Dag
Ich riss die Augen auf, die Panik war zu groß, um sie geschlossen zu halten.
Lautlos zu sehen wie mein Bruder litt, konnte ich nicht mehr ertragen, war nicht mehr fähig dazu, aber dafür fähig mich zu wehren. Mich gegen meinen eigenen Körper zu wehren, ihm zu zeigen wer die Kontrolle hatte, wer bestimmte wann das Wesen meiner Selbst sterben würde.
Und jetzt war definitiv nicht der Zeitpunkt um zu sterben, von dieser Welt zu gehen.
Das Licht war zu grell, stach in meine Augen, zeigte mir, dass ich sie schließen sollte, doch so sehr es auch schmerzte ließ ich sie offen, musste sie offen lassen.
Irgendwas piepte neben meinem Kopf, drang mit schriller Lautstärke in mein Ohr, ließ mich wieder lebendig fühlen.
Auch wenn ich nur verschwommen sehen konnte, sah ich einen Umriss von einem Menschen wie er irgendwas schrie ehe mir dann doch die Augen zufielen, konnte nicht mehr gegen das grelle Licht und die Müdigkeit ankämpfen, war zu schwach, trotz meines Willens.»Dag? Hey, bist du wach?«
Blinzelte.
Sah in die Augen, die oft so wuterfüllt waren, weil ich der Junge war, der so oft irgendwelche Scheiße gebaut hatte, mit der sie klarzukommen hatte.
»Mama.«
Sie lächelte Tränen.
»Ja. Ich bin's.«, strich mir durch die Haare, ihre Hand zitterte.
»Papa ist auch da, holt sich nur grade nen Kaffee, du kennst ja seine Sucht.«, wieder lächelte sie.
»Gott wie oft musste ich daran denken, was passieren würde, wenn die Ärzte Recht behalten hätten.«, sie schluckte die Angst und Trauer hinunter, lächelte vor Qualen.
»Aber du lebst und das ist das Einzige was zählt.«
Tastete nach ihrer Hand und drückte sie, auch wenn nur zart, was alles in ihr zusammenbrechen ließ.
Sie weinte, schluchzte und strahlte mich dabei an wie es nur eine Mutter konnte.
Nur Mütter konnten all das gleichzeitig.
Und das machte sie so sehr besonders.Noch nie hatte ich Papa vor mir weinen sehen. Aber nun ließ er all seinen Gefühlen freien Lauf, krallte sich in das Laken, wischte sich immer wieder über das Gesicht.
»Mein Sohn, du kannst dir nicht vorstellen was wir durchgemacht haben.«, jauchzte er, sah mich aus knallroten Augen an.
»Es tut mir leid.«, es war nur ein Flüstern, doch reichte aus, um ihnen einen neuen Schub der Trauer zu bescheren.
»Du trägst doch keine Schuld, das war ein Unfall, Dag.«
Ich schüttelte mit dem Kopf.
»Nein.«
»W...Was? Kein Unfall?«, Mamas Stimme würde gleich ineinander brechen, aber ich musste darüber reden.
»Nein. Aber das ist das Einzige was ich weiß, wie es passiert ist, was passiert ist, ich kann mich nicht erinnern.«
Papa nahm Mama in den Arm, hielt sie so fest wie ich es immer bei Vincent machte, nachdem wir uns geprügelt hatten. Wenn er es denn zuließ, nicht dem Gedanken glaubte, ich würde ihn rücklings erstechen.
»Wo ist eigentlich Vincent?«Ende von Kapitel 30.
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Was bin ich ohne dich?
FanfictionEine ganz normale Studentenparty. Doch als die Polizei gerufen von einer Nachbarin eintrifft, findet man mehrere Krankenwagen und untere den vielen anderen jungen Erwachsenen einen wieder, der brüllt, er müsse zu ihm. Aber was ist passiert? Und waru...