Unmöglich

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Konos Sicht:
„Mahalo Duke", mit diesen Worten lege ich auf. Unauffällig schaue ich zu meiner Freundin rüber, welche sich zur Zeit in Akten vergräbt. Wie soll ich es ihr sagen? Vor einer Stunde rief mich Chin an. Naleo wurde entführt. Doch das war nicht genug. Dominik Hellys, Kimas Vater, kann sich mit dieser Tat brüsten. Für seine Freilassung fordert der Gangster zwei, angeblich beschlagnahmte Tonnen Kokain. „Und? Was hat Lukela gesagt?", fragt Chin und schaut wie ich besorgt zu Kima. Bedrückt drehe ich mich zu meinem Cousin um: „Es wurde kein Kokain in dieser Menge beschlagnahmt. Noch nie! Die Menge, die vorhanden wäre beträgt 1,6 Tonnen, doch einiges davon liegt schon seit Jahren in der Asservatenkammer." Betroffen senkt Chin seinen Kopf. „Ich sag es ihr", übernimmt der Hawaiianer diese Bürde freiwillig. Schon geht er zu Kimas Büro und klopft an die Scheibe. Doch bevor er auch nur ein Wort sagen kann, fängt Kima schon an zu reden: „Ich kann mir denken, was du sagen willst. Es gab nie diese beschlagnahmte Lieferung, oder?" Ich würde ihr am liebsten um den Hals fallen, ihr sagen, dass alles wieder gut wird. Doch das kann ich nicht. Dominik Hellys hat schon bewiesen, dass er unberechenbar sein kann.

„Ich weiß, was er will", höre ich meine Freundin sagen. Verwirrt sehe ich sie an. Mit monotoner Stimme erklärt sie: „Wir haben schon viel mit kriminellen Gruppierungen zu tun gehabt. Yakusa, Gangs, Kartelle, Mafia, alle möglichen. Wir brachten sie alle wegen genau einer Sache zu Fall. Sie machten einen Fehler. Ich bin der Fehler meines Vaters!" Erschrocken schauen auch die anderen Kima an. Chin ist der erste, der seine Stimme wiederfindet: „Was redest du für wirres Zeug?" „Meine Mutter war Polizistin, Chin. Er hat sich von ihr täuschen lassen. Er hat ihretwegen Schwäche gezeigt", offenbart sie uns. „Was?", entweicht es mir. Auch meine Kollegen schauen sie fragend an. Alle außer Steve. Er scheint zu wissen, was sie meint.

Kimas Sicht:
Wieder stehe ich vor dem Bildschirm des Smarttables. Meine Mutter lächelt stolz auf mich hinab. „Jetzt wissen wir zumindest, dass nicht nur ich an deiner Berufswahl Schuld bin. Dir liegt der Polizeiberuf einfach im Blut", probiert Chin die Stimmung zu lockern. Nur ich lächle. „Und was denkst du, hat Hellys vor?", fragt Kono von links neben mir. An meiner Stelle antwortet der Commander: „Er meinte, du solltest die Wahrheit über deine Mutter erfahren. Vielleicht will er dich so manipulieren, dass du seinen Platz mal einnimmst." Ich werfe Steve einen fragenden Blick zu: „Du denkst, dass ich auf ihn hören würde? Niemals! Ich glaube, er hat ein anderes Ziel." Ich öffne den Smarttable und suche unsere letzten Fallakten heraus. Nach zwei halte ich besonders Ausschau. Schlussendlich ziehe ich sie mit zwei Fingern in die Mitte des Displays. „Wenn wir uns die letzten Fälle anschauen, komme ich nur auf einen logischen Gedanken. Zuerst wird Chin eine Bombe um den Hals gehängt, dann wird deine Schwester entführt, Steve. Nun das! Ich glaube, wir haben jemandem von ganz oben ans Bein gepinkelt und der will nicht, dass wir weitermachen", äußere ich meine Vermutung. Zustimmendes Schweigen macht die Runde. „Wir sollten Danny anrufen. Auch wenn Grace jetzt bei ihm ist, sollte er wissen, was los ist. Schließlich sind der Detective und ich die einzigen, denen noch niemand aufgelauert", überlegt Kono laut. Der Commander stimmt ihr zu: „Mach das. Er soll Grace zu Rachel bringen und dann sofort hierher kommen." Während die anderen besprechen, was nun zu tun sei, falle ich in eine Art Trance. Starr schaue ich das Bild von Lin Mai an. Hatte er damals eine ähnliche Forderung gestellt? Ist sie deswegen tot?

Dannys Sicht:
„Nein, Rachel! Ich bin kein Gefahren-Magnet! Du wirst mir Grace nicht wegnehmen können!", fauche ich meine Ex über das Telefon an. Grace beschäftigt sich zu Zeit damit, mein Büro auf den Kopf zu stellen. Warum sind Achtjährige so anstrengend? Doch ich liebe die Kleine trotzdem. Eigentlich wollte ich sie nach Steves Anruf bei Rachel und Stief-Stan, ihrem neuen Mann abgeben um sie nicht in Gefahr zu bringen, aber diese haben sich kurzfristig aus dem Staub gemacht. Plötzlich kommt Gracy auf mich zugelaufen und ich lege schnell auf. „Kuck mal, Danno, was ich gefunden habe!", ruft das Mädchen freudestrahlend und hält stolz eine Waffe in der Hand. „Äffchen, gib mir das doch mal bitte und geh wieder ins Büro. Danno muss mal schnell mit Onkel Steve reden", bitte ich meine Tochter, nehme ihr die Pistole ab und laufe wütend zu Steve. „Perfektes Timing, Danny! Ich habe was über Lin Mai Chen herausgefunden!", empfängt mich der Commander. Dann verfluche ich ihn erst nachher. Nachdem Naleo wieder bei uns ist, habe ich noch genügend Zeit dafür.

Chins Sicht:
Seit Dominiks letztem Anruf sind schon drei Stunden vergangen. Nervös läuft Kima in ihrem Büro herum, während sie jede einzelne Akte über ihren Vater und ihrer Mutter nach Informationen absucht. Plötzlich ruft der Commander uns zusammen und jeder kommt. Sogar Grace. Danny scheucht das Mädchen aber schnell wieder zurück in sein Büro. „Die ist genauso stur wie du!", lacht Kima auf, als Grace ihrem Vater doch wieder hinterherläuft. „Wir sollten uns auf die Mission konzentrieren! Noch weiß Hellys nicht, dass wir wissen, dass die Lieferung nicht existiert. Entweder können wir ihm eine Falle stellen, oder irgendwer von euch weiß, wo wir innerhalb einer halben Stunde zwei Tonnen Kokain finden!", bringt Steve wieder Disziplin in die Truppe. Mit neugierigem Blick fragt Grace: „Was ist Kokain? Und wer ist Hellys?" „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst in meinem Büro warten?", weißt Danny seine Tochter zurecht. Enttäuscht schlurft sie in den gläsernen Kasten zurück. Das leise Gekicher von Kono, Steve, Kima und mir bricht rapide ab, als das Handy der Halb-Japanerin zu klingeln beginnt. Naleos Name steht groß auf dem Bildschirm geschrieben. Sind vier Stunden schon vergangen?

„Aloha FIVE-O. Und habt ihr das, was ich will?", beginnt Dominik Hellys das Gespräch, sobald Kima abgehoben hatte. Eigentlich will der Commander antworten, doch sie kommt ihm zuvor: „Die Drogen existieren gar nicht, oder? Du wolltest nur wissen, wie weit wir gehen würden." Triumphierend lacht Hellys auf. Die Nerven liegen Blank während den paar Sekunden, die der Mann nicht antwortet. „Ihr seid nicht so dumm, wie ihr ausseht!", ist sein einziger Kommentar. Gereizt fragt Kima ihren Vater: „Was willst du?" „Ich möchte ein Treffen. Wir machen es so wie die letzten Male. Aber zur Sicherheit, wenn einer von euch gegen meine Bedingungen verstößt, stirbt der Hawaiianer hier!" Kimas Augen weiten sich vor Angst, doch kann diese bei ihrer nächsten Frage noch verstecken: „Kann ich mit Naleo sprechen? Um zu vergewissern, dass er noch lebt." Man hört, wie Hellys das Handy ablegt und nervös warten die Kleine auf das, was als Nächstes passt. „Kima?", höre ich eine kratzende Stimme sagen. Es ist eindeutig seine. „Naleo! Geht es dir gut? Ich verspreche dir, bald ist das alles hier vorbei!", Kima schreit beinahe vor Anspannung. „In einer Stunde am Hafen! Du weißt, wo. Und um es klar zu stellen, nur meine Tochter kommt, sonst niemand! Andernfalls fühle ich mich dazu gezwungen, die Konsequenzen auftreten zu lassen", fordert Hellys mit kalter Stimme und legt auf.

Konos Sicht:
Noch geschockt steht Kima vor dem Bildschirm. Ihre Finger krallen sich am Smarttable fest, was bedeutet, dass sie etwas schlagen möchte. Damit kontrolliert sie ihre Emotionen besser, meint sie. „Wir sollten jetzt genau überlegen, was wir tun", fordert uns Chin auf. „Stimmt! Vorschnelle und unüberlegte Entscheidungen wären jetzt tödlich. Auch wenn sie Steves Spezialität sind", stimmt ihm Danny zu. „Was gibt es da groß zu überlegen? Ich werde zu den Docks gehen! Egal, was ihr sagt! Ich kann Naleo nicht seinem Schicksal oder der Menschlichkeit meines Vaters überlassen!", Kimas Stimme klingt etwas zittrig, doch trotzdem fest entschlossen. „Hey Sista. Er will dir wehtun. Das siehst du doch. Ich weiß, du willst Naleo nur helfen, doch er würde nicht wollen, dass du dein Leben für seines gibts!", probiere ich meiner Freundin klar zu machen. Zustimmend nickt sie und senkt ihren Kopf.

„Ich brauche einen Kaffee. Wer noch?", fragt sie plötzlich. Wahrscheinlich will sie sich irgendwie ablenken. Mit schnellen Schritten verlässt sie den Raum. Erst zu spät fällt mir auf, dass ihre Schlüssel nicht mehr auf dem Tisch liegen, wie sie es sonst taten. Schnell rennen Chin und ich ihr hinterher,  doch die versperrte Tür hindert uns daran, sie aufzuhalten. An der Scheibe klebt ein Zettel. „Aloha", steht in Kimas Schrift darauf. Sie hat sich verabschiedet...

Hier ist eine grobe Skizze, wie Kima Tah Chen aussieht

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Hier ist eine grobe Skizze, wie Kima Tah Chen aussieht.

Viel Spaß beim weiterlesen 😊

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