Hoffnungen

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22. März (2 Uhr)
Ich wurde ruckartig aber doch irgendwie sanft aus dem engen Kofferraum gezogen. Ich wusste es dies war nun endgültig mein Ende. Ich schaltete meine Gedanken aus und wollte einfach das es schnell geht. Ich glaub ich bin tot. Das ging wirklich schneller als gedacht. Ohne irgendwelche Zweifel öffnete ich wieder meine Augen. Doch was ich sah war immer noch nicht der Himmel. Auch wenn es langsam mehr wie lächerlich ist aber ja ich lebe noch. Da merkt man erstmal wie oft ich diese Nacht nun über den Tod nachgedacht habe. Zurück zu der eigentlichen Situation. Ich öffnete also die Augen und blickte direkt in ein paar eisblaue Augen. Doch diese hatten eindeutig kein Hass in sich sondern Liebe und Hilfsbereitschaft. Das sagte mir zumindest mein Gefühl und meine Einschätzung. Wenn es jetzt auch noch der Wahrheit entspricht, hab ich aber wirklich den Jackpot gezogen. Ich wollte los plappern und alle meine Fragen, die mir in diesem Moment durch den Kopf schossen, los werden. Doch die eisblauen lieben Augen hielten mir den Mund zu. Fest aber irgendwie auch sanft. Er schnappte mich, schmiss mich über seine Schulter und rannte und rannte mitten in einen Wald. Ich konnte nichts erkennen, aber ich glaube er rannte vor jemandem weg. Leider hab ich es nicht genau erkannt, durch den vielen Nebel, der von Stunde zu Stunde heftiger wurde. Irgendwann nach gefühlten 100 Kilometer durch den Wald. Blieb der Mann stehen lies mich runter aber nur mit der Warnung, dass ich ja nicht schreien soll. Ich nickte schnell, da es auf seiner Schulter mit der Zeit wirklich unbequem wurde. Endlich konnte ich meinen "Retter" mal genauer betrachten. Er war um die 30, sieht sehr nett aus. Hat dunkle Haare und leicht braune Haut. Ein wenig Zweifel machte sich schon in mir auf. Vielleicht tut er ja nur so nett! Trotzdem blieb ich stehen, musterte ihn dafür aber umso genauer. Als er das ziemlich schnell merkte, lächelte er mir zu, so als Beweis, dass er nichts Böses im Sinn hat. Er sprach leise aber dennoch deutlich. ,, Hör zu Kleine! Ich will dich nur ungern hier alleine lassen, und würde dir gerne helfen. Wenn du es nicht willst, kannst du abhauen. Zwingen will ich dich nicht. Aber wenn du hier bleibst, hättest du einen Beschützer, Essen und Trinken, Kleidung, ein Dach über deinem Kopf und Chancen die restliche Nacht zu überleben. Ein paar Meter von hier steht eine Hütte. Dort wohne ich seit über 15 Jahren. Wenn du willst kannst du mit mir kommen." , sagte der Mann sehr freundlich und mit einem ernstgemeintem Lächeln. Soll ich ihm vertrauen?? Es ist im Moment die einzige Hoffnung!!

Die Nacht ist langWo Geschichten leben. Entdecke jetzt