Chapter 19

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Keine Entschuldigungen, keine Ausreden ... einfach nur ein neues Kapitel

Einen schönen Abend~

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,,Die Fledermaus hat sich schon viel zu lange im Schatten versteckt. Jetzt hat sie vor das zu ändern und will sich bei der großen, starken Eule, die sie immer beschützt hat, dankbar zeigen. Es ist an der Zeit, dass die Fledermaus, die Eule in Schutz nimmt!"

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Schon wieder... schon wieder passierte es.

Wie zu Eis erstarrt stand ich auf dem Schulhof und blickte Akaashi nach, wie er mit zügigen Schritten das Gelände verließ.

Keine weitere Verabschiedung, keine sonst so freundlich Geste; nur sein Rücken und die vom kalten Wind zerzausten schwarzen Haare blieben noch übrig. 

Doch auch diese entfernten sich immer weiter von mir. 

Ich wollte meinen Arm ausstrecken, nach ihm greifen, ihn zum stehen bringen... doch mein Arm blieb leblos an meiner Seite hängen.
Meinen Mund wollte ich aufreißen, nach ihm rufen, nachhaken wo sein verdammtes Problem lag... doch nicht der kleinste Laut kam über meine Lippen.
Meine Beine wollte ich vorwärts bewegen, ihm hinterher laufen, ihn einholen... doch diese schienen wie am Boden festgeklebt und bewegten sich keinen Zentimeter von der Stelle.

Es war genau gleich, wie damals an diesem einem Mittwoch vor etwas mehr als einer Woche.
Auch damals habe ich einfach nur reglos dagestanden und hatte den Schwarzhaarigen ziehen lassen, hatte ihm einfach sprachlos hinterhergeblickt. 

Auf seinen Rücken hatte ich gestarrt. Als hätte ich einen Geist gesehen, genau wie gerade eben. Ich hatte auf einen Rücken gestarrt, dessen Schultern unglaubliche Last zu tragen schienen. Eine Last, die weder ich, noch irgendjemand anderes ihm abnehmen konnte.

Doch eines konnten wir; ihn stützen und so diese Bürde etwas leichter machen! Wir konnten ihm helfen das Gewicht zu lindern und ihn von der kalten Einsamkeit loseisen...

Doch dafür, müsste er mal mit jemanden reden. Es schien so, als wolle der Setter sich niemanden anvertrauen. 

Es war so, als hätten sich eiserne Ketten um ihn gelegt, die es jedem erschwerten auch nur in die Nähe Akaashi's zu kommen. Diese Fesseln befanden sich genau in diesem Augenblick, in menschlicher Form direkt vor mir; Akki. 

Ich konnte mir noch nicht zusammenreimen was für eine Rolle das Mädchen in der ganzen Sache spielt, auch schob sich jetzt wieder Anna in meinen Gedanken nach vorne. 

Es nagte irgendwie an mir... irgendwas sagte mir, dass Anna eigentlich nicht der Bösewicht in der Geschichte war.  Der Brief war natürlich nicht unvergessen! Aber auch dieser, war doch irgendwo nichts verwerfliches, oder?

Meine Gedanken um meine Klassenkameradin ließen mich nicht ruhen, doch zu einem befriedigenden Ergebnis kam ich auch nicht. Nur ein Gedanken spiegelte sich kristallklar aus den anderen heraus: Akki war nicht das Unschuldslamm für das sie alle hielten.

Schon damals als ich in ihrem Klassenzimmer auf sie gestoßen bin, war sie mir irgendwie umheimlich. Ihr undefinierbarer Blick ließ niemanden auch nur erahnen, was die Blondhaarige wohl im Schilde führte. Allein ihre Präsenz, ihre Art zu stehen, zu gehen und die Menschen anzusehen, konnte einem einen Schauer über den Rücken jagen. 

Doch auch hier stellte sich wieder meine Unwissenheit als Problem dar: Was genau wusste ich über die momentane Situation? Eigentlich gar nichts. 
Mein böser Verdacht Anna gegenüber hatte sich zwar noch lange nicht gelegt, aber was zur Hölle machte Akki plötzlich hier, verdammt nochmal?! 

~Still here~ BokuAkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt