ich geh einfach unter dem Vorwand hin, meine Jacke zu holen.
Die Tür wurde mir von einer unbekannten Frau geöffnet. Das ist bestimmt Jimins Mutter. Ich dachte er wäre alleine. So ein Mist, was soll ich denn jetzt sagen.
»Oh Guten Tag, wer sind Sie denn?«

»Mein Name ist Jungkook. Ich bin ein Kumpel von Jimin, ich hatte ihm eine Jacke von mir ausgeliehen und wollte sie holen.«

»Woher kennt ihr euch denn?« Fragend blickte sie mich an.

»Schule beziehungsweise Universität. Ich gebe Nachhilfe an der Schule, ist so ein Programm von der Universität. Und da haben wir uns angefreundet.«

»Jimin bekommt Nachhilfe?«

»Das klärt ihr am besten unter euch. Darf ich kurz zu ihm?«

»In Ordnung, aber nicht so lange er muss sich ausruhen.«
Sie rief zu Jimin, dass er Besuch hatte und ließ mich rein.

Vor Jimins Zimmertür machte ich halt, atmete kurz durch und klopfte.
»Ja?«
Ich betrat das Zimmer.
»H-Herr Jeon?!«, quiekte er erschrocken.
»Pscht nicht so laut. Ich bin nicht dein Lehrer, okay?«
»Und wer sind Sie dann?«
»Ein guter Kumpel und Nachhilfe Lehrer von der Uni.«
»Was? Sie haben meiner Mutter gesagt, dass ich Nachhilfe bekomme?«, fragte er mich entsetzt.

»Entschuldige, ich dachte deine Mutter wüsste es. Ihr scheint sehr nah und du bist auch nicht der Typ, der seinen Eltern was verheimlicht.«

»Ja, ich hatte noch keine Gelegenheit mit ihr darüber zu reden und ich wusste auch nicht wie. Aber wieso sind Sie hier?«

»Ich wollte nach dir sehen, ich dachte eigentlich du wärst allein zuhause und naja....«

Verlegen sahen wir uns an. Ich konnte den Blick von seinen dunklen Augen einfach nicht lösen. Ich konnte mich wahrhaft darin verlieren. Doch Jimin riss mich aus dieser Starre.
»Sie wollten nach mir sehen?«

»Ehm... «
Da hab ich mich ja tief in die Scheiße geritten.

»Jimin, ist Jungkook noch da?«, fragte seine Mutter vor der Tür.
»Ich wollte grade gehen.«
Ich nahm mir die Jacke, welche gefaltet auf seinem Schreibtisch lag.
»Man sieht sich Jimin.«
»Ja bis bald«, antwortete dieser verwirrt.

Jimin

Kaum war Herr Jeon verschwunden, kam meine Mutter ins Zimmer und sah mich streng an.
»Was ist?«, fragte ich nun genervt.
»Nicht in diesem Ton, junger Mann. Wann hattest du vor mir zu sagen, dass du Nachhilfe hast?«

»Dann wann ihr wieder da seid«, antwortete ich nuschelnd.
Sie sah mich nun verärgert und enttäuscht an.

»Wenn dein Vater das hört, d-« Ich unterbrach meine Mutter direkt.  »Dann sorg bitte dafür, dass er es nicht erfährt!«

Skeptisch blickte sie mich an. 
»Tut mir Leid, mein Schatz. Aber zu so einem schlechten Jungen haben wir dich nicht erzogen.«

»Okay«, hauchte ich niedergeschlagen. Jeder hat doch seine Stärken und Schwächen, wieso verstehen sie das nicht?
»Na gut, ich sag es ihm erst, wenn er wieder hier ist.«
Wenigstens kam sie mir etwas entgegen.

Als könnte meine Mutter meine Gedanken lesen antwortete sie mir:  »Dein Vater kommt morgen Abend wieder zurück. Deine Tante ist auf dem Weg der Besserung. Also dann ruh dich noch etwas aus. So dass du am Montag wieder fit wirst ja?«
Meine Mutter wuschelte mir lächelnd durch die Haare und verließ den Raum.


War alles sehr vorraussehbar, aber die beiden müssen sich endlich mal etwas näher kommen 😙

My Little Fucking Disaster | ᴶᴵᴷᴼᴼᴷ ✔ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt