Himmel?

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22. März (1 Uhr)

Ich versuchte meine Augen zu öffnen, was aber gar nicht so leicht war wie es sich jetzt anhört. Meine Augenlider waren so schwer wie Beton oder als hätte sie jemand mit Sekundenkleber zusammen geklebt. Trotzdem füllten sich die verschlossenen Augen mit Tränen als ich begriff, dass ich nun tot war, und meine Tante und alle Bekannten aus meinem Umfeld nie wieder sehen werde. Ich blieb noch eine Weile dort liegen, wo auch immer das war. Nach ein paar Minuten nichts tun außer auf dem Boden (wenn es den im Himmel überhaupt gibt) zu liegen. Nennen wir es mal Wolken. Gleich werde ich erfahren wie es im Himmel aussieht. Auch wenn es dumm klingt, aber ich bin total aufgeregt, weil ich meine nicht jeder sieht mit 14 den Himmel. So versunken in meinen Gedanken merkte ich gar nicht, dass mich jemand versuchte aufzuwecken, indem er wie verrückt an mir rüttelte und meinen Namen so laut rief, dass mir fast die Ohren abfielen. Seht ihr auch im Himmel gibt es so verrückte, bescheuerte Menschen. Naja, ich sag jetzt mal lieber nichts mehr, nachher ist es noch einer den ich kannte. Da ich meine Ohren noch behalten wollte, versuchte ich ihm klar zu machen, dass ich schon verstanden hatte, dass ich ZOEY heiße. So laut wie er geschrien hat, hätte es sogar meine Uroma Hilde verstanden, man muss beachten Hilde ist schwerhörig. Als ich erneut durchgerüttelt wurde, versuchte ich mich zu wehren, indem ich versuchte zu schreien. Doch als ich auch nur Luft holte, wurde mir schon gewaltsam der Mund zugehalten. Ich rieß wie eine Irre meine Augen auf, und was ich dann sah ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.

Die Nacht ist langWo Geschichten leben. Entdecke jetzt