Memory - Erinnerung
In völlige Dunkelheit und Stille gehüllt saß der junge Mann im Nichts. Unter ihm war es pechschwarz, so wie es auch über ihm und um ihn herum war und nirgendwo drang der kleinste Lichtstrahl zu ihm durch.
Dennoch sah er seinen eigenen, blassen Körper, das gelbe Shirt und die gräuliche Haut an seinen schlanken Händen.
Wie lange genau er hier schon saß, vermochte er nicht zu sagen. Das Zeitgefühl hatte er schon lange verloren. Müsste er nun für immer hierbleiben? Vermutlich, immerhin gehörte er hierher, oder nicht? Geister gehörten ins Reich der Toten, schließlich war er selbst tot.
Und doch hatte er Monate auf Erden verbracht und er wünschte sich nichts sehnlicher als wieder zurückkehren zu dürfen.
Hier um ihn herum gab es nichts, er war allein mit seinen Gedanken und Erinnerungen. Nur ab und an hörte er eine lallende Stimme und er glaubte zu wissen, dass diese Stimme zu JSchlatt gehörte. Zumindest, er erinnerte sich noch genau daran, hatte Tommy ihm gesagt, dass dieser Mann ebenfalls tot war. Außerdem mochte er ihn, denn immer wenn jemand über ihn gesprochen hatte, war es etwas Negatives gewesen.
Andererseits...über Alivebur hatten die meisten auch nichts Nettes zu sagen gehabt und das tiefe Schamgefühl hatte sich in ihm eingebrannt, was jedes mal über ihn hereinbrach, wenn er mitbekam, was Alivebur den Menschen angetan hatte.
Seufzend richtete Ghostbur den Blick auf seine blassen Hände. Vor seinem inneren Auge sah er das kleine, blaue Schaf, Friend, um das er sich so lange gekümmert hatte und das er wohl am allermeisten vermisste.
Tiefe Traurigkeit machte sich in ihm breit, als er automatisch auch an Philza denken musste. Den Held, der alle von diesem schrecklichen Alivebur befreit hatte. Dem Todesengel, der sie alle gerettet und Ghostbur überhaupt erst hatte leben lassen. Sein Vater, der versucht hatte, sich immer mit um Fundy, seinen kleinen Sohn, zu kümmern und der versprochen hatte, dass er auch auf Friend aufpassen würde.
Niedergeschlagen fuhr er sich durch die fahlen Haare. Nichts brachte ihm mehr Schmerz als Philzas Verrat an ihm. Womit hatte er das verdient? Er hatte doch schon mit seinem Leben bezahlt, für was er der Welt angetan hatte und nun hatte auch Friend sterben müssen, obwohl das Tierchen doch überhaupt nichts dafür konnte. Sein Zuhause war ein zweites Mal vernichtet worden, diesmal von der Person, der er am meisten vertraut hatte und obwohl er wusste, was er als Alivebur angerichtet hatte und dass ihn jeder gehasst hatte, verdiente er das doch nicht, oder?
Dann, am Ende seines Geisterlebens, hatte ihn auch noch sein vermeindlicher Freund, Tommy, hintergangen. Hatte ihn allein gelassen mit Dream, obwohl er mehrfach versprochen hatte, dass alles gut gehen würde, dass ihm nichts passieren konnte und er ihm einfach nur vertrauen musste. Und das hatte er getan, doch es war ein Fehler gewesen. Schon wieder hatte er sterben müssen und dieses mal war es kein verdienter Tod, es war unfair und er hasste es, hier in der Dunkelheit zu sein. Umgeben von Stille und gelegentlich der Stimme Schlatts und ganz selten auch dem Geschrei von Mexican Dream gab es nichts, was ihm hier gefiel. Es war trist und jede Sekunde fühlte sich ewig lang an. Noch grausamer war die Vorstellung, hier für immer und ewig bleiben zu müssen und mit Abstand das Schlimmste war es, dass ein guter Freund und sein Vater an seiner Situation und den furchtbaren Erinnerungen an die Zeit unter den Lebenden Schuld waren.
Er vermisste es, mit seinen Freunden zu sprechen, sich um Friend zu kümmern und bei Regen in ein Haus zu flüchten, um das Brennen auf seiner Haut nicht ertragen zu müssen. Die meisten waren sehr freundlich zu ihm gewesen oder sie hatten zumindest so getan. Techno hatte ihn immer in sein Haus gelassen, wenn es regnete, Dream war immer freundlich und höflich gewesen, bis er ihn in den Schnee schickte und irgendwann herauskam, dass er ihn nur benutzt hatte. Tubbo war so oder so immer lieb und Tommy hatte ihn auch als Freund gesehen, so dachfe er zumindest. Selbst Fundy, der ihm am Anfang feindlich gegenübergetreten war, hatte ihm irgendwann verziehen und versucht sich mit ihm zu unterhalten und die alten Geschichten zu vergessen.
Wenn er sich wenigstens daran erinnern könnte, was genau Alivebur getan hatte und er nicht nur auf die Erzählungen der Lebenden hören müsste...
Unter ihm wurde es plötzlich hell, gleißendes Sonnenlicht drang durch die schier unendliche Dunkelheit und nachdem sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, erkannte er langsam Personen tief unter sich. Es war, als würde er in eine andere Welt blicken.
Unter ihm standen Alivebur und Philza und es schien, als würden sie sich unterhalten, aber Ghostbur konnte kein Wort verstehen. Er versuchte verzweifelt näher heranzukommen, doch egal wie weit er rannte, er kam keinen Zentimeter näher heran. Er wollte nach ihnen schreien und rufen und irgendwie sich an der Konversation beteiligen. Phil fragen, ob es ihm nun Leid tat, was mit Friend geschehen war. Ob er froh war, dass Alivebur nun wieder zurück war oder ob er ihn überhaupt vermisste. Es war seine Chance Alivebur zu fragen, was er getan hatte!
Kein Ton verließ seine Lippen, er sprang und hoffte, sie irgendwie auf sich aufmerksam zu machen, doch die beiden drehten sich nicht zu ihm um.
Hatte sich auch Alivebur so gefühlt, währned er selbst am
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Youtube OS 240er Projekt
Fanfiction240 Oneshots zu verschiedensten Stichworten und verschiedensten Youtubern. Dieses Projekt bestreite ich gemeinsam mit @lonavy und @Summertime1412! Wir werden jeden zweiten Tag einen OS hochladen. Die Liste der Stichworte finden ihr im ersten Kapite...