"Du...du findest mich besonders?" Meine Stimmung änderte sich schlagartig. Ich brüllte nicht mehr, sondern flüsterte schon fast. "ja." mehr bekam ich nicht als Antwort. Jake stand auf und verließ die Küche.
Ich drehte mich wieder zum Fenster. Wahrscheinlich ist ihm das jetzt nur so rausgerutscht. Sonst wäre er doch nicht gegangen. An seiner Stelle hätte ich das wahrscheinlich auch gemacht. Er weiß gar nicht, dass ich ihn auch besonders finde.
Die Garage ging auf und ich konnte sehen, dass jemand im Auto wegfuhr. Wahrscheinlich holte Richard einen guten Kumpel ab, damit sie noch was trinken gehen konnten. Ich verließ die Küche und ging hoch in mein Zimmer. Dort schnappte ich mir frische, bequeme Klamotten und ging duschen.
Nach dem Duschen ging ich wieder in die Küche, um etwas zu trinken. Überall war es dunkel, doch ich dachte mir nichts dabei. Kate war bestimmt schon schlafen gegangen, Jake hockte safe vor dem PC und zockte. Die Uhr zeigte mir, dass es fast Mitternacht war. Ich trank etwas, ging dann wieder hoch und steckte den Föhn an.
Meine Haare wehten im Wind des Föhns, da sah ich im Augenwinkel, dass die Türklinke nach unten gedrückt wurde. Zum Glück schloss ich auch mein eigenes Bad immer ab. Ich stoppte den Föhn, drehte den Schlüssel um und öffnete die Tür. Dort stand eine hellwache Kate.
"Was ist los? Ich dachte, ihr schlaft schon?"fragte ich und sah, dass Kate zitterte. "Jake...er ist vorhin mit dem Auto weggefahren und hat einen Unfall gebaut. Er liegt im Krankenhaus und wir werden hinfahren. Willst du mitkommen?" Ihre Stimme klang panisch. "Natürlich komme ich mit!"
Ich schnappte mir eine Jacke, zog Turnschuhe an, band meine noch feuchten Haare in einen Dutt und ging dann mit Kate und Richard zu irgendeinem Auto, welches sehr teuer aussah. Ich kannte den Namen nicht und der war mir im Moment auch egal. Ich wollte einfach nur wissen, wie es Jake ging.
Es dauerte gefühlt drei Jahre, bis wir im Hospital ankamen. Dort war wahnsinnig viel Betrieb. Kate redete mit der Frau an der Anmeldung. Ich stand direkt neben ihr, konnte jedoch nichts verstehen, so laut war es hier. Dazu kam, dass ich die englischen Begriffe nicht wirklich kannte.
Kate nahm meine Hand, Richard ging auf meiner anderen Seite. "Was ist hier los? Warum sind hier so viele Leute?"fragte ich.
"Es gab eine Massenkarambolage auf der Autobahn in Richtung Bridgeport. Ein Autofahrer ist vermutlich eingeschlafen und irgendwie kam es dann dazu, dass ein Auto ins nächste geknallt ist. Das war vor über anderthalb Stunden. Und Jake ist vor 3 Stunden losgefahren. Wir wissen nur, dass er bereits notoperiert wurde und auf der IS liegt.... Kommt, Beeilung!"
Kate zog mich einen Gang entlang und dann unendlich viele Treppen hoch. Ein Gang nach dem anderen folgte und ich dachte mir nichts mehr dabei, woher Kate sich so gut auskannte. Mittlerweile war es auch sehr ruhig, da alle unten im Eingang standen.
Sie zog etwas kräftiger an meinem Arm, flüsterte meinen Namen. Wir hatten das Zimmer anscheinend erreicht. Richard öffnete ohne zu klopfen die Tür und stürmte hinein. Fast hätte ich Jake nicht erkannt. Er hatte überall Pflaster im Gesicht, einen fetten Verband um den Kopf, sein rechtes Bein hing in einer Schlinge und sein rechter Arm lag auf einer Art Podest in seinem Krankenbett. Er hatte die Augen geschlossen. Man könnte denken, er wäre tot. Um ihn herum standen zahlreiche Geräte, die leise piepten. Er sah zugegeben schrecklich aus.
Kate und Richard nahmen sich jeweils einen Stuhl vom Tisch, zogen sie an das Bett und setzten sich dann darauf. Ich wollte nicht stehen bleiben, also setzte ich mich kurzerhand auf den Tisch. Es herrschte außer dem Piepen Ruhe im Zimmer. Dann öffnete Jake seine Augen. Kate brach in Tränen aus und auch mein Blick verschwamm vor Erleichterung. "H...ha...hallo."krächzte er und versuchte zu lächeln. "Oh Schatz. Was machst du nur für Sachen. Warum musstest du so spät unbedingt noch los?"sagte Kate und drückte seine linke, unverletzte Hand.
"Ich lass euch mal kurz allein."sagte ich. Seine Eltern sollten den Moment mit ihm für sich haben. Ich schloss die Tür hinter mir und konnte schräg gegenüber eine Sitzecke mit gepolsterten Stühlen entdecken.
Jake P.O.
Mum und Dad saßen neben dem Bett. Ich wollte gerade sagen, dass Abby bleiben soll, doch meine Mum sah mich mahnend an. Sie gehörte nicht zur Familie. Zumindest noch nicht. "Wie geht es dir?"fragte Dad und wenn ich könnte hätte ich mir jetzt die rechte Hand an die Stirn geschlagen. "Dad. Du fragst ernsthaft, wie es mir geht, nachdem ich geradeso einen Autounfall überlebt habe? Echt jetzt?" Ich musste grinsen und Mum lachte. "Mein rechtes Bein und mein rechter Arm sind gebrochen, ich habe ein Schleudertrauma und hatte bis zur OP zahlreiche innere Verletzungen. Am Kopf habe ich ne riesige Platzwunde und im Gesicht mehrere Schnittwunden mit hässlichen Pflastern drauf, die wahrscheinlich hässliche Narben werden. Aber...mir geht's für die jetzige Situation bestens. Und euch so?" Mum und Dad lachten kurz auf, dann entstand eine unangenehme Stille.
"Abby mag dich sehr. Sie hat vorhin geweint und auf dem Weg hierher die ganze Zeit gehofft und gebetet. Sie war wirklich verzweifelt. Im Auto hat sie über das restliche Gespräch zwischen euch erzählt. Ich finde es toll, dass du sie auch so besonders findest. Nur, sie kommt aus Deutschland. So könnt ihr unmöglich eine Beziehung führen. In einem halben Jahr ist sie wieder weg. Das klingt lang aber das erste halbe Jahr ist auch schon rum und die Zeit verging schnell... aber was mische ich mich ein. Es ist deine Entscheidung." Mum lächelte mich an und stand dann auf. Wollten sie etwa schon gehen. Beide küssten mich über mein Auge, wo kein Pflaster war. dann gingen sie raus. Toll, jetzt bin ich allein...
Die Tür ging wieder auf und Abby kam rein. Ich musste automatisch lächeln. Abby ging langsam auf mich zu und setzte sich dann auf einen Stuhl neben mein Bett. Ich drehte den Kopf und bereute es sofort. Mein Kopf dröhnte und schmerzte wahnsinnig. Trotzdem lächelte ich sie an und griff mit meiner linken Hand nach ihrer. Ihre Wangen färbten sich rosa und mein ganzer Bauch kribbelte. "hey."sagte ich. "Hey."kam es zurück. Abby sah verlegen auf den Boden. "Es tut mir leid, dass ich so ein Idiot zu dir war, aber ich bin ein Junge und Jungs verstecken ihre Gefühle vor anderen. Besser gesagt, wir verändern uns, hassen die Person die wir mögen, damit keiner was merkt. Ich war ein Badboy und habe ständig Mädels gewechselt. Und jetzt? Lieg ich schwerverletzt im Krankenhaus. Naja, ich wollte einfach nur sagen, dass es mir krass leid tut und ich dich besser behandeln will. Ich glaube, der Unfall war die beste Strafe dafür."
"Nein! Sag sowas nicht!"stoppte sie mich. "Ich meine es ernst, Abby. Mein Verhalten gegenüber dir war unter aller Sau und das tut mir so wahnsinnig leid. Du bedeutest mir so viel, so viel mehr, als es mir jemals ein Mädchen getan hat. Du bist für mich mehr als eine Freundin. Du bist für mich mehr als eine beste Freundin. Du bedeutest mir mehr als all meine Freunde. Außer Leon. Den mag ich so sehr wie du. Er ist mein bester Kumpel und du viel mehr. Weißt du, ich...ich glaube ich habe Gefühl-"
In dem Moment ging die Tür auf. Mum und Dad kamen herein, verabschiedeten sich von mir und nahmen Abby mit, obwohl ich noch nicht fertig mit meinem Geständnis war. Scheisse!
Hellooooooooooow!!!!
Ich bin aktuell so motiviert, zu schreiben, seitdem ich meinen Laptop habe ahhhh 😍😍😍. Ich liebe es einfach ❤️
Schönen Freitagabend!
DU LIEST GERADE
Only an exchange student
Teen FictionLes doch einfach los, dann weißt du, worum es geht. Wobei der Titel alles aussagt... 😂 ••••••••••••••••• Alle Rechte liegen bei mir. Habe allerdings für keine/kaum Bilder o.ä. das Copyright. Gestartet am: 17. März 2019 Beendet am: 04. August 2...