Mit einem letzten Strich über die Saiten meiner Gitarre entlockte ich dieser die letzten Töne, bevor meine Stimme - samt Melodie - verstummte. Sofort überschüttete mich Sam mit einem tosenden Applaus. Seine Augen glitzerten angeregt. Es war bereits später Nachmittag und ich saß mit Sam in meinem - oder besser gesagt: unserem - Schlafzimmer auf dem Fußboden. Die weichen Teppiche polsterten unsere Hintern erstaunlich gut. Schon den ganzen Tag lang spielte ich sämtliche Lieder auf der Gitarre rauf und runter und sang gemeinsam mit Sam zur Musik.
Ich könnte Stunden so weiter machen, ohne eine einzige Pause einzulegen, ohne auch nur ans Essen oder Trinken zu denken. Doch irgendwann meldet sich der Magen dann doch mal zu Wort... Immer wenn ich musizierte, aus meiner Gitarre die hellsten Töne kitzelte und dazu auch noch sang, kam es mir vor, als würde ich in eine andere Welt driften. Ich vergaß alles und jeden um mich herum und genoss den sich endlos anfühlenden Moment, den mir keiner zu nehmen in der Lage war.
Sam hatte beim Frühstück darauf bestanden, dass ich ihm zeigte, was ich alles so draufhatte. Er quengelte regelrecht mehr von meiner Stimme zu hören. Einmal angefangen fanden wir uns in einem Strudel der Freude wieder, aus dem es unmöglich erschien auszubrechen. Wir kämpften nicht gegen die übermächtige Strömung an, nein. Viel eher trieben wir in dieser und ließen uns unbeirrt auf die Musik ein. Ich probierte neues auf der Gitarre aus oder improvisierte völlig willkürlich. Gemeinsam sangen wir, bis uns die Kehle ihren Dienst versagte - weshalb ich uns im Voraus zwei gefüllte Wasserflaschen und einige Snacks besorgt hatte.
»Genial! Zugabe!«, rief Sam nun durch den ganzen Raum. Verlegen musste ich schmunzeln und drehte ein wenig an den Wirbeln meiner Gitarre.
»Hast du schon einmal darüber nachgedacht in einer Band oder so etwas ähnliches zu spielen?«, fragte mich Sam neugierig und warf sich einen Erdnussflip in den Rachen - und noch einen, und noch einen. Bevor ich antwortete trank ich zunächst einen kräftigen Schluck Wasser, welches lawinenartig meine ausgetrocknete Kehle hinunter rann und mich mit neuer, frischer Energie versorgte.
»Schon, ja«, meinte ich und wischte meine Lippen mit meinem Handrücken trocken. »Aber ich ziehe es vor alleine zu spielen und zu singen.«
»Sicher?«, schmatzte Sam und warf sich noch zwei weitere Erdnussflips in hohem Bogen in den Mund.
»Sí! Absolut sicher. Es gibt mir ein Gefühl der Kontrolle und der Sicherheit, wenn Stimme und Instrument meiner Dirigentschaft unterliegen. Ansonsten müsste ich den anderen Bandmitgliedern blind vertrauen, dass sie keinen einzigen Fehler machen... Und das wäre für mich eine ziemlich krampfhafte Angelegenheit.« Ich zupfte einmal der Reihe nach an allen Saiten und stellte zufrieden fest, dass keine von ihnen falsch gestimmt war.
»Aber wird es nicht auf die Dauer langweilig so alleine zu musizieren?«, fragte mich Sam weiter. Sein Blick ruhte nun auf der Gitarre, welche er eingehend musterte.
»Naja, manchmal schon. Es wäre wirklich nicht schlecht, wenn man jemand anderen hätte, der mit mir üben, proben oder experimentieren könnte. Ich würde auch so gerne Mal auf der Bühne stehen und singen. Es muss kein großes Event sein, eine kleine Runde würde schon reichen...«
»Unbedingt, ja!«, pflichtete Sam mir bei. »Und damit du dich während dem Auftritt nicht so alleine auf der Bühne fühlst, kann ich dir ja zur Seite stehen und mitsingen!« Seine Begeisterung schwappte auf mich über und ich begann zu kichern.
DU LIEST GERADE
Tanz für mich, Sing für uns!
RomanceLeichte Bekleidung, gedimmtes, violettes Licht, gaffende Augen und eine jede Menge Spaß - das ist die Welt von Sam, einem 17-jährigen schlanken Burschen mit knackigem Po und spitzer Zunge. Ein täglicher Schluck vom Gebräu der Wollust ist für ihn ein...