Die Nacht ist lang

Glück oder Einbildung?

22. März (2:38 Uhr)
Der freundliche Mann, dessen Namen ich noch nicht kannte, streckte mir seine Hand hin. Er hatte gemerkt, dass ich dazu tendierte ihm zu folgen und diese Nacht mit ihm zu überstehen. Nach kurzem Zögern nahm ich seine Hand, die überraschend warm war, und lies mich von ihm in seine Hütte führen. Die andere Hand glitt in die Tasche meiner Strickjacke. Erstens weil es eiskalt war, höchstens 0 Grad, und zweitens weil dort mein Glücksstein drinnen war. Ich drückte ihn fest mit meiner Hand, er erinnert mich an mein normales, altes Leben. Nach ein paar Minuten laufen durch ein finsteren Wald, kamen wir an einer versteckten aber ziemlich großen Hütte an. Er holte einen Schlüssel aus seiner Jackentasche und öffnete die schwere Holztür. Es war wunderbar kuschelig warm in der Hütte und sie war sehr einladend. Das Einzige was mich ein wenig beunruhigte waren die ganzen Gewehre und Waffen, die an der Wand hingen. Doch er beruhigte mich und erzählte mir, dass diese aus dem Krieg stammen und nur als Erinnerungen dort hingen. Er bat mir heiße Schokolade an und bat mich Platz zu nehmen. ,,Noch sitze ich nicht also hast du die freie Wahl. ", rief er mir zu.

Ich entschied mich für den breiten, großen Sessel direkt neben dem Kamin. Es war eine gute Entscheidung. Innerhalb weniger Sekunden war ich wieder aufgewärmt und fühlte mich gleich viel wohler. Er setzte sich auf den Sessel neben dran und gab mir meine heiße Schokolade rüber. Nach ein paar Schweigeminuten brach der Mann, der übrigens Mark heißt, die Stille durch eine einfache und verständliche Frage:,, Was sucht ein kleines Mädchen wie du, nachts alleine im Wald, und das auch noch in der purge Nacht. Ich wollte gerade luftholen um eine plausible Antwort zu überlegen. Doch ich wurde unterbrochen. Irgendwer riss mit voller Wucht die Tür auf, die wir durch den Rest vollkommen vergessen hatten abzuschließen.