Kapitel 3: Ein Unbekannter

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Ein Mann stand hinter ihm. Er hatte ein Schwert in der Hand und schulterlange dunkle Haare. Seine Augen funkelten blaugrau.
Legolas verharrte reglos, doch hielt seinen Bogen bereit.
Der Mann blickte den Elb einen Moment lang an und wandte sich dann ab. Er schien einen Augenblick zu überlegen und ging schließlich davon.
Legolas blieb zurück. Was war das denn gerade? Er war ziemlich verwirrt. Irgendetwas stimmte mit diesem Mann nicht.
Der Elb schlug die entgegengesetzte Richtung ein und streifte durch den Wald.
Als es Abend wurde, kletterte er auf einen großen Kastanienbaum und beobachtete, wie die letzten Sonnenstrahlen durch das Blattwerk drangen.
Bis ein Schrei die Stille zerriss. Mit einem Satz war Legolas unten und hielt schon einen seiner Dolche in der Hand. Er lief in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
Nach ein paar Minuten erreichte er eines der kleinen Dörfer. Mit seinen Elbenaugen erkannte er auch in der Dunkelheit, wer oder besser gesagt was in das Dorf gekommen war.
Orks.
Ein Haus hatten sie in Brand gesteckt, Flammen knisterten und erhellten die Nacht. Schreiende und weinende Menschen rannten umher.
Legolas spannte noch im Rennen seinen Bogen und erschoss einen Ork. Die Kreaturen waren überall zwischen den Häusern. Der Elb erlegte einen, der gerade auf eine Frau losging und sprintete weiter, um die Lage einschätzen zu können.
Hinter ihm bildeten die Orks eine Gruppe und stürmten ein Haus, auf dessen Balkon zwei ängstliche Kinder standen und sich am Geländer festklammerten. Legolas wirbelte herum und rettete mit einem weiteren Pfeil einen Bauern, der sich mit einer Mistgabel zu verteidigen versuchte.
Seine herumwirbelnden Dolche erstachen noch mehr Orks, als er weiterrannte.
Plötzlich tauchte neben ihm eine Gestalt auf. Sie schien männlich zu sein, doch sein Gesicht sah Legolas nicht, da die Gestalt eine Kapuze trug. Der Unbekannte hatte ein Schwert, mit welchem er mit erstaunlicher Schnelligkeit Orks niederstreckte. Unwillkürlich musste Legolas zu dem Kämpfer schauen. In der Dunkelheit erkannte er nur, dass die Person einen Umhang und dunkle Kleindung trug.
Der Elb wandte sich wieder dem Kampf zu. Erschrockene Dorfbewohner versteckten sich rasch, als er vorbeirannte. Die Hälfte der Orks war bereits tot. Er schoss mit seinem Bogen weitere ab und bemerkte, dass der Unbekannte nur ein paar Meter neben ihm war. Sein Schwert traf mit einem hässlichen Geräusch auf die Axt eines Orks.
Ohne viel nachzudenken half Legolas ihm. (Nicht dem Ork, dem Unbekannten!)
Der Mann drehte sich überrascht zu ihm um, nickte dann kurz und kämpfte an der Seite des Elben gegen die übrig gebliebenen Orks. Ein paar waren inzwischen in den Wald geflohen.
Als alle getötet waren, hörte man nur noch das Schluchzen der Dorfbewohner. Legolas und der Unbekannte sahen sich an. Beide wollten etwas sagen, schwiegen jedoch und nickten sich nur kurz zu. Dann verschwanden sie in unterschiedliche Richtungen. Legolas trat ein kleines Feuer aus, als er sich auf den Weg in den Wald machte. Wer war der Fremde gewesen? Er war keiner der Dorfbewohner, er trug andere Kleidung. Außerdem führte er ein Schwert. Sein Kampfstil war Legolas irgendwie elbisch vorgekommen, doch er war sich sicher, dass der Unbekannte ein Mensch war.
Noch verwirrter als sonst schon streifte er durch den Wald. Unruhig lief er im Kreis. Seine Gedanken kreisten ebenfalls. Er dachte an Tauriel, an seinen Vater, an den Unbekannten und das zerstörte Dorf. Er fühlte sich im Moment wieder so schrecklich, dass er sich hätte umbringen können. Doch er musste zuvor diesen Streicher finden. Erst dann konnte er...tun, was immer er wollte.
Ein leises Geräusch ließ ihn herumfahren. Er zog seinen Bogen, drehte sich dann elegant um und erstarrte mitten in der Bewegung.
Es war der Fremde, der beim Kampf gegen die Orks geholfen hatte. Genau der stand vor ihm. Immer noch mit der Kapuze im Gesicht.
Beide schauten sich in die Augen. Legolas fiel die Neugier, aber auch die Vorsicht in den blaugrauen Augen seines Gegenübers auf.
Langsam zog der Mann seine Kapuze vom Kopf und der Elbenprinz sah sein Gesicht.
Die Erkenntnis fiel ihm wie Schuppen von den Augen.
Es war der Mann, der ihn vorhin verfolgt hatte! Und auch der, der an seiner Seite gegen die Orks gekämpft hatte!
"Ihr...kämpft gut.", sagte der Unbekannte und nickte leicht mit dem Kopf.
Die Worte, die Legolas hatte sagen wollen, blieben ihm im Halse stecken. Also nickte er ebenfalls.
"Und Ihr seid...?"
Der Elb wollte antworten, doch sein Kopf fühlte sich an wie plötzlich ausgeleert.
Der Fremde blickte ihn wieder direkt an und Legolas' Herz machte unerwartet einen Satz.
"Ihr seid creepy.", meinte der Mann grinsend und disapparierte mal eben schnell.








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Okay, der letzte Satz war ein Scherz. Das mit dem "Ihr seid creepy" hat die liebe Autokorrektur vorgeschlagen und auf den Rest ist mein superschlaues Gehirn gekommen. Baum. Ende.

Noch eine Info: Vermutlich werde ich den Rhythmus von "aller zwei Tage ein Kapitel" fortführen.

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