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,,Take my hand and I'll never let you down"

Betrübte Wolken, die über die Sonne zogen und ihre Strahlen verdeckten.
Ein dramatisches Schauspiel, was dem Himmel glich, spielte sich vor meinen Augen ab, als wir uns mitten in der Mittagspause befanden.

Die Trauer des Regens blieb verdeckt, die Wolken blieben weiß, wie die hellsten, wunderschönsten und reinsten Blumen. Jungfräulich wuchsen diese auf dem Feld, was ich einst so gerne besuchte, doch wusste ich nicht, wo sich dieses befand.
Ob es eine Illusion war?

,,Du hast doch keine Ahnung, du Arschloch!"
Alle Blicke landeten auf den Beiden, die soeben dem Streit verfangen waren.

,,Das ist jetzt nicht dein verdammter ernst, Yoora!", kam als Antwort auf Ihre Beleidigung. Er blieb sachlich, trotzdessen, dass sie um sich warf, boxte und schlug.

Die Blumen auf der Wiese verwelkten, so wie schon lange die Liebe zwischen den beiden.
Melancholisch wurde ich erst, als die nächsten Worte Yoora's ertönten.

,,Lüg' mich nicht an! Was hast du mit dieser dreckigen Schlampe alles gemacht?!"

Erinnerungen.
Zu viele Erinnerungen, die in meine Gedanken stießen.
Die Eifersucht, die einst Siyeon beherrschte, plagte nun auch Yoora.
Der einzige Unterschied war, dass er stark blieb, im Gegensatz zu mir.
Doch durch seine Stärke, ging die Beziehung in die Brüche.

Eine Vase, die nicht mehr geflickt werden konnte, sie blieb zerbrochen, für immer.

,,Meinst du, dass es jetzt vorbei geht?", flüsterte Jimin zögerlich zu mir, während er das Szenario weiter beobachtete, so wie die ganzen anderen Kollegen, die ihre Ramen in den Mund schaufelten, als würden sie einen spannenden Thriller vor Augen haben.

Jeder von ihnen fühlte diese Situation, so wie jeden Freitag.
Es blieb immer das Gleiche.
Streit. Ausseinandersetzungen. Versöhnung. Und wieder der Streit.

Eine toxische Beziehung, die ihr Ende nehmen musste. Im Gegensatz zu meiner Beziehung. Sie war in meiner Sicht niemals toxisch, zu sehr wurde mir der Verstand beraubt.

Nie bemerkte ich, dass Siyeon mich nie geliebt hatte.
Ich glaubte immer nur meinen Gefühlen und war versichert, dass sie das selbe empfand.

Ein Schmerz. Meine Brust, die sich zusammenzog und so mein Herz einschnürte. Es wurde ganz kalt in mir.

,,Also, ich-"
Kaum konnte ich Jimins Frage beantworten, da schoss es aus Yoora so wütend, wie nie zuvor.
Sie platzte wie ein Ballon, den man zu lange aufgeblasen hatte und dann in diesen Stach. Das Leid, das über sie ergehen musste, würde sich nicht mildern, wenn sie sich weiter an ihn hing. Sie wusste, wie sie zu Handeln hatte.

,,Es reicht mir einfach nur noch, Yoongi! Sobald du bei mir Zuhause ankommst, kannst du deine Sachen packen! Ich will dich nie wieder sehen!"
Sie weinte, sie schrie.
Ein zerbrochenes Herz, was so nicht mehr weiter pulsieren konnte.

Zu oft hatte er es gemacht. Nicht nur an Frauen vergriff sich unser Kollege, während seine Freundin zuhause auf ihn wartete und bereits warmes Essen für ihn auf den Tisch stellte.

Auch bei Männern markierte er sein Revier. Wenn jemand schon so weit ging, wusste man genau, dass er sich in der Beziehung falsch orientierte.
Er benutzte das andere Geschlecht, um seine Homosexualität zu verbergen.

Was würde er also jetzt machen, wo Yoora nicht mehr da war?
Einer anderen Frau die heile Welt vorspielen, sie um den Finger wickeln, bis auch sie weinend aus unserem Fastfoodladen herausrennen würde?

Warum konnte er sich seine Gefühle nicht einfach eingestehen, so wie jeder andere Mensch auf dieser Welt?

Und warum klang es so, als würde ich über Siyeon nachdenken, die ebenfalls in ihrer eigenen Welt lebte und mir alles vorspielte?
Ein schreckliches, widerwärtiges Schauspiel, wozu nur der Mensch fähig war.

Every March || VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt