Marcel Sabitzer & Timo Werner

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Marcel

Schwer atmend und total verschwitzt liegen wir nebeneinander auf meinem Bett. Ich drehe mich auf die Seite und will mich an ihn kuscheln, aber Timo weicht mir sofort aus und setzt sich auf. Im gleichen Moment fühle ich den Schmerz in meinem Herz, lasse mir aber nichts anmerken.

Er steht auf, schnappt sich seine Klamotten und zieht sich eilig an. Erst dann huscht sein Blick zu mir und ich decke mich automatisch zu. Obwohl wir grade noch intim miteinander waren, fühle ich mich jetzt nackt. Timo schluckt schwer, senkt den Blick und schlüpft in sein Shirt.

"Das bleibt doch unter uns, nicht wahr? Ich bin nicht schwul, Marcel. Das war ein Ausrutscher."

Verdammt, tut das weh. Trotzdem werde ich ihm auf keinen Fall die Genugtuung gönnen, mich weinen zu sehen. Da ich im Moment total sprachlos bin, nicke ich lediglich.

"Danke. Ich will echt meine Karriere nicht aufs Spiel setzen, wenn das raus kommen würde, das wäre eine Katastrophe."

"Ich werde bestimmt nichts sagen", sage ich leise.

"Okay. Ich gehe dann, wir sehen uns morgen beim Training."

"Bis morgen."

Als die Tür hinter ihm ins Schloss fällt, lasse ich mich zurücksinken und kann die Tränen nicht mehr aufhalten, die unbedingt über mein Gesicht laufen wollen. Ich kuschle mich in meine Decke, in der noch Timos Duft hängt und weine mich in den Schlaf.

Am nächsten Morgen bin ich wie gerädert, schleppe mich unter die Dusche und koche mir anschließend einen starken Kaffee. Den brauche ich heute, um wach zu werden und das Training zu überstehen.

In der Kabine gehe ich gleich zu meinem Platz, ziehe mich schweigend um und verlasse sie dann in Richtung Trainingsplatz. Ich merke die verwunderten Blicke, aber ich will mit niemandem reden, weil ich fürchte, gleich wieder in Tränen auszubrechen.

"Guten Morgen, Marcel", begrüßt mich der Trainer.

"Guten Morgen, Julian", murmele ich und fange an, mich aufzuwärmen.

Er joggt auf mich zu und mustert mich besorgt. "Geht es dir gut? Du siehst aus als hättest du keine Minute geschlafen."

"Ich bin in Ordnung", antworte ich.

"Okay, aber du weißt, dass du jederzeit mit mir reden kannst, wenn du Probleme hast."

"Danke."

Ich laufe mich warm und die anderen Jungs gesellen sich auch nach und nach dazu. Willi läuft neben mir und wirft mir einen fragenden Blick zu. Unser Kapitän wird sich nicht so leicht abwimmeln lassen wie der Coach.

"Können wir nach dem Training reden?", frage ich und er nickt.

Klar fällt mir auf, dass Timo ab und zu herüber schaut, aber ich ignoriere ihn. Dass das nicht unbemerkt bleibt, ist mir bewusst, aber ich kann nicht so tun als wäre nichts passiert. Ich hätte mich nie darauf einlassen sollen, ihn mit nach Hause zu nehmen, aber mein verliebtes Herz wollte ihm unbedingt nahe sein.

Nach dem Training wartet Willi auf mich und begleitet mich zu meinem Auto. Ernst schaut er mich an und lässt meine Beherrschung bröckeln. Erneut habe ich Tränen in den Augen und bin nicht in der Lage sie zurückzuhalten. Sofort nimmt unser Kapitän mich in den Arm und tröstet mich.

Timo

Nach dem Training verschwindet Marcel so schnell wie möglich. Ratlos schaue ich ihm hinterher, aber ich habe keine Ahnung, wie ich reagieren soll. Ich spüre die Blicke der anderen auf mir, ziehe mich um und gehe. Ich will keine Fragen beantworten müssen, weil ich nicht weiß, was ich sagen soll.

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