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,,Oh fuck!"

Mit solchen Worten wollte man doch gerne begrüßt werden, besonders, wenn man soeben schmerzvoll zu Boden gedrückt wurde und platzwundenartige Verletzungen am Kopf trug.

Starker Regen brannte sich in meine verwundeten Stellen, die ich mir sogleich mit verzogenem Gesicht hielt.
Auch meine Hände und Knie schürften sich bei den Schlag auf und zerrissen so den hauchdünnen Stoff meiner dunklen Jeans.

Eine Vollbremsung legte der Jugendliche vor mir ein, sobald er einen Blick zu mir nach hinten warf und mich so elendig auf den Asphalt erkannte.

,,Scheiße, man!"
Sein Fluchen platzte lautstark aus ihm und schon konnte ich seine Stimme einer gewissen Person zuordnen.

Warum musste diese gottverdammte Welt nur so winzigklein sein?

Hektisches Atmen von uns beiden, wir versuchten uns zu beruhigen, doch das Pochen in meiner Brust beschleunigte sich, je näher er an mich trat.
Nur die kleinen Werbelichter der Stadt erhellten dabei uns.

,,Ich hab dich echt nicht gesehen...", beschämt hielt er mir seine Hand hin, sein Gesicht war dennoch mit blanker Panik geprägt.

,,Zum zweiten Mal also?"
Ein Lächeln trug ich dabei auf meinen Lippen, sarkastisch natürlich, als er mir hochhalf und wir uns so auf Augenhöhe befanden.

,,Ey, ich habe wirklich nichts gegen Smalltalk, aber meine Zeit wird gerade ziemlich knapp"
Sein Kopf schnellte in alle Richtungen. Seine Angst war ihm ins Gesicht geschrieben aber wovor?
Hier war keine Menschenseele, besonders nicht zu dieser Zeit, also wovor hatte so ein energischer Jugendlicher schon Angst?

,,Ach ja, erst schmeißt du mich zu Boden und nun willst du dich auch noch verkrüm-"

Nicht mal meinen Satz konnte ich aussprechen, da fiel mir ein Gebrüll Mitten ins Wort, was voller Zorn geprägt war.
Tief und erbost.

,,DA IST ER!"

,,Hör zu!", erhob er seine Stimme und packte mich an meinen Schultern, um an diesen hektisch zu rütteln und mich beängstigt anzusehen, "Das läuft hier alles ziemlich kacke, aber ich muss das jetzt tun, zu deiner eigenen Sicherheit, bitte verzeih' mir..."

Warte, was meinst du bitte damit?
Was musst du tun?

Meine philosophischen Gedanken blieben mir nicht lange vorhanden, denn die Zeit spielte mit uns.
Es verblieben Sekunden, wo sich Jungkook noch in Sicherheit bringen konnte, bevor die beiden wütenden Männer ihn einholen konnten.
Was auch immer er verbrochen hatte, es konnte sich nicht um paar Geldstücke handeln, die er sich geliehen hatte.

,,Bitte hasse mich nicht!", waren seine letzten Worte, auf die ich keine ordentliche Antwort mehr finden konnte.
Ich sah nur noch, wie er vom ganzen Müll, der auf dem Boden schlummerte, nach einer angefangenen Weinflasche griff und mit dieser ausholte.

,,Warte Jungk-"

Nein, was tust du-!?

Ein plötzlicher Schlag, der Mitten auf meinen Schädel traf und mich bewusstlos auf die Knie fallen ließ.
Und alles nur, weil ich zur falschen Zeit am falschen Ort war.

Every March || VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt