Je öfter ich die Tage zählte, bis zu meiner Abreise, desto mehr frustrierter war ich. Es kam immer auf dasselbe hinaus. Noch 14 Tage, zwei Wochen.
Noch 10 Tage.
Noch 7 Tage, eine Woche.
Das Wetter machte es einem echt schwer, traurig zu sein. Seit Wochen strahlte die Sonne am strahlend blauen Himmel und es war wahnsinnig heiß. Jake und ich hatten die letzten Wochen fast nur mit unseren Freunden verbracht, um nicht an den Tag der Tage denken zu müssen. Den Tag, an dem ich in das Flugzeug steige und ans andere Ende der Welt fliege. Uns beiden war klar, dass wir nicht um ein unangenehmes Gespräch herum kommen werden, nur haben wir es bisher weiter hinaus gezögert. Keiner wollte so richtig daran denken, dass wir in ein paar Tagen auf unbestimmte Zeit getrennt sein werden.
Übermorgen sollte ich schließlich in den Flieger steigen. Ausgerechnet an meinem Geburtstag musste ich mich früh von allen verabschieden. Leider auch von Jake und seinen Eltern, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.
Ich zog meinen großen Koffer aus dem Schrank und packte schonmal die Wintersachen ein. Die würde ich definitiv nicht brauchen, denn auch in den nächsten Tagen würde die Temperatur tagsüber nicht unter 30 Grad sinken. Ich zog meine Pullis aus dem Schrank, als mir auch welche von Jake entgegen kamen, die ich ihm geklaut hatte. Sie waren so kuschelig, dass ich am liebsten einen angezogen hätte, wenn es nicht so warm wäre.
Meine Wintersachen waren eingepackt und ich öffnete die andere Schrankhälfte. Ich nahm mir Kleidung für morgen und den Tag der Abreise heraus und legte diese auf mein Bett. Den Rest räumte ich ebenfalls in den Koffer, der schon so gut wie voll war. Warum müssen Pullis auch so viel Platz wegnehmen?
Die Sachen von Jake legte ich ganz oben drauf, damit ich schnell mal an ihnen riechen kann. Dann schloss ich den Koffer und stellte ihn an die Seite. Ich nahm den Rucksack und packte da schonmal meinen Laptop und einige andere Sachen ein, die ich definitiv nicht mehr brauchen würde in den nächsten Tagen.
Es war schon nach 23 Uhr, als Jake und ich nach dem gemeinsamen Abend mit seinen Eltern nach oben gingen. Wir hatten viel erzählt und Spiele gespielt. Ich legte mich neben meinen Freund ins Bett und kuschelte mich an ihn. Morgen war der letzte Tag. Wie sehr ich ihn mir am Anfang manchmal herbeigesehnt habe und nun? Jetzt ist er da und ich würde am liebsten noch viel länger hier bleiben, bei Jake.
In der Nacht war ich mehrmals wach, da mich einige Alpträume plagten. Das war aber alles vergessen, als Jake mich am Morgen weckte und mir Frühstück ans Bett brachte. Ich musste grinsen. Süß war er schon.
Noch circa 24 Stunden, dann sitze ich im Flieger. Natürlich vermisse ich meine Familie und vorallem auch meine Freunde, aber Jake hier zurücklassen? Das kann ich nicht. Einzig und allein Balou kann mitkommen.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit den Hunden im Garten und kosteten jede Sekunde aus, die wir noch hatten. Doch auch dieser Tag neigte sich dem Ende und Jake zog mich nachdem die Sonne untergegangen war mit zu sich auf sein Zimmer.
"Wir müssen reden."sagte er in einem Ton, der nichts Gutes bringen konnte.
"Ja, du hast Recht."
"Auch wenn du morgen früh fliegst, und tausende von Kilometern von mir entfernt bist, will ich nicht, dass wir uns trennen. Es gibt viele Pärchen, die eine Fernbeziehung mit dieser Entfernung haben und aufrechterhalten."
"Jake, du weißt genau, dass ich das nicht kann. Wie oft würden wir uns im Jahr sehen? Zweimal vielleicht dreimal.Das ist mir zu wenig, ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll."erklärte ich meine Sichtweise.
"Was soll das heißen? Du gibst uns einfach auf, ohne es wenigstens probiert zu haben!"
"Jake, eine Fernbeziehung wie wir sie hätten, halten wir beide nicht durch."
"Es gibt Skype und Videoanrufe, wir können das hinbekommen!"sagte er und ich merkte, dass er sich immer mehr vor mir verschloss.
"Das wird vielleicht am Anfang gehen, aber dann... Ich kann das nicht. Du kannst das nicht. Es ist besser, wenn wir-"
"Machst du jetzt Schluss mit mir? Das kann nicht dein Ernst sein!"schrie er auf einmal und ich wich zurück. So war er sehr lange nicht und so wollte ich ihn auch nie wieder erleben, denn es machte mir Angst.
"Jake, es ist besser so."sagte ich noch, dann ließ ich ihn stehen, verließ sein Zimmer und ging auf mein eigenes. Ich packte alles restliche zusammen und ging dann schlafen. Besser gesagt, ich versuchte es, denn mich plagte ein sehr schlechtes Gewissen. Und trotzdem redete ich mir weiter ein, dassnes die beste Entscheidung gewesen ist.
Was hatte ich nur getan? Niemals in meinem Leben wollte ich, dass es so endet, aber was sollte ich sonst tun? Weder er noch ich können mit so einer Entfernung auskommen, das würde uns beide komplett kaputt machen.
Es liegt nicht unbedingt daran, dass ich ihm in Sachen Fremdgehen nicht vertraue. Das tue ich, aber in der hintersten Ecke in meinem Kopf lauert immernoch ein Funken Angst. Jake war ein Player und er ist es mit Sicherheit immernoch.-----------
Eine kurze Rückmeldung meinerseits. Ich habe sehr lange nicht geupdatet, das liegt einfach daran, dass niemand mich dazu so richtig motiviert hat. Fast niemand lässt einen Stern da oder kommentiert von sich aus (es gibt wenige Ausnahmen). Deswegen werde ich auch die nächsten Wochen nichts updaten. Ich will sehen, dass diese Story wenigstens etwas interessiert.An alle die, die fleißig gevotet haben und kommentiert haben: ich danke euch von ganzem Herzen 💕 deswegen habe ich mich zusammengerissen und diese knapp 900 wörter oben verfasst. Macht bitte weiter so, ihr seit toll ⭐
Ich rechne noch mit ca. 1-2 Kapiteln, dann folgt der Epilog...
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Only an exchange student
Teen FictionLes doch einfach los, dann weißt du, worum es geht. Wobei der Titel alles aussagt... 😂 ••••••••••••••••• Alle Rechte liegen bei mir. Habe allerdings für keine/kaum Bilder o.ä. das Copyright. Gestartet am: 17. März 2019 Beendet am: 04. August 2...