Chapter 3

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Ich drehte mich auf dem Absatz um und ging davon. Den sprachlosen Bokuto lies ich einfach hinter mir.  

Das Blut rauschte noch immer in meinen Ohren. Das war das erste mal dass ich so mit Bokuto gesprochen habe ... das war das erste mal dass ich überhaupt mit jemandem so gesprochen habe. Nach so einem Gespräch geht es einem immer besser ... sagen alle, weil man seine richtige Meinung gesagt hat, aber irgendwie fühlte ich mich weder glücklich noch befreit, nur traurig und zerbrochen. 

Ich weiß nicht was da gerade eben in mich gefahren ist, aber das musste wirklich raus, auch wenn es, wie schon erwähnt, mich jetzt noch mehr bedrückt als vorher.

Ich versteh das einfach nicht. Wieso fühlte ich so? Es war doch alles richtig was ich gesagt habe, es war die Wahrheit. Die kalte Wahrheit ... kalt. Ja, so musste ich in diese Moment auf Bokuto gewirkt haben. Kalt und zerbrochen. Aber nicht nur ich, sondern auch er.

Als ich ihm das alles gerade ins Gesicht gesagt hatte, sah man es ihm an. Man sah es in seinen sonst so strahlenden goldenen Augen. Es zerbrach. Sein Herz. Es zerbrach in tausend kleine Stücke und konnten vielleicht nie mehr zusammen gesetzt werden. 

Nein, das stimmt nicht. So wichtig war ich ihm doch eh nicht. Ich muss mir das alles nur eingebildet haben. Morgen in der Schule sucht er sich einfach einen neuen Zuspieler, einen neuen Vizekapitän und auch einen ... einen ... neuen besten Freund ... shit ...

Ich biss die Zähne zusammen und legte, den kalten Wind ignorierend, einen Zahn zu. Ich wollte nur noch nach Hause und in mein Bett. 

Ich konnte es einfach nicht verhindern und schon floss eine Träne an meiner kalten Wange entlang. Dass ich so emotional bin ...

NEIN, es war das Richtige! Ich durfte jetzt nicht einknicken. Ich habe es ihm gesagt und es ist jetzt, wie es ist! Es gibt kein Zurück.

Mit diesem Gedanken kam ich an meiner Haustür an und schloss sie auf. Meine Mutter hatte heute Nachschicht. Ich stieg die Treppen zu meinem Zimmer hinauf und lies mich mit den Gesicht voraus in mein Bett fallen. Hunger hatte ich keinen. Es fühlte sich an, als wäre in meinem Bauch nur ein schwarzes Loch, aber nicht nur da, sondern auch an der Stelle wo mein Herz sitzen sollte ...

Ich streifte mir meine Schuhe und Jacke ab bevor ich mich in die kalte Decke einwickelte und mir dem Gedanken einschlief, dass ich das richtige getan hatte. 

Irgendwo in mir drin kämpfte etwas das raus wollte. Es war kein Gedanke, Gefühl oder sonstiges, es war einfach da und es kämpfte. Kämpfte um gehört zu werden. Um Akaashi zu erreichen. Ganz tief in mir drin kämpfte es sagte 'Nein, nein tu das nicht!' Doch ich hörte dieses etwas nicht, dafür waren alle anderen Gedanken, Emotionen, Gefühle zu stark und so schlief ich ein. 

Ich schlief nicht gut. Ich träumte immer wieder von Bokuto und sah einzelne Fetzen aus unsere Vergangenheit, wie wir zusammen lachten. Es war ein warmes, ehrliches Lachen und seines hatte sich bis heute nicht geändert. 

Ich träumte davon, bis am Morgen mein Wecker klingelte und alles verschwand und wie eine Seifenblase einfach platze. 

~Still here~ BokuAkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt