Als Aragorn aufwachte, fiel sein Blick sofort auf den blonden Elben, der neben ihm saß.
"Gut geschlafen?", fragte der Elbenprinz mit einem Lächeln.
Der Waldläufer rieb sich die Augen. "Und wie."Nachdem sie ein paar Minuten dagesessen hatten, beschlossen sie, sich auf den Weg in den Düsterwald zu machen.
In einem Dorf besorgten sie sich zwei Pferde, die ihnen ein alter Bauer verkaufte. Legolas hatte noch etwas Gold bei sich.
So würden sie nur ein paar Tage brauchen. Mit ein paar Schwierigkeiten fanden sie den richtigen Weg und ritten nebeneinander entlang.
Legolas genoss den Ritt. Der Wind wehte seine Haare nach hinten und kühlte angenehm. Dieses Gefühl hatte er eindeutig vermisst.
Obwohl sie Zeit hatten, ritten sie den ganzen Tag. Legolas sehnte sich zwar nicht mehr so viel danach, zu seinem Vater zurückzukehren, Aragorn schien es jedoch eilig zu haben. Bis tief in die Nacht trabten sie noch durch den Wald, bis der Elb vorschlug, eine Pause zu machen.
Sie banden die Pferde an einen Baum und ließen sich nieder. Die Tiere waren erschöpft und brauchten die Pause genauso wie ihre Reiter.
Der Waldläufer sah kurz zu, wie sie umherscharrten.
Legolas stand auf, ging zu einem der Pferde und streichelte ihm über den Hals.
Plötzlich tauchte Aragorn neben ihm auf. Er sah ihn direkt an, ihre Blicke trafen sich.
Ein leichtes Lächeln zog sich über das Gesicht des Elben. Er fasste den Waldläufer am Arm und zog ihn ein Stück von den Pferden weg.
"Wer weiß, wie lange wir noch Zeit dazu haben.", murmelte er und zog Aragorn zu sich heran. Er konnte einfach nicht anders. Ihre Lippen berührten sich und Legolas seufzte leicht auf.Irgendwann ließen sie sich auf den Boden fallen, in einem Versuch, doch noch etwas Schlaf zu bekommen. Sie lagen dicht beieinander und der Elb hatte einen Arm um Aragorn gelegt. Der Waldläufer strich ihm über das blonde Haar und lehnte dann seine Stirn an die von Legolas.
"Legolas, meleth nîn, ich möchte, dass du mir etwas versprichst."
Der Elbenprinz nickte. "Alles."
"Versprich mir, für immer an meiner Seite zu bleiben. Es mag eine Zeit kommen, in der wir voneinander getrennt sind, doch ich glaube fest daran, dass wir wieder zueinander finden werden. Oh, und bitte tu mir den Gefallen und stirb nicht ohne mich.", fügte er hinzu.
Legolas musste lächeln. "Ich verspreche dir, dass ich dich niemals verlassen werde und dir immer zur Seite stehe. Wegen meinem Tod kann ich nichts versprechen, aber ich bin sicher, dass du mir noch mehrere Male das Leben retten wirst."
Aragorn wollte etwas sagen, überlegte es sich dann jedoch anders und drückte seine Lippen auf die des Elben.
In diesem Kuss lag so viel Liebe, dass Legolas es kaum aushielt. Er drückte den Waldläufer an sich und sein Herz pochte heftig. Als sie sich lösten, sackte sein Kopf auf Aragorns Schulter und er schloss die Augen, um die sich darin bildenden Tränen der Rührung zu verbergen.
Aragorn zog ihn in seine Arme und lächelte glücklich. Legolas blinzelte die Tränen weg, schaute zu ihm auf und flüsterte das einzige, das er in diesem Augenblick dachte. "Ich liebe dich."
Der Waldläufer lächelte noch breiter und strich sanft über die Hand des Elben. Dann nahm er sie in Seine.
Legolas schloss wieder seine Augen und seufzte leise.
Aragorn hielt ihn immer noch an sich gedrückt und machte nicht den Anschein, als würde er ihn je wieder loslassen wollen.
Legolas war glücklich, also war er es auch. Der Waldläufer war bereit, alles zu tun, um dem Elbenprinz zu helfen.Am nächsten Morgen brachen sie früh auf und ritten wieder den ganzen Tag.
Gezwungenermaßen mussten sie gegen Mittag eine Pause einlegen, da ihre Pferde erschöpft waren.
Je näher sie dem Waldlandreich kamen, desto öfter dachte Legolas an seinen Vater. Wie sollte er das mit Aragorn und ihm erklären? Wie er Thranduil kannte, würde er nicht begeistert sein. Denn Aragorn war, nun ja, ein Mann. Und solche Beziehungen... Legolas erinnerte sich, dass im Palast einmal zwei Elben gelebt hatten, die auch das gleiche Geschlecht hatten und sich liebten. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus, als er daran dachte, wie sein Vater die beiden Elben verbannt hatte. Doch das würde er gewiss nicht mit seinem eigenen Sohn tun. Oder vielleicht doch? Legolas schien ihm nahezu egal zu sein, warum also sollte er das akzeptieren?
Am besten war es wohl, wenn er es Thranduil überhaupt nicht sagte. Aber ewig würde er es nicht verstecken können. Und sein Vater wollte sicherlich, dass er irgendwann heiratete...
Es war eine verzwickte Lage, in die er da hineingeraten war. Doch für Aragorn war er bereit, alles zu tun."Legolas?", holte ihn eine Stimme zurück in die Realität.
Der Elb blinzelte kurz und blickte in Aragorns besorgtes Gesicht.
"Alles in Ordnung.", sagte er schnell.
Der Waldläufer musterte ihn. "So siehst du aber nicht aus...sollen wir weiter reiten?"
Legolas war immer noch etwas abwesend. "Ja...reiten wir weiter...ja."
Aragorn drehte ihn zu sich. "An was denkst du?" Seine blauen Augen sahen ihn voller Sorge an.
"Mein Vater. Ich glaube, er wird nicht so...begeistert sein von uns.", antwortete Legolas leise.
Der Waldläufer zog ihn in eine Umarmung. "Das wird uns nicht davon abhalten, zusammen zu bleiben. Wir stehen das durch."
Bei seinen Worten wurde dem Elbenprinz sofort leichter ums Herz. Er schaffte es immer, ihm Hoffnung zu schenken. Estel war wirklich ein passender Name für Aragorn.Die nächsten Tage verliefen ähnlich, nur dass Legolas allmählich den Wunsch entwickelte, nie mehr in den Düsterwald zurückkehren zu müssen. Der Gedanke an die Reaktion seines Vaters behagte ihm ganz und gar nicht. Außerdem wusste er nicht, was Tauriel im Moment tat. War sie weiter die Anführerin der Wachen? Auch sie hatte mit Liebeskummer zu kämpfen. Legolas hoffte, sie konnten einfach Freunde bleiben wie vorher.
Aragorn munterte ihn etwas auf und bei ihm fühlte sich Legolas sicher. Wie das allerdings zurück im Düsterwald werden würde, konnte er noch nicht wissen.
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With you - Aralas FF
FanfictionLegolas, der wegen den Ereignissen mit Tauriel an einem gebrochenen Herzen verzweifelt, soll auf Geheiß seines Vaters einen Mann namens Streicher suchen. Der Elbenprinz freundet sich schon mit dem Gedanken an, diesen letzten Auftrag zu erfüllen und...