Abby POV
Jake lehnte sich wieder zurück und grinste mich schief an. Erst jetzt fielen mir seine roten Augen auf. Hat er etwa geweint? Meine Güte, ich hab noch nie einen fast erwachsenen Jungen weinen sehen...
Am liebsten hätte ich ihn jetzt auch geküsst, doch schon allein im Liegen brachte mich mein Kopf um. Ich ließ es also sein und sah mich im Zimmer um. Mein Blick schweifte aber immer wieder zurück zu Jake. Zu gern wüsste ich jetzt, was in seinem Kopf vorgeht und was er denkt, denn zugegeben, er sah echt nicht gut aus.
"Du siehst ziemlich beschissen aus." Ich musste grinsen.
"Ach und du mit deiner Platzwunde siehst so viel besser aus?" Er lachte dieses Lachen, das jedes Mal mein Herz zum flattern brachte und das so ehrlich klang. "Um ehrlich zu sein, sehen wir beide besser aus als Leon." Als er das sagte, änderte sich seine Miene sofort. Er senkte den Blick.
"Wie geht es ihm? Ich darf noch nicht mein Bett verlassen.""Ich war eben bei ihm. Er hat überall Blutergüsse und genähte Wunden. Er sieht schrecklich aus, aber hat mir immerhin verziehen."
"Warum hast du Leon zusammengeschlagen?" Diese Frage spukte schon seit mehreren Minuten in meinem Kopf herum. Es war mir ein Rätsel und ich konnte keinen Grund finden, warum er es getan haben könnte.
"Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht genau. Irgendwie dachte ich, dass er dir etwas angetan hat, weil du so geschrien hast. Ich würde niemals meinen besten Freund zusammenschlagen, denn sowas macht man nicht. Und trotzdem habe ich ihm was angetan, obwohl ich sowas niemals wollen würde. Ich weiß einfach nicht, was in mich gefahren ist. Keine Ahnung." Jake legte eine Pause ein und fuhr sich gestresst durchs Gesicht. Irgendwie tat er mir ja schon leid...
"Aber selbst wenn, kann es dir doch egal sein."sagte ich und spielte nervös mit meiner Decke. "was soll mir egal sein?" Er sah mich an. "Naja, dass Leon oder jemand anderes mir was tun könnte. Ich meine, ich bin eh nur dein Gast und es hat dich doch nicht zu interessieren, was mit mir ist, weißt du? Auch als ich damals von der Person fast... naja du weißt schon... Es braucht dich ja nicht zu kümmern."fuhr ich fort und sah jetzt auch zu ihm. Seine Augen weiteten sich und er sprang auf.
"Na und? Nur weil du meine Gastschülerin bist, heißt das doch nicht, dass du mir automatisch egal bist. Ich mache mir Sorgen, jedes verdammte Mal, wenn du nicht bei mir bist, eben weil du mir etwas bedeutest. Keine Ahnung, wie oft wir dieses Gespräch schon geführt haben und keine Ahnung wie oft ich dir schon meine Gefühle zu dir gestanden habe, ich könnte es jeden Tag wieder tun. Das weißt du hoffentlich. Aber weis mich nicht immer von dir ab, dreh mir nicht den Rücken zu, sondern lass mich in dein Leben."
"Mein Leben ist aktuell ds reinste Chaos. Da kann ich nicht noch mehr gebrauchen, Jake. Ich muss die letzten Monate erstmal alle verarbeiten. Dein Unfall und das ganze Drumherum ist einfach zu viel auf einmal. Ich muss alles sortieren und wegräumen in meinem Kopf, sonst explodiert der irgendwann noch. Die Platzwunde macht es nämlich nicht besser. Genauso wenig wie eure Prügelei."
"Dann lass mich dir helfen, das Durcheinander zu beseitigen."Jake... du weißt, dass ich nicht verarscht werden will..."
"Abby, ich würde dich niemals verarschen. Du bedeutest mir zu viel. Als ich damals heim kam und du da auf der Treppe standest, habe ich gleich gemerkt, dass du anders bist. Du bist so schüchtern und andererseits so vorlaut und witzig. Jedesmal, wenn du lachst, muss ich es auch. Du bist so verdammt perfekt, dass ich nicht weiß, wieso du noch Single bist. "
Auf diese Aussage hin, musste ich einfach laut loslachen. Jake stimmte mit ein, aber nach nur kurzer Zeit verstummten wir.Stille.
Niemand sagte was.
"Jake?"flüsterte ich.
"Hmm?" Er kam auf mich zu.
"Was ist das zwischen uns?"
"Was meinst du?"
"Naja, wir haben uns geküsst und haben Gefühle füreinander."
"Ich weiß, worauf du hinaus willst und bin auch sehr dafür nur leider hatte ich noch keine lange Beziehung.""Wir könnten es doch wenigstens versuchen. Dieses hin und her ständig ist zu viel für meine Nerven. Jake, bitte. Nur für mich."bettelte ich und nahm seine Hand.
"Wenn du meinst..." sagte er und platzierte grinsend seine Lippen auf meinen."Warum hast du geflüstert?"
"Ich weiß nicht..." sagte ich und küsste ihn, da er sich zum Glück noch immer über mich beugte."Ich geh jetzt ins Bett, Babe. Bis morgen." Er küsste mich auf die Stirn und war schon an der Tür, als er sich es anscheinend anders überlegt hatte.
Kaum war er wieder an meinem Bett, zog er seine Schuhe aus, schlug die Decke beiseite und legte sich zu mir."Niemand hat mir gesagt, dass das verboten ist. Gute Nacht, Schatz." War das letzte, was er sagte bevor ich im Land der Träume versank.
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Guten Irgendwas, ihr alle! 😜Ich glaube, ich bin heute das glücklichste menschliche Wesen auf diesem Planeten, weshalb ich ein mehr oder weniger langes Kapitel hochladen musste!
Ich hoffe, ihr freut euch 🙈
lasst mir doch ein 🌟 und ein Kommi da!
wir lesen uns!
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Only an exchange student
JugendliteraturLes doch einfach los, dann weißt du, worum es geht. Wobei der Titel alles aussagt... 😂 ••••••••••••••••• Alle Rechte liegen bei mir. Habe allerdings für keine/kaum Bilder o.ä. das Copyright. Gestartet am: 17. März 2019 Beendet am: 04. August 2...