Dag
»Wer ist das Mädchen bei ihm?«, ich wollte nicht, dass meine Stimme panisch klang, aber konnte es nicht verhindern.
Der kleine Junge neben mir kniff die Augen zusammen.
»Ich glaube sie heißt Aluna.«
»Und wer ist Aluna?«
Er zuckte mit den Schultern.
Mir war als hätte ich sie schon mal gesehen, doch wusste nicht wo das gewesen sein sollte.
»Warum kann ich nicht bei ihm sein? Warum kann ich nicht aufwachen verdammt nochmal!«
Ich war den Tränen nahe, würde gleich den salzigen Geschmack im Mund haben.
»Es gäbe eine Möglichkeit, aber sie ist ziemlich riskant und ich denke nicht, dass sie funktionieren würde.«, murmelte er, schien überall zu sein, aber nicht hier bei mir mit seinen Gedanken.
Meine Augen wurden groß und das Einzige was ich hörte, spürte war der Puls in meinem Ohr.
Es würde eine Möglichkeit geben?
»Und wenn wir es einfach versuchen?«, klang flehend, so wie man es sonst nur von irgendwelchen Kindern kannte, die ein Nein nicht akzeptieren konnten.
Er kaute auf seiner Unterlippe herum, die Augen ins Leere gerichtet, war definitiv nicht hier anwesend.
»Ich darf das nicht, Dag, das könnte gewaltige Folgen haben und nicht gerade positive, am Ende könntest du auch gar nicht mehr wach werden.«
Ich schaute auf meinen leblosen Körper und meinen Freund, der wie in all den vergangenen Tagen meine Hand hielt.
»Ich will es trotzdem probieren.«
Mein Gegenüber nickte, langsam.
»Aber es wird schwer und das Erwachen aus dem Koma durch die Anstrengung nur noch mehr erschweren. Ich will dir keine Angst machen, nur bewusst machen auf was du dich da gerade einlässt. Da ist ein Pakt mit dem Teufel nichts gegen.«, sein Blick war ernst, das Kindliche vollends weg.
»Und wie genau funktioniert das?«
Er seufzte wieder.
»Du lebst als Geist quasi auf der Erde, ob Vincent dich hören, oder vielleicht sogar sehen kann, hängt von seinem Glauben dazu ab. Nicht religiöser Glaube, sondern Glauben an dich und das alles.«
Seine Augen strahlen eine Unsicherheit und Furcht aus, die ich in dem und noch schlimmerem Ausmaß nur von Vincent bisher gekannt hatte.
»Warum hast du mir zuvor noch nicht davon etwas erzählt?«
»Du könntest wirklich dabei draufgehen.«, seine Stimme zitterte.
Ich lächelte, strich durch die wilden Locken.
»Ich pass auf mich auf, keine Sorge, Kleiner, aber er braucht mich einfach.«
Er sagte nichts mehr, starrt nur auf den Boden.
»Wenn du nicht mehr bist, bin ich es auch nicht mehr.«, entwich ihm schließlich ein Murmeln.
Verharrte in der Bewegung.
»Hat das schonmal jemand gemacht?«, flüsterte ich dann.
»Nicht nur einer. Aber nur einer hat überlebt.«
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Was bin ich ohne dich?
FanfictionEine ganz normale Studentenparty. Doch als die Polizei gerufen von einer Nachbarin eintrifft, findet man mehrere Krankenwagen und untere den vielen anderen jungen Erwachsenen einen wieder, der brüllt, er müsse zu ihm. Aber was ist passiert? Und waru...