FIVE-O

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Kimas Sicht:
Verdammt! Ich stand auf der anderen Seite des Casinos, als Chin uns Bescheid gegeben hatte, dass Sidt aufgeflogen ist. So schnell ich kann, renne ich in High Heels zur Terrasse. Ich hole meine Waffe, welche ich von dem Commander geschenkt bekommen habe, aus dem Beinhalfter und gehe in Deckung. Aufmerksam achte ich darauf, nicht für die Gangster sichtbar zu sein. Wo bleiben die Anderen? Langsam werde ich etwas nervös. Was wenn der Rest des Teams auch gefasst worden war? Doch dann sehe ich Danny und Kono. Der Detective aus New Jersey kann sich glücklich schätzen, da Chin noch nicht hier ist. Um die Kriminellen von mir und dem Commander, welcher nun hinter mir steht, abzulenken, macht er ein bisschen mit meiner Freundin rum, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Irgendwie eklig! Schließlich ist er schon ein paar Jahre älter als sie. Doch das Ablenkungsmanöver funktioniert. Die sechs Männer probieren Kono und Danny irgendwie wegzuschaffen. Dann gibt mir Steve das Zeichen.

Ich gehe aus meinem Versteck raus, ziele mit der Waffe auf die Kerle und rufe: „ HPD! Lassen sie die Waffen fallen!" Natürlich machen sie das nicht, doch darauf sind wir vorbereitet. Sie schießen zuerst und ich merke, wie sich mein Körper anspannt. Ich blende jede mögliche Ablehnung aus, die Musik im Hintergrund, die sich bewegenden Lichter, die Menschen, welche noch im Casino reden. Nur das Hier und Jetzt zählt. Ich erwidere das Feuer und treffe einen am Bein. Auch meine Freundin und Jersey haben jetzt ihre Waffen gezogen und schießen auf die Gangster. Während wir probieren, nicht erschossen zu werden, hievt sich der verprügelte Sidt weg von der Terrasse. Wo verdammt bleibt Chin?! Einer der Gangster geht zu Boden, dann noch einer. Mein Blut ist mit Adrenalin vollgepumpt und meine Aufmerksamkeit gilt alleine dem Zielen und Treffen der Gangster. Noch vier haben sich hinter den Terrassenmöbeln verschanzt und schießen auf uns. „ Steve! Gib mir Deckung!", rufe ich dem Seal zu. Ohne auf seine Antwort zu warten, stürme ich vor. Jede einzelne Zelle schreit, ich solle verdammt nochmal in Deckung gehen, doch ich ignoriere sie. Wenige Meter vor ihnen drehe ich mich hinter eine der Säulen, welche die Überdeckung des Garten-Pavillons halten, komme auf der anderen Seite wieder hervor und schießen viermal. Die drei Männer vor mir fallen auf den Boden, tot oder zumindest schwer verwundet. Mein Kopf pocht und ich nehme die Waffe runter. Waren es nicht vier?

Plötzlich höre ich einen lauten Knall. Ich erkenne das Geräusch sofort. Es war ein Schuss von einem Gewehr. Ich drehe mich um und sehe den vierten Mann, welcher nun tot neben dem verwunderten Sidt liegt. Ich folge mit meinen Augen dem Blick der Hawaiianers auf der Anhöhung vor der Terrasse, etwas versteckt steht Chin. Mit kalten Augen erwidert er den Blick seines Cousins. Kono kommt neben mich und schreit mich beinahe an: „ Scheiße, Kima! Dein Arm!" Verwirrt schaue ich meinen linken Oberarm hinab. Ungefähr in der Mitte ist eine Wunde. Sie blutet nicht so stark, doch jetzt, wo sich das Adrenalin langsam abgearbeitet hat, spüre ich den stechenden Schmerz. Anscheinend hat auch Chin die Wunde gesehen, denn er kommt den Hang hinunter geschildert, nimmt mir das Stirntuch ab und verbindet damit vorsichtig meinen Arm. „ Alles gut, Kima?", fragt der Hawaiianer besorgt und nimmt mich vorsichtig in den Arm. Irgendwie muss ich lachen: „ Mir geht es gut. Bis Kono mich darauf angesprochen hatte, habe ich nichts gemerkt." „ Adrenalin verhindert, dass wir in gefährlichen Situationen uns irgendwie aufhalten lassen. Und von dem Zeug hattest du offensichtlich genügend im Blut. Du hast dich ja praktisch auf die Kerle gestürzt. Sogar Steve hatte genügend Grips, sich nicht alleine die Jungs vorzunehmen!", lacht auch der Detective hinter mir. Ich drehe mich um, schaue ihm in die Augen und sage grinsend: „ Du lebst gefährlicher." Danny versteht die Andeutung und wird rot, was Steve, Kono und mich zum Lachen bringen. Chin schaut uns verwirrt an. Glücklicherweise hatte er die Aktion des Detectives vorhin nicht gesehen.

Chins Sicht:
Vor wenigen Minuten war der Krankenwagen für Sidt eingetroffen. Die Kerle hatten ihn übel zugerichtet, weshalb er zumindest eine Nacht im Krankenhaus verbringen sollte. Auch Kimas Arm war nochmal professionell versorgt worden. Die Kleine hat echt nen kleinen Knall. Zu meiner Überraschung erfahre ich von einem der Sanitäter, dass mein Cousin mit mir reden möchte. Er liegt auf der Trage des Krankenwagens und ich steige zu ihm ein. „ Chin, ich möchte mich bedanken. Und auch für mein vorheriges Verhalten entschuldigen. Ich habe dich behandelt wie einen streunenden Köter und trotzdem hast du mir heute das Leben gerettet. Warum?", durch die Frakturen im Brustbereich fällt es Sidt schwer zu reden. Ich senke meinen Kopf: „ Es ist mein Job. Außerdem bin ich nicht der, für den ihr mich haltet. Würdest du und der Rest der Familie mir glauben, mich kennen, wärst du jetzt nicht überrascht von meinem Handeln." „ Ich habe nur noch eine Frage, Chin", mein Cousin legt eine bedrückende Pause ein: „ Hast du das Geld genommen?" Zuerst will ich aufstehen, ihn anschreien, ob er mir nicht zugehört hätte, ob er vergessen hätte, dass ich gerade sein Leben gerettet habe. Doch dann sehe ich, er will einfach nur die Wahrheit wissen. Er will mir, als erster seit dem Fall, von meiner Familie zuhören. Meine Sicht der Dinge verstehen. „ Nein, habe ich nicht", antworte ich ihm und bevor er weiter fragen kann, verlasse ich den Krankenwagen und gebe den Sanitätern das Zeichen zum losfahren.

Eine Stunde später, der Wagen und die Ausrüstung waren verräumt, sitzen Kono, Kima und ich in dem leerstehenden Büro. Von der Gouverneurin wurde uns der Iloiani Palace zur Verfügung gestellt, welcher sechs Büroräume hat. Noch sind wir nur zu fünft, doch vielleicht wird sich das irgendwann ändern. Aus den Abgründen der alten Sachen von Steves Vater, welche er im Büro gelassen hatte, haben die beiden Freundinnen alte Aufnahmen von Steves Spielen gefunden. Früher war, wann immer der kleine McGarrett ein Spiel hatte, offiziell ein freier Tag für meinen Ausbilder und mich. Er hatte mich wirklich zu jedem Spiel mitgeschleppt und war immer unglaublich stolz auf seinen Sohn gewesen. „ Wo zur Hölle habt ihr die her?", fragt der Commander hinter mir verwundert. „ Und was zur Hölle ist das?", ergänzt Danny, welcher sich hinter dem großgebautem Seal praktisch verstecken kann. Kima nippt an ihrem Bier und erwidert: „ Wir haben die Aufnahmen deiner Spiele während dem Suchen nach peinlichen Kinderfotos von dir zum aufhängen gefunden." Ich muss lachen und auch der Rest des Teams steigt mit ein. Nach ein paar Sekunden fragt der Detective Steve: „ Du warst doch Quarterback, so wie Chin. Warum hast du dann die 50 auf dem Trikot?" „ Das ist keine Null, das ist ein O für Ohana. Da meine Familie nicht hier geboren ist, nannte uns mein Dad immer Five-O, als Zeichen, dass wir hier her gehören und weil Hawaii der fünfzigste Staat der USA ist. Es war so etwas wie der Teamname meiner Familie", erklärt der Commander. Ich erinnere mich daran, wie John McGarrett immer mit diesem Namen von seiner Familie gesprochen hatte. Nachdem aber seine Frau von einer Autobombe getötet worden war, hatte er seine Kinder weggeschickt. Marie, Steves kleine Schwester ist bei ihrer Tante aufgewachsen, während Steve bei Joe White war, welcher später auch sein Navy Seal- Ausbilder wurde. „ Five-O! Der Name gefällt mir", überlegt mein Cousinchen laut. Kima springt plötzlich auf, schmeißt beinahe ihren Stuhl um und rennt raus. Verwundert schauen wir dem offensichtlich verrückt gewordenen Officer hinterher. Was ist denn jetzt wieder passiert.

Fünf Minuten später kommt sie wieder herein, mit zwei Bieren für Steve und Danny, Zeichenblock und Stift. Kima drückt den verwunderten Polizisten die Flaschen in die Hand, setzt sich wieder hin und beginnt zu zeichnen. Verwirrt schaue ich zu Kono, doch diese zuckte nur ahnungslos mit ihren Schultern. Wenige Minuten, welche wir mit dem Spiel verbrachten, später präsentiert Kima uns stolz ihre Zeichnung. Es ist die Skizze einer Polizeimarke, doch diese ist anders. In großen Buchstaben steht „Five-O" drauf. „ Jetzt haben wir einen Namen für die Taskforce!", verkündet sie stolz und laut. Ich stehe auf , hebe mein Bier hoch und rufe: „ Auf Five-O!" Kono, Danny und Steve tun es mir gleich: „ Auf Five-O!"

Vielen Dank für eure Kommentare und Unterstützung. Fast 300 Reads! Ich kann es immer noch nicht wirklich glauben 😄 Mahalo

Viel Spaß beim Weiterlesen ❤️

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