Marco
Ich habe die Nase voll von der Liebe. Man wird belogen, betrogen, enttäuscht und ausgenutzt. Nach der letzten Trennung habe ich beschlossen, Single zu bleiben. Mein armes, gebrochenes Herz wird es mir danken. Es wird sicher lange dauern, bis die Wunden verheilt sind.
Jetzt heißt es sowieso erstmal wieder fit zu werden. Mein Oberschenkel macht mir immer wieder Probleme und verzögert den Einstieg ins Mannschaftstraining schon zum dritten Mal. Langsam macht sich Verzweiflung in mir breit.
Ich könnte wirklich ein Wunder brauchen. Oder zumindest ein bisschen Glück. Wo das herkommen soll, weiß ich nicht. Das Telefon klingelt und ich nehme den Anruf an, ohne zu schauen, wer am anderen Ende ist.
"Ja?", knurre ich.
"So viel gute Laune auf einmal", antwortet Julian und ich kann hören, dass er grinst.
"Was willst du, Jule?"
"Ich wollte dich fragen, ob du zum Mannschaftsabend kommst. Einfach gemütlich zusammen sitzen, reden und was essen."
"Keine Lust", versuche ich ihn abzuwimmeln.
"Bitte Woody. Du kannst dich doch nicht die ganze Zeit in deinem Haus verkriechen."
"Wieso nicht?"
"Weil das auf keinen Fall gut für dich sein kann."
"Woher willst du das denn wissen?"
Jule schnaubt und ich kann vor meinem inneren Auge sehen, wie er den Kopf schüttelt. "Mach dich fertig und komm vorbei, auch wenn es nur eine Stunde ist."
"Na gut", gebe ich nach.
"Ich freue mich. Bis später."
"Bis dann."
Es ist mir ein Rätsel, wie Jule es geschafft hat, mich aus dem Haus zu locken, aber es ist ihm gelungen. Seit wir in einer Mannschaft spielen, sind wir gute Freunde geworden und ich bin froh, dass ich ihm alles anvertrauen kann.
Auf dem Weg zu ihm schweifen meine Gedanken zu meinem Exfreund. Ich war so verliebt in ihn, dass ich die Anzeichen schlichtweg nicht bemerkt habe oder besser gesagt, merken wollte. Wochenlang hat er mich mit einer Frau betrogen und nur durch einen Zufall bin ich dahinter gekommen.
Vor Jules Wohnung angekommen, versuche ich, das schlechte Gefühl abzuschütteln und zwinge mir ein Lächeln aufs Gesicht. Nur Sekunden nachdem ich geklingelt habe, reißt er die Tür auf und fällt mir lachend um den Hals.
"Schön, dass du da bist."
"Ich kann dir einfach nichts abschlagen."
"Geh ins Wohnzimmer, ich muss nach dem Auflauf schauen."
Bei seinen Worten knurrt mein Magen begehrlich. Ich hatte den ganzen Tag nur eine Scheibe Brot und ein paar Kekse. Im Wohnzimmer sitzen Mats, Schmelle, Łukasz, Erling, Gio, Jadon und Roman. Ich begrüße sie und will mich grade setzen, da klingelt es erneut.
"Marco, kannst du bitte aufmachen?", ruft Jule aus der Küche.
"Na klar."
Ich gehe zur Tür, öffne sie und schaue in strahlend blaue Augen. Wie vom Blitz getroffen stehe ich dort, kann mich nicht bewegen und bringe kein Wort heraus.
"Hallo", sagt der Mann vor mir mit sanfter Stimme. "Ich wollte zu Julian. Bin ich hier richtig?"
"Äh ja", bringe ich heraus und mache einen Schritt rückwärts.
"Ich bin übrigens Thomas, der neue Teamkollege."
"Marco."
Oh Mann, er muss mich für einen minderbemittelten Idioten halten, bei meinem Verhalten ihm gegenüber. Doch er streckt mir die Hand hin und drückt meine, nachdem ich sie hineingelegt habe. Dann schenkt er mir ein kleines Lächeln und mein Herz macht einen ungesunden Hopser.
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Fußball OS boyxboy
FanfictionWie der Titel schon sagt, wird es hier OS zum Thema Fußball geben. Von Drama, über Sad und Sweet ist alles dabei. Sad und Smut werde ich am Anfang kennzeichnen. BoyxBoy, wer das nicht lesen will, ist hier falsch. Cover ist von painoton Beginn: 20.12...