Die Vergangenheit

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Konos Sicht:
Zusammen mit Kima warte ich auf die Jungs. Endlich fährt das Boot mit Chin, Danny und Sal ein. „Hier, für euch!", ruft Danny und wirft mir eine schwere Tasche zu. Neugierig schaue ich in die Tasche und bin doch etwas überrascht, was der Inhalt ist. „Ich tippe mal auf Meth. Schönen Beifang, Mr Graves!", ratet Kima und nimmt den Mann entgegen. „Hundert Punkte! Unser Mr Graves hier sammelt die Drogen im Meer auf und bringt sie in den Hafen. Um die Wirtschaft Hawaiis wieder anzukurbeln. Jack Leung wusste von der Sache, weigerte sich jedoch mitzumachen. Er wollte seinen Sohn aus der Sache heraushalten, deshalb meldete er es nicht beim HPD", erklärt Chin die Umstände. Scheint doch mehr Arbeit zu werden als gedacht. „Und wir haben die hier gefunden!", fügt Danny hinzu und reicht mir eine Pistole. Wahrscheinlich ist das die Mordwaffe.

Zurück im Hauptquartier warten leider schlechte Neuigkeiten auf uns. „Sal Graves besitzt keinen Helikopter mehr", muss ich die anderen enttäuschen. Also wieder von vorne! Doch dann kommt Kima zu uns an den Smarttable und während sie etwas eintippt, erzählt sie fast schon stolz: „Die Ergebnisse der Kriminaltechnik sind da. Sie haben den Browserverlauf des Laptops untersucht, welchen das Opfer vor seinem Tod benutzt hatte. Er hat nach Jordan Rutherford gesucht." „Irgendwoher kenne ich den Namen!", überlegt Danny laut. Mein Cousin kann ihm auch gleich eine Antwort liefern: „Jordan Rutherford wird wegen des ungeklärten Mordes an Vicky Hailama gesucht. Sie war eine 18-jährige Schülerin, die hier ihre Ferien verbringen wollte. Sie wurde erdrosselt. Sobald der Verdacht auf Rutherford fiel, verschwand er und die Polizei sucht heute noch nach ihm." Während Chin den Detective informierte, ließ Kima ein Video laufen, in dem die Eltern des Mädchens Jordan Rutherford bitten, sich zu stellen. Beiden Elternteile sehen verzweifelt aus und ich spüre, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildet. Wie schlimm das für die Eltern gewesen sein muss!

„Chin, hast du schon was über die Fischschuppen herausgefunden?", lenkt Kima von der herzzerreißenden Aufnahme ab. Mein Cousin greift in seine Hosentasche und holt ein Papier heraus. „Es handelt sich um eine seltene Fischart, von den Einheimischen Emu genannt. Es gab heute nur eine Lieferung dieses Fisches, welches an das Restaurant Morimotos geliefert wurde", erklärt Chin kurzerhand.

Kimas Sicht:
Kurz nachdem Chin uns über die Fischlieferung aufgeklärt hat, klingelt plötzlich Konos Handy. Sie geht ran und entfernt sich von uns. Besorgt schaue ich den Hawaiianer an. Ist es etwa der befürchtete Anruf? Nach wenigen Sekunden dreht sich Kono wieder zu uns um: „Chin, es ist soweit. Tante Meilei wird die Nacht nicht überleben. Danny, Kima ist es ok wenn wir...?" Sie bringt den Satz nicht zu Ende. „Natürlich! Steve kommt auch bald. Die Familie ist das wichtigste der Welt! Fahrt schon los!", erlaubt Danny ihnen und scheucht die beiden weg. Schnell laufen Kono und Chin los. Doch ich merke wie der Hawaiianer noch wegen etwas anderem besorgt ist. Koaku wird ihn auffordern, es zu tun.

„Steve!", rufe ich freudestrahlend, als der Commander durch die Tür kommt. Doch bevor ich McGarrett als Begrüßung in den Arm nehmen kann, drückt sich Danny zwischen uns durch. „Mitkommen!", kommandiert der Detective. Ich bin kurz davor loszulachen, nachdem ich Steves Gesichtsausdruck gesehen habe, bevor er loslief. Wenn er sich nicht beeilt, wird Danny uns fahren. Und wir beide wissen, wie gut der Haole fährt. Steve schafft es vor dem Detective am Auto zu sein, doch ich selber komme zu spät. „Das heißt wohl ich muss hinten sitzen, oder?", nörgle ich. Danny hält mir mit einem sarkastischen Lächeln die Tür auf und drückt den Vordersitz so runter, dass ich auf dem Rücksitz Platz nehmen kann. „Ich hasse euch! Wisst ihr das?", entgegne ich genervt.

Als wir durch die Tür des Restaurants gehen, kommt uns ein grauenvoller, schiefer Gesang entgegen. „Ich dachte wir gehen in eins der nobelsten Restaurants Oahus", frage ich die Jungs, welche auch durch die nervige Tonreihenfolge gefoltert werden. Wir biegen um die Ecke und sehen den Chefkoch, ein älterer Japaner, welcher vor einer Karaokemaschine auf und ab hüpft. „Kima, falls er uns nicht versteht, könntest du dann übersetzen?", bittet mich der Commander. Ich nicke und gehe auf den Mann zu, der für uns sein Singtraining unterbricht. „Hallo, meine Freunde! Wie kann ich Ihnen helfen?", kommt er uns freundlich entgegen. Etwas überrascht antwortet Danny: „Sie haben heute eine Lieferung Emu bekommen. Dürften wir sie uns mal ansehen?"

Steves Sicht:
Nun stehen wir hier. Vor einer Kiste voller großer, rosafarbenen Fischen. Erwartungsvoll schaut der junge Officer neben mir meinen Partner an. „Und? Was jetzt?", fragt Danny. Kima Tah antwortet gleich: „Na was wohl! Du musst die Fische durchsuchen." „Bitte, was?! Und warum nicht ihr?" Anscheinend findet der Detective die Idee nicht so toll. Diesmal übernehme ich die Verteidigung: „Kima darf ohne ihre Krücken nicht stehen und mein Gips darf nicht nass werden." Genervt grummelt Danny vor sich her, während er einen Fisch nach dem anderen herausholt. „Sieh einer an. Ein Fisch!", ruft der Haole aus, natürlich mit sarkastischem Unterton. Doch dann finden wir etwas interessantes. „Ist das eine neue Art Fische zu fangen oder warum steckt da eine Kugel in dem Fisch?", kommentiert Kima den Fund.

Als wir wieder im Hauptquartier ankommen, sind Kono und Chin auch wieder da. Anscheinend haben sie sich über etwas gestritten, den die Luft zwischen den beiden ist unnatürlich angespannt. Kima zieht den Hawaiianer zur Seite und entführt ihn in ihr Büro. Durch das Glas kann ich sehen, wie Chin ihr etwas erzählt. „Die Ergebnisse der Kriminaltechnik sind da. Die Kugel ist eine 38er. Sie passt leider nicht zu der Waffe von Sal Graves. Aber es wurde Kerosin an der Leiche gefunden, was eher unnatürlich ist, da Kerosin ein Flugzeugtreibstoff ist", informiert uns Kono. „Haben wir auch irgendwelche nützliche Informationen?", nörgelt Danny rum. Als Antwort zieht die Hawaiianerin eine Website auf den Bildschirm und erklärt: „Es ist speziell. Ein Bio-Treibstoff. Und es wird nur von einem auf der Insel benutzt. Von dem High Blue Jet Charter." „Dann nichts wie hin!", fordere ich Danny auf.

Chins Sicht:
Sobald Kima sah, wie angespannt die Stimmung zwischen meiner Cousine und mir war, wusste sie sofort, was los ist. Ohne Kommentar werde ich von ihr ins Büro gezogen und sie schließt die Tür. „Und? Was ist passiert?", fragt Kima besorgt. Ich warte ein paar Sekunden, bevor ich antworte: „Onkel Koaku will sich stellen, sobald Tante Meilei gestorben ist." „Du willst das nicht, oder?", entgegnet Kima, wohl wissend, dass sie recht hat. „Jeder denkt, ich hätte das Geld genommen. Und mittlerweile kann ich damit leben. Warum sollte man daran etwas ändern? Ich habe meinen Platz gefunden, hier bei FIVE-O. Ich habe meine zweite Chance bekommen und sie auch völlig ausgenutzt. Mein Onkel wird keine neue Chance kriegen", verteidige ich meinen Standpunkt.

Kima Tah atmet betont ein und schaut mir in die Augen: „Du willst also aufgeben. Nach all der Zeit in der du blamiert, beleidigt, geächtet wurdest, sogar von deiner Familie, steht endlich die Lösung für all deine Probleme da und du nimmst sie nicht an? Chin, du warst mal ein hoch angesehener Detective des HPDs! Wahrscheinlich fühlt sich dein Onkel schuldig, dass dir das alles genommen wurde! Verdammt Chin, gib nicht einfach so auf! Das würde John McGarrett nicht wollen. Das würde auch deine Tante nicht wollen." Langsam steigert sich ihre Lautstärke. „Wenn du es nicht für dich tun möchtest, dann tue es für Kono, für mich, für FIVE-O!", fordert sie mich auf.

Schweigend stehe ich da. Ich kann nicht. Ich will nicht! Meine Familie hat mich einfach so aufgegeben. Ich möchte nicht, dass Onkel Koaku das selbe wiederfährt. Eigentlich sollte Kima das doch verstehen können. Auch sie wurde verachtet, ihrer Vergangenheit wegen. Und da Kono mit ihr befreundet ist und mit mir sogar verwandt, litt auch meine Cousine darunter. Doch als Steve uns rekrutierte, änderte sich alles. Das ist es, was ich nicht aufgeben möchte! Diese Ohana! Ich möchte Kima etwas entgegnen, aber dann fällt mir auf, dass Kono ganz alleine in mitten der Büros steht. Hätte ich damals die Wahrheit gesagt, würde sie dann auch hier sein? Was wäre alles anders, wenn ich noch beim HPD wäre?

Wir verlassen Kimas Büro und sie erkundigt sich, wo die anderen hin sind. „Sie sind zu einem Flugplatz gefahren, den unser Opfer vor seinem Tod besucht hat", erklärt Kono uns die Situation. Noch immer schaut sie mich fordernd an. Auch sie möchte, dass ich endlich die Wahrheit über das Geld sage, welches mein Onkel aus der Asservatenkammer stahl, um Tante Meilei zu retten. Plötzlich klingelt Kimas Smartphone und sie nimmt ab. Wieder spricht sie mit dem Anrufer auf Japanisch. Was zur Hölle geht hier eigentlich vor?

Hi Leute ❤️👋
morgen ist Weihnachten und da ich nicht weiß, ob ich morgen noch ein Kapitel schreibe, wünsche ich euch jetzt schon frohe Weihnachten.

Mele Kalikimaka 🌺❤️

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