Einundvierzig

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Ich bin tatsächlich wieder eingeschlafen. Allerdings sechs Uhr morgens, sodass ich exakt eineinhalb Stunden Schlaf bekommen habe, bevor mich Zayn weckte. Warum genau er das tat, wusste ich auch nicht, jedenfalls war ich nicht gerade begeistert. Es gibt Menschen, die werden aggressiv, wenn sie Hunger haben. Andere, wenn sie keinen Kaffee getrunken haben oder lange keinen Zucker mehr gegessen haben. Ich stattdessen werde aggressiv, wenn man mich weckt und ich nicht ausgeschlafen bin. Das haben meine Geschwister und Eltern schon oft zu spüren bekommen, besonders Julie, wenn sie, als sie klein war, nachts einen Albtraum hatte und zu mir ins Bett gekrochen kam. Denn wenn man mich mitten aus meiner Tiefschlafphase reißt, dann bin ich mürrisch, rechthaberisch und schlecht drauf. Und das bekam jetzt auch Zayn zu spüren, als wir wenig später im Esszimmer am Tisch saßen und frühstückten. Er fand das alles jedoch aus irgendeinem Grund eher amüsant. Glücklicherweise waren seine Eltern schon aus dem Haus, wohin auch immer, und Zac schlief noch. Der Glückliche. Wo Granny war wusste ich nicht genau. Vielleicht suchte sie Gregory.

„Wie siehst du denn aus?", fragte meine Mom erschrocken, als ich die Haustür aufschloss, meine Schuhe und Jacke auszog und ins Wohnzimmer lief, wo meine Familie noch am Frühstückstisch saß. Wow, sogar sie durften länger schlafen als ich. Nachdem Zayn und ich gefrühstückt hatten, habe ich meine Sachen zusammengepackt und er hat mich netterweise nach Hause gebracht.

„Wieso? Wie sehe ich denn aus?", ich ließ mich erschöpft auf meinen Stuhl fallen.

„So, als hättest du die ganze Nacht nicht geschlafen.", antwortete Mom und sah mich besorgt an. Nun, da hatte sie nicht unrecht.

„Was habt ihr zwei denn die ganze Nacht getrieben?!", fragte Dad und Grayson fing plötzlich an zu lachen und hätte fast seinen Orangensaft wieder ausgespuckt. Auch Julie grinste. Ich verdreht die Augen, als ich verstand, was die beiden andeuten wollten.

Auch Mom schien es zu verstehen, denn sie lief plötzlich knallrot an: „Oh, ähm, ja. Ich hoffe, ihr zwei habt... aufgepasst.".

Ich sah sie verwirrt an: „Häh?".

„Na ich hoffe ihr habt verhütet.", antwortete sie ernst und jetzt war ich es, die husten musste.

„Mom!", rief ich aufgebracht. Julie fing an zu kichern.

„Was denn? Man wird jawohl fragen dürfen.", rechtfertigte sie sich „Ich glaube nicht, dass du schon bereit für ein Kind wärst.".

„Mom!", rief ich wieder und Grayson und Julie lachten immer noch. Diese Vollidioten.

„Wir haben sie doch aufgeklärt. Und Solea ist vernünftig.", erwiderte mein Vater, dem das Thema wohl etwas unangenehm ist. Nun, da war er nicht der einzige.

„Und denk auch immer daran, dass du nichts tust, wozu du dich nicht bereit fühlst. Es ist dein Körper und du...".

„Mom! Schluss jetzt!", stoppte ich sie streng. „Wir haben nicht miteinander geschlafen!".

Es wurde still am Tisch, bis auf Grayson und Julie, die noch immer leise vor sich hin kicherten.

Mom sah erleichtert aus.

„Gut, da das jetzt geklärt ist, können wir bitte das Thema wechseln?", fragte ich schlecht gelaunt und warf meinen Geschwistern vernichtende Blicke zu.

„Aber hast du nicht gut geschlafen?", fragte Mom und sah mich schon wieder besorgt an.

„Ja... nein. Also, ich hab nur schlecht geträumt.", wich ich der Frage aus.

„Nicht, dass du krank wirst.", meinte sie besorgt und hielt mir ihre Hand an die Stirn „Du bist ganz warm. Ich denke, wir sollten zum Arzt.".

Ich schüttelte energisch den Kopf: „Nein, sollten wir nicht. Es geht mir gut.".

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