"Du hast was gemacht?! Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt?!"
"Behalt es einfach für dich! Bitte!"
"Ich soll es für mich behalten? Du tust, als wäre das keine große Sache, aber das ist eine Straftat, Veni!"
"Das weiß ich Tim! Trotzdem, so ist es besser. Erzähl niemandem davon." Eindringlich sprach Veni auf Bergi ein, in der Hoffnung, es würde ihm gelingen, Tim davon zu überzeugen.Herr Bergmann raufte sich die Haare und seufzte überfordert, ehe er die Hände zu Fäusten ballte. "Wie? Für alle Beteiligten besser!? Das kann doch nicht dein Ernst sein, sag mir, dass du das nicht ernst meinst!", verlangte er halb wütend, halb flehend, aber Rafael schüttelte den Kopf.
"Glaub' mir, Bergi. Alle haben was davon."
"Alle?! Hast du mal an die Eltern gedacht?! Das kann man ihnen doch nicht antun!"
"Die interessiert das doch überhaupt nicht! Die juckt es nicht, dass er weg ist, also was solls?!"
"Veni, bitte sag mir, du verarschst mich. Ich kann das nicht glauben, dass kann nicht wahr sein! Das darf nicht wahr sein! Bist du dir überhaupt darüber im Klaren, was du angerichtet hast?! Woher willst du das mit den Eltern überhaupt wissen?!"Er hörte Veni nur Seufzen, ehe dieser die Arme um ihn schlang und ihn an sich zog, wohl um ihn zu besänftigen. Tim lehnte sich leicht an Veni und seufzte ebenfalls. "Du meinst das wirklich ernst, oder?"
"Ja, ich meine es ernst, es ist kein Witz. Und ich habe es auch nicht als Spaß gemacht, du kennst mich. Die Eltern werden ihn nicht vermissen, es wird ihn auch niemand suchen. Verrätst du irgendetwas?"
Er spürte, wie Venis Hand ihm durch die Haare fuhr, während Veni ihm noch immer im Arm hielt.
"Rafi…ich, ich weiß nicht, es ist eine Straftat. Was er gemacht hat, das ist Kindesentführung! Und du hast ihm geholfen."
"Ja, das weiß ich, Tim."
"Warum hast du es dann gemacht? Bist du wahnsinnig?! Wenn das auffällt, dann hast du ein riesiges Problem! Du könntest in den Knast kommen!" Besorgt legte er nun selbst die Arme um Veni und drückte sich an ihn, als könnte er ihn so bei sich behalten. Er wollte nicht, dass Veni ins Gefängnis musste und bei seienr Tat war das gar nicht unwahrscheinlich.
"Das weiß ich doch, Tim, deswegen bitte ich dich ja, es geheim zu halten", erwiderte Veni lächelnd und drückte Bergi einen Kuss auf die Lippen, der eher halbherzig erwidert wurde.
Sofort lächelte Rafael, denn das allein reichte als Zeichen, dass Bergi sich etwad beruhigt hatte.
"Nein, Rafi, ich werde dich natürlich nicht verraten, aber versprich mir, dass es dem Kind gut geht."
"Hugo geht es sehr gut, ich verspreche es. Wir können sie besuchen, wenn dir das lieber ist."
Er wusste, dass er Tim das anbieten musste, wenn er wollte, dass sein Freund wirklich ruhig schlafen konnte und sich nicht ständig den Kopf über das Wohlergehen des kleinen Jungen Gedanken machte.Tim löste sich von ihm und fuhr sich durch die Haare. "Dann los!"
Energisch griff Tim nach seiner Hand und zog ihn mit sich aus ihrer gemeinsamen Wohnung.
"Tu mir den Gefallen und beruhige dich erstmal."
"Ich bin ruhig!"
"Du bist wütend auf Stegi und auf mich. Lass uns warten, du kannst Stegi später zusammenstauchen, wenn er Tims Wut überlebt hat", versuchte Veni ihn zurückzuhalten und Tim drehte sich wieder zu ihm um.
"Na schön! Dann fahren wir morgen, aber wehe dir, du hast mich angelogen und es geht dem Kind nicht gut!"
Veni musste ein Grinsen unterdrücken. Irgendwie war es schon süß, wenn Tim sich so aufregte, denn man konnte ihn nie wirklich ernst nehmen. Es wirkte eher niedlich als in irgendeiner Weise bedrohlich und wenn man ihm das sagte, wurde er nur noch wütender.
Tim starrte ihn aus zusammengekniffenen Augen an, schnaubte und hob das Kinn. Veni konnte ihm so nicht mehr in die Augen sehen, obwohl Bergi nur wenige Zentimeter größer war als er selbst.Er nahm Tim die Jacke aus der Hand und hängte sie wieder an die Garderobe, ehe er sich auf dem Sofa niederließ und Tim energisch auf seinen Schoß zog.
Der lehnte sich an ihn, verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen. "Ich bin trotzdem sauer auf dich", murmelte er gegen Venis Schulter, auf der er seinen Kopf abgelegt hatte. "Und ich mache mir Sorgen um dich. Was ist, wenn das rauskommt? Wenn doch die Polizei eingeschaltet wird und man Hugo bei Stegi findet? Sie werden auch auf dich kommen, Rafi."
Er festigte den Griff um Bergi und drückte ihn enger an sich. Natürlich machte er sich auch selbst Gedanken um ihre Zukunft und was passieren könnte, aber er bedauerte seine Entscheidung nicht. Es wäre falsch gewessn, Hugo nicht mitzunehmen und bei Stegi unterkommen zu lassen!
"Das wird nicht passieren." Er musste sich selbst auch Mut zusprechen, denn was Tim sagte, stimmte. Es war ein hohes Risiko, dass er und Stegi eingingen und er war gerade dabei, Tim mit hineinzuziehen, obwohl der gar nichts dafür konnte. Allerdings hatte er es auch nicht als Geheimnis in ihrer Beziehung verbergen können, er wollte ehrlich mit Tim sein und war froh, dass dieser ihn nicht sofort hochkant rausgeworfen hatte.
"Ich hoffe es, Veni, ich hoffe es sehr."
"Danke, dass du dieses Geheimnis für dich behältst, Tim."Fortsetzung zu diesem OS folgt in family - Familie
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Youtube OS 240er Projekt
Fanfiction240 Oneshots zu verschiedensten Stichworten und verschiedensten Youtubern. Dieses Projekt bestreite ich gemeinsam mit @lonavy und @Summertime1412! Wir werden jeden zweiten Tag einen OS hochladen. Die Liste der Stichworte finden ihr im ersten Kapite...