5. Kapitel

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Vincent

Ich saß nun schon seit Stunden an seinem Bett, hielt seine Hand fest umschlossen, aus Angst, dass er mir sonst entgleiten könnte.
»Es tut mir so leid, Kumpel, so unendlich leid, ich weiß doch auch nicht warum...warum das alles passiert.«, flüstere ich, spüre wie die Tränen die Wangen hinunter laufen. Er sah so unendlich friedlich aus, so friedlich wie er dank mir in vergangener Zeit nicht sein konnte. Hatte ihm all die Sorglosigkeit, Unbeschwertheit genommen aus reinem Egoismus. »Ich wollte dir doch nie weh tun, Dag...«, schluchze, weine wie ich es selten, bis nie tat.
Plötzlich wurde die Tür zu seinem Intensivzimmer geöffnet und ein bekanntes Gesicht einer Frau erschien.

»Vincent.«

»Fr. Kopplin.«, erwiderte ich, wische mir die Tränen aus dem Gesicht.

»Es tut mir so leid.«, schrie-flüsterte ich dann ehe alles aus mir hervorbricht.

»Ach Vincent...«, seufzte sie, nahm mich in den Arm, drückte mich eng an sich, wobei sie mir sanft über das Haar strich.
»Es ist meine Schuld, verdammte Scheiße!«, heule ich, kann nicht richtig atmen vor Schmerzen, Luftmangel.
»Es war ein Unfall und daran wirst du nichts ändern können, Vincent, hör auf dir Vorwürfe zu machen, für die es keinerlei Grund gibt.«
Doch wenn sie wüsste, wüsste wie sehr Recht ich hatte, würde sie mich nicht so eng an sich drücken, mich nicht derart verteidigen.
Nein. Sie würde mich verteufeln.

Vincent.

Vincent.

Vincent.

Du bist schuld, allein du und das werden sie schon bald herausfinden, also verschwinde, bevor es zu spät ist.

»Verdammte Scheiße hört auf!«, schrie-flüsterte ich, hielt mir die Ohren wie ein kleines Kind zu, hoffend, dass die Stimmen vergehen würden.

»Hey, ist alles in...?«, kam es auf einmal von einem Mann, was die Stimmen in meinem Kopf schlussendlich explodieren ließen.

Er ist gefährlich.

Er wird es herausfinden, was du getan hast, was du all den Menschen angetan hast.

Er wird dir alles nehmen, was dir lieb und teuer ist.

Das kannst du nicht zulassen, Vincent.

Und mit einem Mal schlug ich diesem Mann ins Gesicht, trat ihm in den Magen, prügelte ihn zu Boden, nur um ihn loszuwerden.

»Du wirst mir nichts nehmen!«, brüllte ich, schlug weiterhin auf ihn ein mit wutentbranntem Gesichtsausdruck.

»Hör auf! Ich hab dir doch nichts getan!«, brüllte er zurück, versuchte sich zu wehren, doch scheinbar war er nicht aus mir weh tun zu wollen.

Tränen sammelten sich in meinen Augen, ließen mich lauthals aufschluchzen, während ich zum nächsten Schlag ansetzte, doch in jenem Moment unter Tränen zusammenbrach.

»Warum sagt jeder, dass er mir nichts getan hat?«

Ende von Kapitel 5.

Was bin ich ohne dich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt