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Heute mal ein langes Kapitel, da ihr so lange warten musstet~

Glitzernde Sterne am Himmel, die die Dunkelheit erhellten und Leben brachten. Nicht lange, dann würde der Sommer einkehren, der März würde vergehen und so auch Siyeons Hass in sich.

Eines Tages würde sie verstehen, wie viel Kraft Hass verschwendet und, dass man sich auf die wahren, wichtigen Dinge des Lebens konzentrieren sollte: Liebe, Sicherheit, Vertrauen, Wärme und Geborgenheit.

Ich erstickte in der Hitze der isolierenden Decke, die über Jimins und meinen Körper lag. Seine Nähe ließ mich erschaudern.

Niemals hätte ich auch nur erahnen können, jemals noch neben einer Person liegen zu können, die ich wirklich gerne mochte.
Seine Lider waren fest verschlossen, als ich einen Blick zu ihm wagte und mich so vom sternenklaren Himmel löste.

Sorglos hob sich seine Brust regelmäßig, wie auch die der anderen im dunklen Zimmer.
Nur ich blieb mal wieder mit meinen Gedanken und Erinnerungen alleine, musste mich selbst in den Schlaf wiegen und der Alkohol verlor seine Wirkung.

Alleine, verschluckt von meinen Gefühlen, die über mich schneiten.

Jedes dieser Emotionen war individuell, wie die Flocken zur Winterzeit, die sich wie kleine Kristalle in der kalten Sonne spiegelten.
Sie verloren sich in meinen Händen und schmolzen dahin, tropften irgendwann wie Tränen zu Boden, wenn es zu viele von ihnen wurden.

Winter, die Zeit, wo Siyeon noch meine Nähe suchte, sich mit mir durch die schweren Alltagssituationen kämpfte und sich an mich schmiegte, wenn es härter wurde und ich mit meinen Tränen kämpfen musste, um nicht der Schwache zu sein.

Sie blieb bei mir, obwohl sie nichts an mir fand. Ihre Jahreszeiten hatte sie an mich verschwendet, aber ihr Herz schlug nie für mich.

Nie durfte sie dieses schrecklich schöne Kribbeln am ganzen Körper verspüren, wenn sie an mich dachte.
Zwar hinterließ sie gute Worte über mich, aber nicht aus tiefstem Herzen.
In meiner Nähe blieb sie so kalt, wie der kühlste Wintertag der letzten Monate.

Selbst das Paradies des Leidens, der Leidenschaft und des Verlangens durfte sie nicht wahrnehmen, wie ich es tat.

Ein erfrorener, trostloser und emotionsloser Stein, den man nur mit wahrer Liebe wachrütteln konnte.
Die Liebe, die nie zwischen uns herrschte, obwohl ich es immer glaubte.
Naiv, ich war einfach nur naiv.

,,Taehyung? Du schläfst immer noch nicht?"
Ein Flüstern, dass mir den Atem raubte und reflexartig kniff ich meine Augen zusammen.

Er hatte doch genau vernommen, dass ich wach war. Ein kleines Lächeln prägte sich auf die Lippen meines Arbeitskollegen, der näher zu mir rückte und sich auf die Seite legte.

,,Woran denkst du?"
Seine Augen kopierten das Glitzern des Sternenlichtes und intensivierten es um das Doppelte. Ein unglaublicher Anblick, der mir sonst nur bei Siyeons gewährleistet wurde.

,,An mein Leben... und die Zukunft"
Sogleich als ich nochmals zu ihm blickte, erinnerte ich mich an die Situation vor einer knappen Stunde zurück. Wie er in Hoseoks Bett lag, völlig überfordert mit der derzeitigen Situation.

,,Jimin, du hast wohl an Yoongi gedacht, als du keinen klaren Gedanken mehr fassen konntest. Scheint wohl etwas bedeutsames zu sein.", sprach ich.

Seine trunkenden Augen vertrübten sich, als das Licht noch das gesamte Zimmer erhellte und Yoongi seine Gedärme ausreiherte.

,,Ich bin doch nicht schwul!"
Hilflos presste er seine Hände an seine Schläfen, kniff die Augen zusammen.

Er sträubte sich gegen den Gedanken, das selbe Geschlecht anziehend zu finden. Nur weiter redete er sich das ein, immer wieder, immer lauter, immer schmerzerfüllter.
Solange, bis seine Stimme nichts weiter als ein einsames Krächzen von sich gab.

Jede Worte von Hoseok und mir prallten bis dahin an ihm ab.
Immer wieder wischte er sich über die Lippen, verspürte das dreckige Gefühl auf seiner Haut, was er sich einredete, da Yoongi ihn angefasst hatte.

,,Bah, nein! Ich will nichts von Yoongi!"

Natürliche Worte, die man von ihm erwartet hatte. Schon oft genug sprach er vorher, dass er Jungs verabscheute, lügte sich damit nur selbst immer wieder an.

Ein Verhängnis, was sich gleich bemerkbar machte, denn man durfte nicht vergessen, dass wir 2 Betrunkene in unserer Obhut hatten, die keinen klaren Verstand besaßen.

,,W-was"
Eine zittrige Stimme meldete sich von der anderen Raumecke, wo sich eben die Badtür geöffnet hatte.

Yoongi stand mit glasigen Augen vor uns. Sein betrunkenes Herz zersplitterte, aber auch diesen Schmerz musste man ernst nehmen.
Egal ob ein Mensch Alkoholintus hatte und sich deshalb Gefühle einbildete, die nicht vorhanden waren. Tief in ihm schienen sie wohl doch immer versteckt da gewesen zu sein, er zerbrach in diesen Sekunden, wie das schönste Porzellan von Oma.

,,D-du liebst mich nicht?", schluchzend rannte Yoongi Richtung Haustür, warf diese gedankenverloren auf und verschwand keinen Moment später aus Hoseoks Wohnung.

Selbst das ,,Yoongi, Warte!" von Jimin blieb nichts weiter als ein tonloser Schrei, den er schon lange nicht mehr vernehmen konnte.

Zu schnell hatte er das Gebäude verlassen.

Every March || VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt