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Würgende, widerwärtige Geräusche, die den Raum umhüllten, verbunden mit einem schrecklich stechenden Gestank, der mir die Tränen ins Auge stoßen ließ.

,,Mein armes, armes Bad", verfiel Hoseok in pures Selbstmitleid, als ich mit ihm zusammen Bett und Couch belegte in seiner äußerst kleinen Ein-Zimmer-Wohnung mit zusätzlichem Badezimmer und einer winzigkleinen Küche.

Von hier nahmst du jegliche Geräusche im Badezimmer wahr, trotzdessen, dass die Tür geschlossen war.

,,Tut mir echt leid", entschuldigte ich mich für Jimin und Yoongis Verhalten und ihrer Unverträglichkeit gegenüber des Alkohols.

Was beschwerte ich mich überhaupt, wer wollte denn damals Siyeons Neuen verprügeln und wurde stattdessen das Opfer schrecklicher Wunden?

Noch in der Disco rannte mir Hoseok hinterher und packte mich an der Schulter, als ich nur starr Richtung Ausgang blickte. Er war weg. Ich hatte ihn verpasst, war zu langsam, um ihn auch nur ansatzweise einholen zu können.

Er fragte mich gleich, was ich denn gesucht hatte, was ich nur abwinkte, denn ehrlichgesagt wusste ich selbst nicht, was ich mir hierbei erhofft hatte.

Warum war es mir so wichtig, zu wissen wovor der Junge vor einigen Tagen weggerannt war?

Keine 10 Minuten später kickte der Alkohol bei Jimin und Yoongi zu sehr, da sie sich vor den sämtlichen Leuten ausziehen wollten, um deren Gier ein Ende zu setzen.

Sie sahen es nicht mal mehr als nötig, eine herabgekommende, brüchige Toilettenkabine aufzusuchen, um ihren Gefühlen (wohl eher ihrer Lust) freien Lauf zu lassen.

Umso peinlicher wurde es mir, als jeder aus dem Club sehen konnte, dass diese zwei Deppen und der Typ mit einem Schweinetshirt tatsächlich zu mir gehörten.

Neue Bekanntschaften, Freunde oder auch Partnerschaften würde ich wohl dort nie wieder machen können.

,,Mir ist irgendwie schlecht"
Oh Gott sei dank! Wenigstens eine Sache, die die beide voneinander reißen konnte, wenn es schon Hoseok und ich nicht schafften, sowie der Fakt, dass Hunderte Menschen ihnen beim rummachen zuschauen konnten.

Jimin hielt sich gleich den Magen, doch Yoongi ging es zu der Zeit noch äußerst gut. Der Spieß wendete sich gleich, sobald wir bei Hoseok Zuhause ankamen. (Was übrigens auch nicht sehr angenehm war, da ich einem Fremden vertrauen musste, denn Jimin blieb nicht ansprechbar und deshalb mussten wir sogar unser letztes Geld für ein Taxi zusammenkratzen.)

Als mir der Ältere auch noch weiß machte, dass wir die beiden Turteltäubchen bis zum 5.Stock transportieren mussten, vergaß ich mich vollkommen.

Schon immer gehörte ich zu den Menschen, die gleich nüchtern reagierten, sobald etwas ernstes mit seinen Bekannten passierte, von Freunden wollte ich hier noch gar nicht sprechen.

,,Das kann nicht dein gottverdammter Ernst sein!", fluchte ich, hielt dabei Jimin fest an meinen Körper, damit dieser nicht zusammensackte.
Am liebsten hätte ich ihn zu Boden geschmissen, als er die nächsten Worte sprach: ,,Taeeee~ trag mich! Ich kann die Stufen nicht gehen"

Ein Grinsen Hoseoks, was ich böse funkelnd erwiderte. Kaum zu glauben, dass gerade ich sowas tun musste, während sich der andere, relativ nüchterne Typ sich daran erfreute, Yoongi nur an der Hand halten musste und mich dabei noch filmte.
Wie eine Mutter hielt er sein Grundschulkind an der Hand, während ein Riesenbaby auf meinem Arm schlummerte.

Wenn ich danach nicht Querschnittsgelähmt sein werde, dann weiß ich auch nicht weiter.

Im Dunkeln stapften wir so die Stockwerke hinauf und meine Arme verloren immer mehr an Kraft, wurden ganz wackelig, wie auch meine Knie. Gleich hätte ich es geschafft, in die Wohnung eines Fremden, der genauso gut auch ein Vergewaltiger hätte sein können.

,,Ich trinke nie wieder Alkohol", die Worte des betrunkenen Jimins fielen mir gleich ins Ohr und brachten mich zurück in die Gegenwart, wo Hoseok noch immer auf seinem Bett vor mir saß, während ich die Couch für uns kuschelig machte.

Jimin würde hier mit mir schlafen, da wir nicht das Risiko eingehen wollten, dieses Pärchen noch in der Nacht voneinander reißen zu müssen.

Er lag zu der Zeit noch auf Hoseoks Bett, eine Hand auf seiner Stirn und mit geschlossenen Augen.
Quälend hustete er auf, doch Yoongis Würggeräusche brachten mich am meisten um den Verstand.

,,Leute?", murmelte Jimin, weshalb sowohl Hoseok als auch ich zu ihm blickten.

,,Warum habe ich das mit Yoongi getan?"

Every March || VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt