Chapter 32.

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Nachdem ich eine ganze Stunde mit Jess telefoniert und diskutieret habe, meinte sie zu mir das sie mich nachdem was ich ihr erzählt habe, nicht mit Colt alleine lassen will. Ja, sie meinte sogar das sie beim nächsten mal wenn wir für unser Projekt arbeiten mit kommen wird. Ich habe nur gelacht, aber ich weiß wie ernst es Jess damit ist und das sie auch ohne meine Erlaubnis mit kommen wird.

Er hält sich wirklich für was besseres, ich dachte nachdem wir so gut zusammen gearbeitet haben, das er einsieht einfach manchmal besser nichts zu sagen. Aber wie zu erwarten musste er sowas sagen, sein ernst? Das was da zwischen uns war..das wird nie wieder passieren das ist klar. Ich lerne schließlich aus Fehlern. Hoffentlich. Denn irgendetwas sagt mir das dass nicht das letzte mal war.

Doch will ich das? Ich habe die Wahl, ich lasse mich sicherlich nicht von seinem Getue beeinflussen. Und ich werde nie, aber auch wirklich nie wieder in seiner Gegenwart trinken. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr seufze ich, es ist schon so verdammt spät und ich haben morgen wieder Kurse und Vorlesungen.

Unfassbar wie sehr ich Montage hasse.

Dieses Wochenende hat mich wirklich fertig gemacht, ich habe nicht wirklich viel Arbeiten können. Nein, stattdessen habe ich mich auf irgend einer Party betrunken und meinen kompletten Mageninhalt danach vor Colts Augen entleert.

Danach zurück zu denken lässt mir das Blut ins Gesicht schießen. Aber ist ja nicht so als hätte Colt davor noch niemanden kotzten sehen. Aber warum mich, darauf hätte ich wirklich verzichten können.

Nach dem Beschluss morgen früh duschen zu gehen, packe ich meine Tasche und nehme mir ein Buch aus meinem Regal. Ich setzte mich auf mein Bett und nehme mir noch einen Schokoriegel von meinem Nachttisch. Nachdem ich ihn gegessen habe und die Verpackung wegwerfen will bemerke ich das mein Mülleimer nicht mehr da ist.

Die Erinnerungen von der letzten Nacht holen mich ein und ich erinnere mich an Colts Worte. Dieser Idiot hat meinen blöden Mülleimer weggeworfen. Ich stöhne genervt und stehe auf um das Papier in Kates Mülleimer zu entsorgen.

Dank Colt muss ich morgen in die Stadt und mir einen neuen Mülleimer Kaufen, dass gibt es doch nicht. Ich werfe mich wieder auf mein Bett und sehe zur Decke. Für wen hält er sich eigentlich.

Bevor ich weiter darüber Nachdenke fliegen meine Finger über mein Handy und ich schreibe einen einfachen Satz an Colt und schicke ihn ab 'Du schuldest mir einem Mülleimer'. Nachdem ich die Nachricht gesendet habe ärgere ich mich über mich selbst. Ich hätte es dabei belassen sollen und ihn einfach ignorieren nachdem was er heute gesagt hat hätte er das auch verdient.

Ich starre auf mein Handy, ob er wohl antworten wird? Was er wohl gerade macht?

Ich sollte aufhören meine Zeit mit Gedanken an ihn zu verschwenden, wirklich, das ist das letzte was ich jetzt machen sollte. Ich lasse mein Handy neben mir aufs Bett fallen und nehme mir wieder mein Buch. Romeo und Julia.

Plötzlich ist mir die Lust am lesen vergangen und das ist alles nur seine Schuld.

Mein Handy vibriert und der Bildschirm leuchtet auf, ich schnappe sofort danach und entsperre es. Es ist eine Nachricht von Colt.

'Ich weiß, wenn du willst können wir dir morgen einen neuen kaufen gehen und ich bezahle ihn natürlich.' Ich lese die Nachricht und schmunzle, na das ist fair denke ich und eine weitere Nachricht von Colt erscheint.

'Aber nur wenn du mit mir auf ein Date gehst'

Was? Ist das jetzt sein ernst? Ein Date?

'Das werde ich sicherlich nicht tuen, du hast ihn schließlich weggeworfen und willst mich jetzt damit erpressen?'. Ich sende die Nachricht und setze mich aufrecht hin. 'Hey niemand hat was von erpressen gesagt, es ist lediglich ein Angebot. Und zwar ein ziemlich gutes'.

Das kann jetzt nicht sein ernst sein.

'Schön, dann lehne ich das Angebot ab und gehe mir meinen Mülleimer selbst kaufen!'

Ich streite mich nicht gerade wirklich mit Colt um einen dämlichen Mülleimer. Wie weit konnte es nur kommen, ich lache leicht und überlege. 'Ich frag dich einfach nochmal'. Während ich seine Nachricht lese höre ich wie jemand die Tür aufsperrt. Kate, denke ich aus Prinzip und will Colt gerade zu seiner Nachricht kontern, da bemerke ich ein leises lachen und sehe zur Tür.

Colt steht lässig in der Tür, in der einen Hand einen Rucksack und in der anderen Kate's Schlüssel. Was zur.. Ich lege mein Handy weg und riechte mich auf.

"Ich hab dir ja gesagt das ich dich wieder fragen werde, dann halt persönlich. Vielleicht habe ich dann besser Chancen, ohne eine Abfuhr von dir zu bekommen. Übrigens sehr süßer Schlafanzug." sagt er grinsend und sein blick wandert meinen Körper entlang. "Bitte? Was willst du überhaupt hier?." ich sehe verlegen zu ihm.

Er kommt rein und schließt die Tür hinter sich und stellt den Rucksack auf Kate's Bett ab. "Ich sollte hier nur was für Kate abstellen und was holen kommen und sie meinte du wüsstest wo es steht".

Ich stehe auf und gehe zu ihm "Erstens, sag Kate bitte das sie dir nicht mehr unseren Schlüssel geben soll und zweitens, wenn du das nächste mal einfach so hier auftauchst dann klopf wenigstens. Was wäre denn wenn ich jetzt nackt gewesen wäre?" ich sehe ihn an. Er grinst breit "Ich hätte wohlmöglich den Anblick genossen bevor du mir irgendwas an den Kopf geschmissen hättest und mich beschimpft hättest".

"Weißt du was, du bist so ein Idiot und du hast voll kommen recht. Am liebsten würde ich dir auch jetzt was an den Kopf werfen!" sage ich entschlossen und stämme die Hände in die Hüften.

Er grinst mich weiter an und sieht sich dann um "Sicher doch, also kannst du mir jetzt sagen wo Kate's Laptop steht?" fragt er mich und ich deute auf ihren Schreibtisch. Wo sollte er auch sonst stehen.

Er geht zu Kate's Schreibtisch und nimmt ihren Laptop. Nachdem er mich noch einmal mustert geht er zur Tür und bleibt davor stehen und dreht sich wieder zu mir um. "Mein Angebot bleibt das gleiche, überleg es dir und sag mir morgen bescheid. Ich an deiner Stelle würde nicht noch einmal Nein sagen. Ich hab dich ja jetzt sogar wie ein Gentleman persönlich gefragt". Sein selbstgefälliges grinsen geht mir auf die nerven und ich überlege wie ich ihm kontern könnte, aber mir fällt nichts ein.

Nach kurzem Abwägen der Optionen sehe ich ihn entschlossen an "Okay, aber wir gehen essen. Irgendwo wo viele Menschen sind und ich komme nur mit weil ich nach meiner Vorlesung Hunger haben werde. Also bild dir jetzt ja nichts darunter ein".

Er hebt abwehrend die Hände und grinst "Hatte ich garnicht vor". Er öffnet die Tür und geht raus und in den Flur. "Na dann schlaf gut Brook und bis morgen" er zwinkert mir zu und geht dann.

Ich schließe schnell die Tür hinter ihm und sperre ab. Brook verdammt, was machst du nur. Wenn Jess das erfährt macht sie mich einen Kopf kürzer.

Ich lege mich ins Bett und schalte das Licht aus. Meine Gedanken kreise und ich versuche sie zu ordnen um endlich schlafen zu können. Eine halbe stunde vergeht und ich kann immer noch nicht einschlafen.

Zwischen halb ein und ein muss ich eingeschlafen sein, denn als mein Wecker am Morgen um 6am klingelt fühle ich mich so müde wie das ganze Kochende schon. Aber nicht nur das, sondern mein ganzer Nacken fühlt sich auch so an als wäre ich eine ganze Woche Campen gewesen.

Light up the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt