103

847 35 13
                                    

Grinsend nehme ich eine Ecke der Decke in die Hand und ziehe mit einem Ruck daran.
Sofort öffnen sich Elijahs Augen und er sieht sich verwirrt um, was mich zum schmunzeln bringt.
,,Guten Morgen'', sage ich und als sein Blick auf mich fällt, verdreht er die Augen und stützt sich auf den Ellenbogen ab.
,,Womit verdiene ich diese wunderbare Überraschung?'', grummelt er und ich lege die Decke ans Fußende des Betts.
,,Du musst mich dem neusten Familienmitglied vorstellen''
,,Wie bitte?'', hakt er sofort nach.
,,Dachtest du, dass ich nicht herausfinde, was auf dem Friedhof passiert ist?
Ich habe heute Morgen bereits mit Kol geredet und er hat mir erzählt, dass Freya Finn in einem Anhänger eingesperrt und Mikael erweckt hat'', sage ich und er steht einen Wimpernschlag später direkt vor mir.
,,Es ist zu früh, um Freya zu begegnen. Du bist angreifbar und sie ist mächtig'', sagt er ernst und ich verschränke die Arme vor der Brust.
,,Ich bezweifel, dass sie mächtig genug ist, um mich zu töten.
Dahlia hingegen hat dafür genug Macht und deswegen muss ich mit Freya reden'', entgegne ich und er will widersprechen, doch ich stoppe ihn mit einer Hand vorm Gesicht.
,,Elijah, ich liebe dich, aber bitte sag jetzt nichts, okay?
Ich bin schon leicht gereizt, weil du es mir verheimlicht hast und ich möchte dich nicht anschreien'', sage ich angestrengt und er nickt, auch wenn er nicht einverstanden ist.
,,Ich warte unten auf dich'', füge ich noch hinzu und verlasse das Zimmer.

In der Küche nehme ich mir dann einen Blutbeutel und trinke ihn genüsslich, während ich das Internet nach der Blume absuche, die ich gestern gesehen habe.
,,Ich denke nicht, dass Finn der Blumentyp ist, also muss es jemand anderes sein'', murmele ich vor mich hin und werfe den leeren Beutel weg.
,,Mein Bruder war tatsächlich nie wirklich der Blumentyp'', ertönt Elijahs Stimme von der Tür aus und ich stecke das Handy in meine Hosentasche.
,,Worum geht es?"
,,Jemand hat gestern Blumen hier hingeschickt und mit Mikaelson unterschrieben...hab sie schon entsorgt", lüge ich und er runzelt die Stirn.
,,Können wir los?'', lenke ich vom Thema ab und er nickt.
Lächelnd hält er mir seine Hand hin und ich ergreife sie, dann gehen wir vors Haus und sehen uns kurz an.
,,Wer zu erst da ist'', sagt er auf einmal und rennt los.
Sofort folge ich ihm und renne lachend an seiner Seite durch den Wald, während die Bäume an uns vorbeiziehen.
,,Wer hätte gedacht, dass du kindisch sein kannst'', sage ich lachend und bleibe hinter ihm im Innenhof des Abattoir stehen.
,,Wer hätte gedacht, dass du mich jemals anzicken würdest'', entgegnet er und ich sehe ihn grinsend an.
Das stimmt...ich war davor noch nie respektlos zu Elijah.
Bevor ich etwas darauf antworten kann, schwingt die Tür des Speisesaals auf und Klaus lehnt sich mit einem Glas Bourbon an den Türrahmen.
,,Da sind sie ja'', sagt er und tritt zur Seite, wo ich eine wunderschöne junge Frau sitzen kann.

Sie entdeckt uns im selben Moment und ich höre, wie ihr Herzschlag sich verschnellert.
Ich schenke ihr ein kleines Lächeln, was sie erwidert und sehe dann Elijah an, der mich besorgt mustert.
,,Ist schon gut'', flüstere ich ihm zu und gehe dann an Klaus vorbei, wobei ich ihm auch sein Glas abnehme, zum Tisch im Speisesaal.
,,Darf ich?'', frage ich Freya und deute auf den Stuhl neben ihr.
Sie nickt lächelnd und ich setze mich. Sie scheint mir jetzt eher nett, aber man darf ja nicht vergessen, dass sie eine Mikaelson ist...sie könnte das alles nur spielen.
,,Wie war dein Weg hier her?
War es schwer von Algiers herzufinden?'', fragt Klaus provokant, nachdem auch er und Elijah sich an den Tisch gesetzt haben.
Genervt nippe ich an Klaus' Glas und beobachte Freyas Reaktion auf den Streit, der gleich ausbricht.
,,Eigentlich, Bruder, lebe ich bei Penelope und halte ihr Bett warm'', antwortet Elijah ruhig und ich verschlucke mich sofort an dem Bourbon.
Hustend knalle ich das Glas auf den Tisch und Freya klopft mir leicht auf den Rücken.
,,Wie bitte?'', knurrt Klaus und ich starre Elijah wütend an.
,,Eine kleine Vorwarnung wäre nett gewesen'', zische ich und er zuckt mit den Schultern.
,,Ich darf mich doch einmal auf Niklaus' Niveau sinken lassen oder?'', sagt er ruhig und Klaus ballt seine Hände zu Fäusten.

The loneliness is my mate II - a place to rememberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt