Wie auch immer. Nun hockte ich hier, mit Mister Ichsuchedenfilmausundbasta. Zu meinem Glück wollte er unbedingt den neuen Marvel Film schauen. Ich mochte die Filme. Von daher, ließ ich ihm den Triumph.
Auf meiner Bettdecke, unter die nun auch er seine Beine gesteckt hatte, sammelten sich sämtliche Überreste. Von Chips - bis zu Salzgebäckkrümmeln. Als sich dann auch noch einige Schokoladenreste über ihr verteilten stieß ich ihn mit dem Ellenbogen an.
„Kannst du mal etwas aufpassen? Du verseuchst mein ganzes Bett."
Er sah mampfend zu mir und grinste. „Sorry. Ich mach das sofort weg", kam es gedämpft aus seinem Mund. Dann stand er auf um die Decke auszuschütteln. Dabei entblößte er meine Beine. Ich trug nur eine kurze Shorts und ein weit geschnittenes Shirt. Es war mir unangenehm. Scham überkam mich. Ich wollte nicht das er meine Narben sah. Warum es mich derart störte, konnte ich mir selbst nicht erklären.
„Ist ja gut! Lass die Decke jetzt liegen!" Energisch zog ich an der Decke - riss sie ihm förmlich aus den Händen.
„Man. Bist du zickig. Wie ein Mädchen." Kennedy setzte sich wieder zu mir und diesmal ließ er seine Beine über der Decke. Die kurze Hose die er trug hatte die Farbe Grün. So wie auch sein Muskelshirt. Während er sich die Tüte mit den Chips wieder zu Hand nahm und dem Film folgte, konnte ich es nicht verhindern immer wieder zu seinen nackten Füßen zu sehen. Er hatte die Beine locker überschlagen und wackelte mit den Zehen. Dabei drangen seine Kaugeräusche in mein Ohr. Als er dann auch noch seine Finger, einen nach dem andern ablutschte, sah ich mich zu ihm um.
„Geht's noch?"
„Mhm. Ja. Ich bin unersättlich. Bei Chips kann ich einfach nicht aufhören." Er hielt mir die Tüte unter die Nase, der Geruch von frittierten Kartoffeln und Barbecue ließ mich schnaufen.
„Gib schon her!" Nun hatte ich die Tüte und griff immer wieder mal hinein, um mir einen in den Mund zu stecken.
Konzentriert folgte ich dem Film. Endlich kam Spannung auf. Meine Hand fasste in die Chipstüte und plötzlich berührten sich unsere Hände. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken, während er sich einfach nur einen Chip nahm und in seinem Mund verschwinden ließ.
Plötzlich wurde mir heiß und kalt zugleich. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, außer auf den Mann neben mir. Seine Schulter lehnte an der meine und ich spürte die Wärme die von ihm ausging. Verdammt. Was war plötzlich los mit mir?
„Der Typ ist so gut! Er macht alle andern Platt!", lachte er und leckte sich das Salz von seinen wundervoll geschwungenen Lippen.
„Ja. Echt ... spannend", murmelte ich leise und konnte meinen Blick nicht von ihm lassen. Scheiße! Verknallte ich mich gerade in Kennedy? Wie alt war er? Mindestes fünfundzwanzig. Oder älter?
Den restlichen Abend verhielt ich mich untypisch ruhig. Ließ Kennedy seine Späße treiben und als er aufstand und mit mir ein paar Übungen für meine Arm und Rückenmuskulatur machen wollte, machte ich mit. Ohne zu murren. Etwas hatte sich in mir verändert und es lag allein an ihm und seiner "Gute Laune-Aura" die mir, wenn er mal nicht da war, anfing zu fehlen.
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Six reasons to live
Teen Fiction„Ich werde dir sechs Gründe zeigen ... für die es sich zu leben lohnt, Theodore." Theodore Janson ist Wettkampfschwimmer. Seit er denken kann, liebt er das Wasser. Als beliebtester Schüler der Highschool, lebt er ein unbeschwertes Leben. Bis zu jene...