• jacks pov •
Dieses Mädchen kam mir unfassbar bekannt vor. In meinem Gehirn war es kurz davor ,,Klick" zu machen, aber je länger ich über sie nachdachte, desto weiter entfernte ich mich von der Lösung. Ich starrte wie in Trance in den Flur, in dem das Mädchen verschwunden war. Verdammt! Ich wollte wissen, wieso sie mir so bekannt vorkam!
,,Hey? Hallo! Jack! Erde an Werwolf!" Der unbekannte Junge, der laut meiner Nase kein Werwolf war, fuchtelte wild mit der Hand vor meinem Gesicht herum. Ich wendete meinen Blick ihm zu und sah ihn verärgert an. ,,Woher kennst du meinen Namen?", fragte ich mit einem aggressiven Unterton. ,,Alles gut, Mann! Ich bin's Aclatis! Ehrlich, wir waren mal soetwas wie äh...Bekannte?", klärte er mich auf, aber der letzte Satz klang eher wie eine Frage. Misstrauisch sagte ich: ,,Aha."
Der Junge, Aclatis, rollte nur mit den Augen und deutete dann in Richtung Bett. ,,Komm. Wir setzten uns da hin und ich versuch' dir alles zu erklären, okay?", versuchte er mich zu überzeugen. Ich traute diesem Typen nicht über den Weg, obwohl er sicher drei Jahre jünger als ich war. Widerwillig murrend schlurfte ich Aclatis zum Bett hinterher, da er schon vorgegangen war.
Er klopfte neben sich auf die weiche Matraze und lächelte mich an. Sein Mundwinkel zogen sich gezwungenermaßen nach oben, sodass er falsch lächelte. Zögernd erwiderte ich ein leichtes Grinsen, wobei meine scharfen Reißzähne entblößt wurden und der Teenager etwas eingeschüchtert zurückwich. Gut so. Er sollte wissen, wer hier die Oberhand hatte. Aclatis tat mir schon etwas leid, wegen seines jungen Alters, aber das sollte mich jetzt nicht aus der Fassung bringen.
Als ich neben den schlacksigen Blonden gesetzt hatte, fing er an zu erzählen. Was Ruby alles durchstehen musste, wie sie ihr Rudel gründete und schließlich auf mich traf. Ich verstand den Zusammenhang von uns beiden nicht und so fragte ich Aclatis, was er damit sagem wollte, dass wir wie füreinander geschaffen waren. Der Junge seufzte und fuhr sich durch die Haare. ,,Weißt du, was die Seelenverwandtschaft bei Werwölfen ist?", fragte er und ich nickte verwirrt. Was wollte er denn jetzt damit?
,,Also...jeder Wolf hat ja eine oder einen Mate. Einen Seelenverwandten", erklärte Aclatis, doch ich unzerbrach ihn barsch. ,,Ich weiß, was das ist! Jetzt raus mit der Sprache! Los!"
,,Ähm...Ruby ist...deine Mate", stotterte er murmelnd und sah zu Boden.Warte, was?! Das konnte er doch nicht ernst meinen! ,Ich wusste doch, dass wir irgendwie verbunden sind!', jubelte Nero in meinem Unterbewusstsein und ich hatte Mühe, sein Gejubel zu ignorieren.
Ich hob Aclatis' Kopf und sah ihm eindringlich in die Augen. ,,Meinst du das ernst?", fragte ich knurrend und er nickte ängstlich. ,,Ja."
Ich ließ von ihm ab und wollte gerade aus der Tür heraustürmen, als auf einmal ein heftiger Schmerz meine linke Brusthälfte durchzuckte und mir ohne Vorwarnung schwarz vor Augen wurde.***
Ich stand in einem Nichts aus schwarzer Leere und wartete auf das, was gleich geschehen würde.
Plötzlich wurde ich in einen Wirbelsturm aus farbigen Bildern und Videoaufnahmen gezogen.
Erinnerungen, durchfuhr es mich. Das alles waren Erinnerungen. Und als ich sie näher betrachtete konnte ich überall diese Ruby, meine Mate, zusammen mit mir erkennen. Wir lachten zusammen. Wir waren in Wolfsgestalt. Ich rettete sie und Aclatis. Wir küssten uns und sie rettete mich. Wie kaltes Wasser übergossen mich diese Erinnerungen und es war, als würde ich endlich aus einem langen, tiefen Winterschlaf aufwachen. Eine Stimme hallte in meinem Kopf wider. Sie sagte: ,,Rette sie, bevor es zu spät ist."***
Keuchend schlug ich meine Augen auf. Hektisch schaute ich mich um und sah Aclatis, wie er mich besorgt ansah. ,,Jack! Oh meine Göttin! Ich dachte, du wärst tot!", rief er glücklich und umarmte mich. Erstaunt erwiderte ich die Geste. Er wirkte nicht mehr so verängstigt, wie zuvor. Ich schwitzte am ganzen Körper und fragte Aclatis: ,,Wie lange war ich weg?" ,,Ungefähr eine Viertelstunde, glaube ich. Hier ist keine Uhr", berichtete er mir und ich setzte mich zögerlich auf.
Als ich keine Schmerzen spürte, außer das Pochen meiner nassen Schläfe, stützte ich mich am Boden und Aclatis ab und stand schwankend auf. Er hielt mich fest, sodass ich nicht hinfallen konnte und lächelte mich zaghaft an. ,,Dan-", fing ich an, doch eine erneute Schmerzenswelle überrollte mich und ich schrie laut auf.,Das sind nicht deine Schmerzen!', rief Nero in meinem Kopf, sodass er noch mehr weh tat. ,Es sind Rubys!', kreischte er besorgt.
Als ich seine Worte begriff, bekam ich Panik.
Mit weit vor Angst und Sorge um meine Mate aufgerissenen Augen starrte ich Aclatis an.,,Etwas stimmt nicht. Sie ist in Gefahr!", brüllte ich panisch, krallte mir sein Handgelenk und stürmte aus dem Zimmer.
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Alpha Twins
LobisomemRuby und Robin Coleman sind Zwillinge; genauer gesagt Alpha Zwillinge. Die beiden Geschwister sind Werwölfe und Ruby sollte laut Wolfsgesetzt bald die neue Alpha werden. Doch sie galt als 'zu schwach', weshalb sie ausgestoßen wurde. Nun ist sie ein...