Dannys Sicht:
„Die Nummer, die als einziges gewählt wurde, gehört Hiro Noshimuri. Ein reicher Investor aus Japan", berichtet Kono, als Kima und Steve zu uns stoßen. „Er gehört wahrscheinlich zur Yakusa. Jeder weiß, dass die kriminellen Geschäfte von denen in Japan ganz öffentlich agieren", füge ich hinzu. Auch Chin äußert seine Meinung: „Hier auf den Inseln sind die auch überall. Doch niemand tut etwas dagegen. Als ob sie unantastbar wären!" Ich schaue zu Steve rüber und sehe in seinem Gesicht, dass ihm irgendwas durch den Kopf geht. Plötzlich rennt er nochmals in Kimas Büro. Auch die anderen sind verwirrt von seinem sonderbaren Verhalten. Mit einem Zettel in der Hand kommt er wieder. „Steve, willst du ihm etwa nen Brief schreiben oder was?", frag ich sarkastisch. „Ach halt den Mund, Danno! Agent Langford konnte Teile des Codes entziffern. Setzt man die restlichen Buchstaben ein, so kriegen wir den Namen unseres japanischen Freundes." Er hat Recht. „Glaubst du, er ist der Oyabun von Hawaii?", fragt Chin. „Das müssen wir herausfinden!", schon läuft McGarrett Richtung Tür. „Er hat dir die Schlüssel geklaut. Ich würde schnell hinterher laufen", weißt mich Chin auf meine leere Hosentasche hin. „Scheiß Seals!", fluch ich und renne zum Parkplatz. Weiß der überhaupt, wo wir hin müssen?Eine viertel Stunde später kommen wir am Pawahi Tower in Honolulu an. Nach Angaben Hiros Sekretärin ist er mit jemandem zum Lunch verabredet. Ich bete heimlich zu Gott und allen anderen übernatürlichen Kräften der Welt, dass Steve sich beherrschen wird. Wir betreten das luxuriöse Restaurant und Steve steuert direkt auf Noshimuri zu. Meine Gebete wurden also nicht erhört. Der Commander setzt sich auf den freien Platz vor den Japaner, was eine Reaktion der Bodyguards hervorruft. „Alles gut, wir wollen uns nur zivilisiert mit eurem Boss unterhalten", diese Worte sind nicht nur an die Gorillas gerichtet. Bau einfach keinen Mist, Steve! Der Seal äußert allerdings alle seine Anschuldigungen. Hiro Noshimuri interessiert sich rein gar nicht für den Commander. Um mir die restliche Blamage zu ersparen, drehe ich mich einfach um. Doch es wird nicht gerade besser. Die Gouverneurin persönlich kommt auf den Tisch zu. „Steve!", probiere ich leise den Commander vor der Peinlichkeit zu waren. Zu spät! Sie ist die Verabredung des Oyabuns.
Chins Sicht:
Das sieht so rein gar nicht gut aus. Seit einer halben Stunde sind der Commander und die Gouverneurin in seinem Büro. Noch hat sie ihn nicht freigegeben. Hiro Noshimuri ist ein finanzieller Unterstützer Hawaiis. Wahrscheinlich auch von ihr. Da ist es nicht so gut, wenn einem plötzlich die Wahrheit ins Gesicht geworfen wird. Doch anscheinend hat sich das Blatt gewendet. Nun sitzt die Gouverneurin auf der Couch und McGarrett läuft redend im Büro auf und ab. „Glaubst du, sie wird uns weiter ermitteln lassen?", kommt von hinten. Ich habe gar nicht bemerkt, dass Kima wieder da ist. Sie wollte vor ein paar Minuten Kaffee holen. Vorsichtig reicht sie mir die andere Tasse, welche ich dankend annehme und nippt an ihrer. „Ich weiß es nicht. Sie scheint nichts von seinen Geschäften zu wissen, doch Korruption findet man heutzutage leider überall", antworte ich ihr. Laut überlegt Kima: „Wahrscheinlich wollte sie es nicht wissen und hat nicht nachgeforscht. Ich könnte niemals in die Politik gehen!" Mit hochgezogener Augenbraue schaue ich die Halb-Japanerin an. „Die ganzen Lügen! Wie kann man mit so etwas leben?", nachdenklich nimmt sie nochmals einen Schluck von der braunen Brühe. „Das lernt man wahrscheinlich." Auch ich frage mich das immer und immer wieder.Als der Commander ruckartig und laut die Tür öffnet, fällt Kima vor Schreck beinahe die Tasse aus der Hand. „Und?", fragt Kono. Sie und Danny haben sich mittlerweile zu uns gesellt. Entschlossen steuert Steve auf den Smarttable zu. „Wir werden Noshimuri aufscheuchen! Geht zu allen bekannten Standorten der Yakusa! Nimmt jeden fest, den ihr findet! Selbst wenn es einer der Oberschicht ist! Holt euch Unterstützung vom HPD! Chin, Danny , ihr kommt mit mir. Irgendwo in den Sachen meines Dads müssen Hinweise zu diesem Polizisten sein, den Mamo gesehen hat", ordnet der Commander mit fester Stimme an. McGarretts lassen sich halt nicht von dem Gesetz des Geldes beeinflussen. Ob das HPD helfen wird? Genügend von denen stehen bei der Yakusa auf der Gehaltsliste.
Kimas Sicht:
„Von wegen die Handschellen sind zu eng!", faucht Kono einen der Männer an. Wir hatten mit der Unterstützung des HPDs die Motorrad-Bar von heute morgen gestürmt. Drinnen konfiszieren Mitarbeiter der Spurensicherung schon alles was sie finden können. Von kleinen Beuteln mit Drogen bis hin zu Waffen. Alles vorhanden. Plötzlich klingelt Konos Handy. „Hey Cousin! Was gibt's?", nimmt sie den Anruf an. Mittlerweile stehen wir wieder mitten im Gewusel der Spurensicherung. Nach wenigen Sekunden legt sie wieder auf. „Und?", frage ich. „Kyoshi Noshimuri. Ex-Cop und verwandt mit Hiro. Er hat damals die Autobombe platziert. Mamo hat es bestätigt. Danny und Steve sind zum Strand gefahren, wo sie leider schon erwartet wurden. Außer den Schützen der Yakusa ist niemand verletzt. Chin fährt schon zurück ins Büro. Nur ein altes Bild, ein Verdacht und ein Anruf einer nicht zurückzuverfolgenden Nummer reichen nicht. Er sucht weitere Beweise", fasst die Hawaiianerin den Anruf so kurz wie möglich zusammen. Sie hat recht. Noch haben wir nichts gegen Noshimuri in der Hand.Ein lautes Piepen unterbricht meine Denkprozess. Erschrocken schauen Kono und ich uns an. „Die Mülltonnen!", rufen wir fast synchron. Schnell stürmen wir nach draußen. „FIVE-O! Hören Sie sofort auf. Das sind alles Beweismittel!", hindert Kono die Arbeiter der Müllabfuhr beim Entsorgen. Ich drehe mich zu den Polizisten um, die uns neugierig gefolgt sind: „Kommt! Alles davon muss durchsucht werden!" Irgendwo höre ich Gequengel. „Kennt ihr nicht das Sprichwort, des einen Müll ist des anderen Beweismittel?", probiere ich sie zu motivieren. Doch ich kassiere nur ein paar böse Blicke. Trotzdem raffen sie sich auf, uns zu helfen. Und es lohnt sich!
„Boss! Wir haben ihn! Den Werkzeugkasten! Leider ist er leer. Die Ergebnisse der Ermittlungen müssen bereits entsorgt worden sein", berichtet Kono dem Commander über das Handy. Ich selbst suche den Kasten schon mal nach Fingerabdrücken ab. Vielleicht haben wir ja Glück und einer gehört Hiro Noshimuri. Doch selbst ich, eine große Optimistin, zweifle daran. Trotzdem schicke ich jeden einzelnen zu Chin. Er bestätigt meine Vermutung. Nichts! Kono hat mittlerweile aufgelegt und ich schaue sie fragend an. „Sie sind bei Noshimuri. Er warnt ihn. Nicht mehr lange und die Gouverneurin hat einen Unterstützer und eine Sorge weniger", sagt sie. „Lass uns auch fahren. Wir stehen hier auch nur im Weg", fordere ich Kono auf und steuere schon auf ihren Wagen zu. „Vergiss es!", ruft sie mir hinterher. Wie Chin ziehe ich eine Augenbraue hoch. Demonstrativ zeigt sie mir die Schlüssel. „Ich fahre!"
Zurück im Iloiani Palace warteten wir noch auf Danny und Steve. Chin konnte auch nichts mehr finden, was den Commander nicht verwundert. Doch enttäuscht ist er trotzdem. Mary wurde schon von Steve zum Flughafen gebracht. Wahrscheinlich ist es hier wirklich nicht so sicher für sie. „Ich gehe schon mal nach Hause, ok?", fragt Kono an die Tür gelehnt. „Klar!". Auch Chin verabschiedet sich. Danny war schon vor einer Stunde gegangen, da seine Tochter heute zu ihm kommt. Nur der Commander bleibt noch da. Nachdenklich schaut er sich immer und immer wieder die Beweise seines Vaters an. Ich sehe nach draußen. Noch möchte ich nicht nach Hause. Natürlich wartet Naleo mit Abendessen und einem guten Film auf mich, doch ich werde das Gefühl nicht los, dass ich hier noch gebraucht werde. „Hey Steve? Wie geht's dir?", frage ich den Commander. „Gut!" Er klingt nicht gerade glaubwürdig. Ich gehe zu ihm und lege meine Hand auf seine Schulter. Die Muskeln darunter zittern vor Anspannung. „Du weißt, dass du immer mit uns reden kannst. Jedem einzelnen von uns", sage ich besorgt. Er dreht sich zu mir um und schaut mich an: „Worüber sollte ich reden? Darüber, dass mein Vater ermordet wurde? Dass meine Mutter nicht bei einem Unfall ums Leben kam? Dass die einzige Person, die Informationen über all das hat, nicht mit uns redet?" „Steve, ich verstehe dich. Es ist grauenvoll, wenn man nicht weiß, was mit der Familie passiert ist! Was die eigene Vergangenheit ist! Doch alleine wirst du nicht weit kommen!", mit diesen Worten umarme ich den Seal kräftig. Ich spüre, wie Tränen auf meiner Schulter landen. Steve zittert immer noch und schüttelt mich mit durch.
Nach einiger Zeit löst er sich von mir. „Es gibt da etwas, was ich dir zeigen möchte." Er dreht sich wieder zum Smarttable um und öffnet eine Datei. Mein Name steht in Großbuchstaben darunter. „Nach dem ersten Treffen mit deinem Vater habe ich einige Nachforschungen angestellt", erklärt er sich. Toll! Doch nicht so viel Vertrauen! Steve legt eine dramatische Pause ein, bevor er weiterredet: „Ich glaube ich weiß, warum Dominik Hellys deine Mutter getötet hat." Die Datei öffnet sich und was ich sehe, kann unmöglich wahr sein...
DU LIEST GERADE
My past is always behind me #hawaii5O #fanfiction
FanfictionKima Tah Chen war gemeinsam mit Kono Kalakaua auf der Polizeischule, bevor sie beide von Chin Ho Kelly für FIVE-O rekrutiert werden. Doch im Gegensatz zu der hübschen, mutigen und kämpferischen Kono ist Kima, ihre beste Freundin eher schweigsam. De...