Der Kampf

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Langsam und vorsichtig begaben wir uns nach draußen. Es war wirklich stockfinster, doch wir waren zu zweit und fühlten uns deshalb ziemlich sicher. Die Pistole in meiner Hand hielt ich fest umklammert und den Finger schon bereit am Abzug.

Schleichend entfernten wir uns immer mehr von der Hütte und somit immer tiefer in den Wald. Wir taten das was uns aufgetragen wurde und was wir über einen Monat lang trainiert hatten. Bis vorhin kannten wir uns noch nicht einmal und jetzt sind wir zusammen wie beste Freundinnen.

Zu Beginn war es noch total ruhig, doch nach ein paar Minuten begannen schon die ersten Schießereien. Auf einer Lichtung waren alle. Gut und Böse. Wir schlichen uns vorsichtig heran und beobachten zu aller erst einmal. Um mich zu versichern, zählte ich die Bösen erstmal.

Mit dem Finger am Abzug blieben wir noch eine Weile im kalten, nassen Gras liegen. Einer der Bösen konnte unauffällig entkommen. Naja, fast unauffällig. Wir schauten uns kurz an und liefen ihm dann leise hinter her. Es sah so aus als wäre er auf dem Weg in Richtung Auto. Von hinten sah er aus wie der Präsident der Vereinigten Staaten.

Um ihm zu vor zukommen, teilten wir uns auf. Ich sollte so schnell es geht durch den Wald rennen und versuchen vor ihm am Auto zu sein und Grace verfolgt ihn weiterhin damit wir ihn am Ende umzingeln.

Wir wussten schon davor das es ein Masterplan ist. Eine letzte Umarmung und dann ging es los. Ich rannte so schnell ich konnte durch den stockdunkeln Wald. Erkennen wo ich hinrannte, konnte ich nicht. Umrisse waren erkennbar mehr aber nicht. Doch mein Tempo verlangsamen. Niemals!! Ich rannte immer schneller und schneller. Der Wind peitschte in mein Gesicht und ließ meine Wangen rot werden.

Ich flog über irgendetwas und landete direkt auf meinem Gesicht. Ich blieb kurz liegen, da mir so schwindelig war, da ich mir auch noch eine Platzwunde zugezogen hatte, bei dem Sturz. Super, umgeknickt war ich auch noch. Mein Tempo ging runter auf das von einer langsamen Schnecke.

Doch dann packte mich der Ehrgeiz so arg, dass ich meine Zähne zusammen biss und wenigsten versuchte einigermaßen schnell zu sein. Als ich dann auch noch das Auto sah, war mein Körper mit Ehrgeiz überfüllt.

Ich setzte mich in das zum Glück offene Auto und hielt meine Pistole Abschuss bereit. Es dauerte noch kurz, bis ich zwei Gestalten auf das Auto zu laufen sah. Alles verlief nach Plan. Einen kurzen Moment packte mich der Zweifel doch als die Tür langsam auf ging, hätte ich so einen heftigen Adrenalinstoß, dass ich gar nicht anders konnte als kämpfen.

Ich trat ihn heftig nach hinten und dort wurde er dann von der Faust von Grace begrüßt. Nach dem dritten Schlag in die Weichteile, bemerkte ich erst das er nicht nur so aussah wie der Präsident, sondern das er es ist. Gegen Ende starrte ich ihn nur noch an und Grace vollbrachte es dann zum Glück. Ein Schuss und er war nicht mehr unter uns. So schnell kann es gehen.

Jeder Schritt tat höllisch in meinem Knöchel weh, sodass wir ausmachten die restliche Zeit auf einem hohen Baum zu verbringen. Wir redeten viel und so langsam wurde es hell und die Sonne schien sogar schon ganz leicht.

Ich konnte mir immer noch nicht vorstellen, dass unser Präsident eigentlich nur böse Absichten hatte, die gesamte Zeit über. Die Zeit oben auf dem Baum verging wie im Flug. Plötzlich standen Mark und die anderen unten und halfen uns runter.

Mark trug mich zurück in die Hütte und dort machten wir erst einmal heiße Schokolade für alle, denn mit einer heißen Schokolade lässt sich alles gleich viel leichter erklären. Wir erzählten gegenseitig von unseren Kämpfen und Erlebnissen.

Den kompletten Tag nutzen wir zum entspannen und wohl fühlen.

Die Nacht ist langWo Geschichten leben. Entdecke jetzt