Chapter 15

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Mit immer noch mieser Stimmung lief ich am nächsten Morgen allein zur Schule.

Akaashi war heute schon früher losgegangen, weshalb wir uns erst in der Pause sehen würden, da das Morgentraining immer erst Mitte Mai anfing.

Der Schwarzhaarige musste öfters früher zur Schule, da er zum einen Klassensprecher, und zum anderen auch noch einer der Vorsitzenden im Schulrat war. Den Platz im Schulrat hatte er seiner schlauen und immerzu kühlen Art zu verdanken. Immerhin schaffte es ein Zweitklässler nicht oft dafür nominiert und dann auch noch gewählt zu werden.

Natürlich hatte er deshalb oft alle Hände voll zu tun und immer wieder fragte ich mich wie der Junge es schaffte, da auch noch Volleyball mit einzuplanen. Ich würde ihm ja gerne ein bisschen unter die Arme greifen, aber sind wir ehrlich... ich würde es nur schlimmer machen.

Grummelnd hielt ich die Tasche fester über meinem Kopf und lief noch schneller Richtung Schule. Das Wetter hatte sich seit gestern Abend schlagartig geändert und jetzt schüttete es wie aus Eimern.

Der Regen peitschte zusammen mit dem kalten Wind in mein Gesicht und ich verfluchte mich dafür, den Regenschirm zuhause gelassen zu haben. Obwohl der bei diesem Wind wahrscheinlich auch zusammenpacken konnte...

Erleichtert sah ich auf, als das Schulgebäude in Sicht kam. Wenige Minuten später lief ich durch das Schultor auf die Eingangstür zu. Ich schüttelte einmal kräftig das Wasser aus meinen Sachen und trat schlussendlich durch die Eingangstür.

Drinnen waren schon zahlreiche Schüler zu sehen, die sich aufgrund des Regens alle im Gebäude aufhielten und darauf warteten, dass der Unterricht begann.

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass dies auch sehr bald passieren würde und ich mich sputen musste. Schnell sauste ich durch die Gänge, hielt kurz vor meine Spind an, um die Unterlagen für die erste Stunde zu holen und ging anschließend pünktlich zum Leuten in meine Klasse.

Etwas außer Atmen ließ ich mich auf meinen Platz in der letzten Reihe fallen, legte die Unterlagen auf meinem Tisch ab und seufzte einmal laut. Man konnte mir meine nicht vorhandene Motivation wahrscheinlich jetzt schon anmerken...

Anders war es bei meiner Sitznachbarin, Anna.

Diese saß mit geradem Rücken und verschränkten Armen auf ihrem Stuhl und wirkte irgendwie aufgeregt und hibbelig. 

Ich schielte noch etwas verwirrt zu ihr, bis ich mich schließlich abwandte und versuchte zumindest etwas aufmerksam dem Unterricht zu folgen. 

Aber schon nach wenigen Minuten scheiterte ich kläglich. Mein Kopf war auf meine Hand gestützt und meine Augen drohten mir immer wieder zu zufallen.

Letzte Nacht war bei mir nämlich etwas länger gewesen. 

Ich konnte einfach nicht schlafen und wälzte mich in meinem Bett von einer Seite auf die andere, während ich darüber nachgrübelte was es wohl mit diesem verdammten Brief auf sich hatte.

Ich war zu keinem befriedigtem Ergebnis gekommen und so blieb die Frage die gesamte Nacht ungeklärt.

Wenn nicht irgendetwas in nächster Zeit passiert, würde ich hier wahrscheinlich wirklich noch einschlafen... und das konnte ich mir eher nicht leisten.

So zeigte ich mit meiner Hand auf und bat darum, auf die Toilette gehen zu dürfen. Ein kleiner Spaziergang um sich die Beine zu vertreten kann ja nicht schaden.

Es waren zwar erst gute 20 Minuten des Unterrichts vergangen, trotzdem ließ der Lehrer mich, wenn auch nur wiederwillig, gehen. Er konnte meine gelangweilten Blicke vermutlich nicht mehr ertragen...

~Still here~ BokuAkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt