Kapitel 21

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JORDAYN 

Kapitel 21: Die Suche

Meine Laune befand sich auf dem Tiefpunkt. Und das musste schon etwas heißen, denn seit dem Tod meiner Mutter war sie nie besonders blendend gewesen. Seit geschlagenen drei Stunden befand ich mich schon auf der Suche nach Estelle, die spurlos verschwunden war. Hoffentlich hatte sie sich nicht irgendwo verlaufen! Aber auch von Ayana fehlte jede Spur. Sie zu suchen würde jedoch nichts bringen. Einhörner wurden nicht von einem gefunden, sie fanden einen. 

"Irgendein Hinweis?", fragte ich einen Dienstboten, der zusammen mit mir Estelles Zimmer durchsuchte. Ich schüttelte den Kopf und er ließ sich auf das Bett fallen. Seit meinem siebten Geburtstag waren wir befreundet. Und seit jeher hatten wir uns gut verstanden. 

Meine Nerven waren am Ende. Ich war kurz vorm Verzweifeln, denn langsam konnte ich mir denken, was geschehen war. Estelle hatte mir immer noch nicht geglaubt und alles hingeschmissen. Und dann war sie abgehauen. Verdammt!, dachte ich.

Nero galoppierte den schmalen Weg entlang. Das schwarze Fell glänzte in dem Gold der untergehenden Sonne. Die Narbe auf meiner Wange, die mir Estelle damals verpasst hatte, begann schmerzlich zu jucken. Ich hielt die Zügel in einer Hand und strich mit der anderen die Haare aus der Stirn. Ich verließ mich auf mein Bauchgefühl und ritt einfach immer weiter, änderte aber ab und zu die Richtung. Mein Rappe stoppte schließlich wie aus dem Nichts und bäumte sich auf. "Ruhig, Großer, ruhig!", flüsterte ich und klopfte ihm beruhigend auf den Hals. "Was hast du denn?" Vorsichtig stieg ich ab und band den Hengst an einem Baumstamm fest. 

Ein ungutes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit, als ich langsam in die Richtung ging, vor der Nero gescheut hatte. Kalter Nebel zog auf und eine Wolkenschicht bedeckte den blauen Himmel. Langsam ging ich um eine große Eiche herum und erstarrte, den Mund zu einem Stummen Schrei aufgerissen. Zwei Pferde lagen nebeneinander, den Brustkorb aufgerissen und das Genick gebrochen. Ich keuchte. Mir wurde übel und schnell drehte ich mich wieder um und rannte zu Nero. Ich stieg hastig auf und trieb dem Hengst meine Fersen in die Flanken.

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