Kapitel 7

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Kapitel 7: Anfänge

Die erste Woche. Jede Nacht. Unglaubliche Anfälle von Wut. Warum hatten sie mir das angetan?! Ich verstand die Welt nicht mehr. Eine junge Frau, die ich jetzt, obwohl ich sie nicht kannte, schon verabscheute brachte mir jeden Morgen und jeden Abend Essen. Mittags musste ich in die Kantine. Aber ich ging nicht. Das Essen war ekelerregend. Furchtbar. Ich könnte meine Eltern umbringen! Grr! Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, stand ich auf. Ich ging in den Gemeinschaftswaschraum am Ende des Flurs und setzte mich auf einen Klodeckel. Dann brach ich in Tränen aus. Ich hielt das einfach nicht mehr aus! Noch einen Tag in diesem Irrenhaus und ich würde mich umbringen. 

Am nächsten Morgen kam die Frau wieder. "Guten Morgen, Miss Carver. Sie werden heute aufstehen und mit Ihren Gleichaltrigen an einem Tisch frühstücken. Sie können sich ja mit ihnen unterhalten!" Wollte die mich verarschen?! Innerlich kochend vor Wut und Hass nickte ich, zog mich an, ging in die Cafeteria, setzte mich an einen leeren Tisch und aß etwas. Keiner machte Anstalten, sich zu mir zu setzten, und ich war froh darüber. "Grr." Was? Ich hatte gerade nicht ernsthaft 'Grr.' gesagt, oder? Oh mein Gott, konnte ich etwa wieder sprechen? Ich versuchte mein Glück und musste dann bemerken: Nicht wirklich. Aber so etwas wie; 'Mmmpf', 'Hmm' oder 'Pff' gelang mir doch. Na, wenigstens ein Anfang, dachte ich mir und aß den Rest meines Haferschleims auf, den es hier jeden Morgen gab. Vielleicht half mir die Wut auf alles und jeden, wieder zu sprechen. Oder ich war bis gerade eben einfach geschockt von dem Unfall, dem Auftauchen dieses Jungen und dann dem Einliefern in die Psychiatrie gewesen. Ja, so musste es sein! Den kompletten restlichen Tag verbrachte ich damit, mehr als nur so etwas wie 'Hmpf' zu sagen. Aber es klappte nicht ganz so, wie ich wollte, denn am Ende des Tages war das sinnvollste, was ich herausgebracht hatte, 'Boah' gewesen, nachdem ich mir abends einen Kaffee über mein Shirt geschüttet hatte.

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