Kapitel 32

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*pov Mario*
Ich weiß nicht so recht. Gehe ich? Oder gehe ich nicht? Mein Kopf sagt, dass es kein Sinn macht. Sie hat mir klar zu verstehen gegeben, dass sie für mich nichts empfindet. Ich sollte damit abschließen und mich damit abfinden. Doch verdammt. Sie bedeutet mir zu viel. Sie sollte mir nicht so viel bedeuten. Und dann ist ja da auch noch meine Freundin Ann-Kathrin. Ehrlich gesagt wird mir in den Momenten, in denen mein Herz nur für Caroline schlägt, klar, dass ich es mit Ann beenden sollte. Doch über WhatsApp schien mir dies unpassend. Ich entschied mich, ihr eine Nachricht zu verfassen, in der ich kurz und knapp schrieb, dass ich ihr ein Flugticket gebucht hatte und sie mich besuchen soll.
Ich weiß es ist hart, aber ich empfinde schon länger nichts mehr für sie. Sie und ich stritten uns in letzter Zeit nur noch, wir kamen einfach nicht auf den selben Nenner. Seit neustem hatte sie sogar einen seltsamen Typen kennengelernt, der es auf sie abgesehen hatte und mir schien, es störte sie nicht, dass dieser sogar in meiner Anwesenheit unverfrorenen mit ihr flirtete. Das brachte mich auf die Palme. Besonders, dass sie auch noch auf seine Flirt- Attacken einging. Selber ist sie eifersüchtig, wenn ich auch nur neben einer anderen Frau atme, aber sie zieht solche Nummern ab. Das mit uns führt zu nichts mehr. Ich sehe keinen Sinn mehr in dieser Beziehung. Ich will nicht mit ihr alt werden. Und wenn ich doch nunmal Gefühle für ein anderes Mädchen habe, so ist es nicht fair Ann-Kathrin weiter etwas vorzuspielen. Ich will Caro.
Und genau aus diesem Grund werde ich auch zur Abmachung erscheinen.
Ich schaute auf meine Uhr. Mist, schon kurz vor 22 Uhr. Jetzt musste ich mich beeilen. Schnell zog ich mich um. Geduscht hatte ich ja im Stadion. Ich machte meine Haare neu und zupfte mein Hemd hin und her. Mehr oder weniger zufrieden mit meiner äußeren Erscheinung, machte ich mich auf den Weg zur abgelegenen Bank am Teich. Auf dem Weg, kam ich an einem Blumenbeet vorbei und konnte nicht widerstehen eine Rose für Caroline zu pflücken. Hoffentlich empfand sie dies nicht als zu kitschig.
Ich erreichte die Bank und berührte ihre Schultern. Ich spürte, dass sie nervös und erschrocken zugleich war.

*pov Caro*
Ich drehte mich um. Und tatsächlich. Mario. Mario war wirklich gekommen. Ich freute mich innerlich und wusste nichtmal weshalb.
„Danke, dass du gekommen bist. Setz dich", sprach ich kurz, da mir noch immer die Worte fehlen.
Mario setzte sich neben mich.
Frösche im Teich sangen in der Dunkelheit der Nacht und füllten die Stille zwischen uns. Ich sah Mario an. Er sah sehr attraktiv aus, was mir erst jetzt so richtig auffiel, als er in meine Augen blickte. Mario musterte mich. Ich wunderte mich, was er dachte.

*pov Mario*
Sie ist wunderschön. Das Kleid, die Haare, ihr süßes Gesicht und ihre wunderschönen Augen- alles an ihr ist perfekt. Wenn sie doch nur ähnlich über mich denken würde. Wie gerne würde ich sie berühren. Wie gerne würde ich ihr in die Arme fallen und ihr sagen, dass ich ihr verzeihe. Aber bevor ich irgendetwas sagte, wartete ich darauf, was sie mir zu erzählen hatte.

*pov Caro*
„Mario, es tut mir Leid. Ich weiß ich habe dich gekränkt und ich kann das Gesagte nicht mehr zurücknehmen, selbst wenn ich es möchte. Es war ein Fehler dich so anzufahren. Aber ich war gereizt. Es sind so viele neue Eindrücke und es gibt einen sehr guten Grund dafür, dass ich so abweisend war.
Damals. Mein Ex.... ich habe das noch niemandem erzählt. Nichtmal meiner besten Freundin und der erzähle ich sonst immer alles.Mein Ex Freund David, blond, sportlich und muskulös hat mir damals so verdammt wehgetan. Er hat mich misshandelt. Das habe ich nie zugegeben. Meine Beste Freundin weiß nur, dass er mich betrogen hat. Doch das war nicht alles...geschlagen hat er mich. Er meinte, dass ich nur ihm gehöre und ich nichts mehr mit meinen Freunden unternehmen darf. Er schrieb mir vor, wie ich mein Leben zu leben hatte. Und da ich mich widersetzte, schlug er mich. Nach außen hin spielte ich eine glückliche Beziehung vor, doch in meinem Inneren habe ich geschrien, war verzweifelt und verletzt. Ich blieb bei ihm, obwohl er mich schlug, mich nicht respektierte, mich sogar an den Haaren zu sich zog um mich dann wieder zu schlagen und mich anzuspucken. Er war nicht immer so. Er hatte mir damals so einen tollen Freund vorgespielt. Er war ein wenig wie du. Komplimente und Anmachsprüche, das war seine Masche mich um den Finger zu wickeln und das hatte er ja dann auch geschafft. Als ich seine Freundin wurde, war er nett und zuvorkommend. Doch irgendwann änderte er sich, er wurde gewalttätig. Ich hätte ihn verlassen sollen, aber ich hatte immer die Hoffnung, er würde sich ändern. Doch das hat er nicht. Am Ende ist er mir fremdgegangen und ich verlor jeglichen Glauben an einen guten Mann da draußen. Er machte Schluss, da er nun eine "geilere Freundin" -das waren seine Worte- gefunden hatte und der Terror war beendet. Ich behielt alles für mich, doch vertraute und liebte nie wieder einen Jungen. Ich will einfach nicht mehr verletzt werden. Es tut mir Leid, dass ich dich so behandelt habe, obwohl ich dich doch eigentlich auch mag, denn mein Herz pocht gerade wie wild."
„Omg, Caro. Es tut mir so schrecklich Leid für dich. Ich würde dich niemals so behandeln. Du bedeutest mir wirklich alles. Komm mal her"
Er breitete seine Arme aus und ich nahm die Umarmung dankend an. Ich fühlte mich schon wegen Jannis so schlecht und jetzt an David zu denken war grauenhaft. Ich konnte nicht anders. Ich fing an zu weinen.
„Hey, hey, hey. Nicht weinen. Nicht doch. Hier nimm ein Taschentuch."
Ich nahm es nicht, also wischte er mir die Tränen aus dem Gesicht.
„Tut mir Leid, dass ich dich mit meinem Sorgenkram belästige. Und jetzt sehe ich auch noch schrecklich aus. Mein ganzes Make-up ist verlaufen."
„Selbst mit verlaufendem Make-up bist du wunderschön."
Und es geschah, was geschehen musste. Er kam mir näher und es fühlte sich in diesem Moment alles so gut an. Kurz bevor unsere Lippen sich berührten schlossen sich unsere Augen und wir küssten uns. Lang und innig. Mein Herz schlug wie verrückt. Oh Gott. Was tat ich hier?
Verliebte ich mich soeben in Mario Götze?

*pov Julian*
Basti hatte Recht. Ich muss Caro meine Gefühle beichten. Sie will nichts von Mario. Nichts steht uns mehr im Weg. Ich muss wissen, was sie für mich empfindet und entschuldigen will ich mich auch, dass ich sie ohne Grund ignoriert habe und ihr kalte Blicke zuwarf.
Entschlossen machte ich mich auf dem Weg zum Zimmer, welches ich jedoch verschlossen vorfand. Ich fragte in jedem Raum nach ihr, doch keiner wusste, wo sie war oder zumindest wollte mir keiner sagen, wo sie war.
Ich suchte das ganze Gebäude ab. Nur beim Teich war ich noch nicht. Da musste sie sein. Ich rannte dort hin. Und traute meinen Augen nicht, was ich dort sah. Sie und Mario? Küssend und eng umschlungen? Ich hatte sie verloren. Meine Welt zerbrach an diesem Abend in tausend Stücke.

Der Tag, der alles veränderte (Julian Draxler,Bastian Schweinsteiger,Mario FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt