Ächzend fiel die Tür hinter mir wieder ins Schloss. Wollten wir nicht mal eine neue Tür einbauen? Eine, die etwas leiser ist? Ich schloss wieder ab, verstaute den Schlüssel in der für ihn vorgesehenen Tasche in meinem Rucksack und warf letzteren auf einen der Stühle, die um einen runden Tisch in der Mitte des Raumes standen.
Das Hinterzimmer diente nur zum Abstellen unserer Sachen. Ein Klo nebenan, sowie die Umkleide, die eigentlich fast jeden Abend meinen Hintern sah, fanden da schon mehr Beachtung. Manchmal saßen wir hier auch noch bis spät in die Nacht und quatschten über dies und jenes.Meist waren wir alle aber im großen Saal nebenan - wie sollte es auch anders sein? Immerhin saßen dort die hotten Typen, mit ihren gaffenden Blicken - wie konnte man da nur hier drinnen versauern?!
Ich schaute auf die Uhr, die an der Wand hing und feucht-fröhlich vor sich hin tickte. Es war gerade mal 14 Uhr. Die Show wird erst in ein paar Stunden losgehen. Ich könnte gerade alles geben, um den Stundenzeiger vier Stunden nach vorn zu drehen...
Mit hängenden Mundwinkeln ging ich auf die Tür zu, das Tor, welches mich in meine Welt bringen wird. Ich frage mich, ob überhaupt schon jemand anderes da ist und... Oh Hallöchen, Süßer...Ich verharrte auf der Stelle und schaute zur Seite. Aus dem Spiegel heraus schaute mich ein verdammt gut aussehender Junge an. Seine kurzen blonden Haare standen wuschelig in alle Richtungen ab und in seinen himmelblauen Augen glitzerte die Euphorie. Ich lächelte dieses Schnuckelchen frech an - er erwiderte das Lächeln. Ich trat näher auf ihn zu - er imitierte auch das. Ziemlich dünn, helle Haut, nur ein paar grobe Patzer, kein Bart - ein Gottesbild von einem Twink, direkt aus einem Porno entsprungen. Er zog zweimal die Augenbraue in die Höhe und musterte mich ausgiebig. Sam... heute siehst du mal wieder extrem umwerfend aus!
Ich warf meine imaginären langen Haare zurück und löste mich von meinem Spiegelbild. Auf geht's, hinaus in meine Welt. Ich warf die Tür schwungvoll auf und wollte gerade los stolzieren... Als ich bemerkte, dass ich so fast meinen Onkel erschlagen hätte. Vor Schreck schlug ich mir die Hand vor den Mund.
»Was für eine stürmische Begrüßung«, feixte er nur, trat auf mich zu und zog mich in eine herzliche Umarmung.»Ach, du kennst mich doch. Ich bin immer für eine Überraschung zu haben!« Ich erinnere mich noch gut daran, als ich zu Nicos Geburtstag den ganzen Saal hier mit Blumen überflutet hatte... Das war wirklich eine Überraschung, wie niemand sie erwartet hatte! Ich schwöre, als Nico das sah, stand er zunächst ganze zwei Minuten staunend im Türrahmen, die Kinnlade lag fast auf dem Boden. Dieser Anblick war so witzig, dass ich davon ein Bild gemacht hatte, es ausgedruckt und später in unserer Wohnung aufgehängt habe. Und immer wenn einer von uns dreien es jetzt sieht, muss derjenige sofort schmunzeln, wenn er daran denkt.
»Daran habe ich nie gezweifelt.« Wir lösten uns wieder voneinander und er zog mich hinter sich her.
»Ich wollte gerade nach dir sehen.«
»Lass mich raten... Du hast die dämliche Tür gehört?«
»Ja... Das auch«, kicherte Nico und verschwand hinter dem Tresen der Bar. Ich pflanze mich auf einen der Barhocker, welche darum herum standen.
»Willst du etwas trinken?«, fragte er mich und schnappte sich bereits ein Glas, ohne auf meine Antwort zu warten.
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Tanz für mich, Sing für uns!
RomanceLeichte Bekleidung, gedimmtes, violettes Licht, gaffende Augen und eine jede Menge Spaß - das ist die Welt von Sam, einem 17-jährigen schlanken Burschen mit knackigem Po und spitzer Zunge. Ein täglicher Schluck vom Gebräu der Wollust ist für ihn ein...