Die Nacht ist lang

Entführt!?

22. März (1:20 Uhr)
Ich war schweißgebadet, als ich bemerkte, dass diese ganzen Gedanken über den Himmel sinnlos waren. Denn ich lebe!!! Ich bin immer noch in dieser armseligen Welt. Und nicht nur irgendwo sondern gefesselt in einem Kleintransporter. Ich wurde durch die super Fahrkünste meines Entführers so durchgerüttelt. Ich rollte wie eine Kugel von der einen Ecke zur anderen. Erst nach kurzer Zeit fiel mir wieder ein, dass ich ja entführt wurde und mich irgendwo im nirgendwo befand und keine Ahnung hatte, was mit mir passieren wird. Tränen stiegen mir in die Augen als mir wieder in den Kopf kam, dass immer noch Purge - Nacht war und ich deswegen aus einem bestimmten Grund entführt wurden war. Panik machte sich in mir breit. Ich versuchte meine viel zu engen Fesseln an Handgelenken und Knöcheln irgendwie zu lockern oder sogar zu lösen. Doch diese bewegten sich nichtmal ansatzweise. Es dauerte gefühlte 100 Stunden, in Wahrheit waren es wahrscheinlich gut 20 Minuten. Ich war kurz vor dem Aufgeben als ich merkte wie sich meine Handfesseln um einiges lockerten. Wäre ich nicht in so einer beschissenen Lage, hätte ich mich jetzt mega gefreut aber so ist das nur ein ganz kleiner Lichtblick in diesem engen Kofferraum. Doch mehr tat sich nicht. Plötzlich riss jemand in Sekundenschnelle die zwei hinteren Flügeltüren des Autos auf. Ich erkannte nur die Umrisse einer Person, ich schätze mal auf einen Mann mittleren Alters, aber ob er nett oder böse war konnte ich an den Umrissen leider nicht erkennen. Verständlich!! In diesem Moment, hätte ich es aber gerne erkannt. Der Mann griff nach mir und zog mich aus dem Kofferraum. Ich wehrte mich mit meiner ganzen Kraft aber diese war nicht wirklich ausgeprägt. Ich schätze sie mal so stark wie die eines Babyhundes. Und jetzt könnt ihr es euch ja ausmalen, wie groß meine Chancen gegen diesen Typen waren. Und das merkte ich auch selber. Denn nach ein paar Sekunden Rumgezehrerei gab ich auf und lies mich aus dem Kofferraum ziehen. Ich tat nichts mehr außer hoffen und beten.