Drowsy - schlaftrunken (Rewilz)

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"Felix? Felix? Na komm schon, Felix, Zeit aufzustehen."
Eine Hand legte sich auf seine Schulter, schüttelte ihn sanft, aber er grummelte nur leise und drehte sich samt der wohlig warmen und samtweichen Decke um. Wenn die Hand ihn nur wecken wollte, dann sollte sie gefälligst samt Besitzer wieder gehen. Es war sicherlich noch mitten in der Nacht und längst nicht Zeit aufzustehen!

"Ach komm Felix, es ist schon um Acht. Wir müssen los!"
Lüge! So spät konnte es noch gar nicht sein! Da war sich Felix wirklich ganz sicher, seine innere Uhr sagte ihm, es war maximal vier Uhr morgens. Hier wurde maßlos übertrieben.
"Felix, komm schon! Wach endlich auf!"
"Noch fünf Minuten, Mama", nuschelte er gegen die Decke, murrte leise, als die Hand ihn erneut schüttelte.
"Felix, ich bin es, Rewi! Dein Freund. Jetzt steh endlich auf, wir wollten aufnehmen!"
Mit jedem Wort wurde die Stimme lauter und Felix hatte das Bedürfnis, wieder die Hände auf die Ohren zu schlagen und einfach zurück ins Trauumland abzudriften, wo er mit seinem Freund in einem fernen Land am Strand saß und sie sich gegenseitig mit Eiskonfekt fütterten.
Im Hintergrund hörte er den Regen gegen die Fensterscheiben klopfen, also war gutes Wetter definitiv auch kein Grund, um seinen Hintern aus dem Bett zu schwingen. Im Gegenteil, es spornte ihn noch mehr an, seinen Wunsch durchzusetzen und unter seiner Decke zu verweilen. Rewi konnte ihm in diesem Moment gestohlen bleiben! Wenn er etwas von Felix wollte, dann musste er eben mit unter die Decke kommen und mit ihm kuscheln, mehr war im Moment wirklich nicht drin! Für alles andere, war die Wärme seiner kuscheligen Decke einfach viel zu schön!

Rewi sah eine weile stumm auf Felix herab, dann schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen und er zog sein Handy hervor. Von niedlichen Bildern konnte man schließlich nie genug haben!
Ohn dass Felix etwas davon mitbekam, machte er mehrere Aufnahmen und lud das beste Bild auch auf Instagram hoch. Er musste es später auch unbedingt noch Palle zeigen! Nun aber war es ersteinmal wichtiger, sein Pilzchen aus dem Bett zu bekommem und wenn Rütteln und Worte nicht halfen, musste er eben zu härteren Mitteln greifen!

Er brummte genervt auf, als ihm jene Decke unsanft vom Körper gezogen wurde und es auch nichts nützte, als er mit müden Händen danach griff und sie festzuhalten versuchte. Sobald sie weg war, traf unangenehm kalte Luft auf seine nackte Haut am Bauch und eine Gänsehaut bildete sich.
"Rewi bitte", murmelte er, schlug nun doch die Augen auf und gähnte. Mehrfach blinzelte er, ehe er sich überhaupt dazu aufraffen konnte, sich hinzusetzen und die Arme nach der Decke auszustrecken.

Rewi aber legte die Decke achtlos auf den Boden, griff ihn an beiden Händen und zog ihn dann auf die Füße. Felix tat nichts, um ihm zu helfen, gähnte nur und lehnte sich dann nach vorn, um Sebastian zu umarmen. Er seufzte wohlig, als er die Arme um Sebastians Schultern schlang und es sofort wieder etwas wärmer wurden.
Die Kälte an seinen nackten Fußsohlen störte ihn, weshalb er die Beine wie ein Affe um Rewis Hüfte schlang und sich an ihn drückte.

Rewi sah seufzend hinab und blickte in halb geöffnete Augen. Der schlaftrunkende Blick, der leichte Schmollmund und Rotpilz ganze Körperhaltung gaben schon ein verdammt niedliches Bild ab und Rewi konnte nur schwer widerstehen, seinem kleinen Plizchen die Decke zurückzugeben und einfach mit ihn zu kuscheln.
Dennoch gelang es ihm, denn er hatte immer im Hinterkopf, dass sie die Aufnahme heute noch machen mussten. Sie wollten nämlich gemeinsam mit Paluten und Sturmwaffel aufnehmen, nur fuhr ersterer bereits morgen für eine Woche in den Urlaub und so lange wollte keiner von ihnen warten.

Deswegen trug er Felix mit sich in die Küche, drückte ihm auf dem Weg ein Shirt in die Hand und setzte ihn dann auf einen der Küchestühle. Dann deckte er den Tisch und sah zu, wie Felix sich in Zeitlupe das Shirt überzog und ihn dann gähnend beobachtete. So ganz wach war Felix wohl noch nicht, zumindest sah er aus, als würde sein Kopf gleich wieder nach unten sacken und auf der Tischplatte landen.

Ganz kurz dancht er darüber nach, es nicht einfach aufzugeben, aber den ein oder anderen Trumph hatte er noch! Er schmiss die Kaffeemaschine an und öffnete die Büchse mit dem Kaffeepulver. Mit etwas Glück reichte der durchdrungende Duft schon aus, um Felix Verstand etwas zum Laufen zu bringen. Allerdings regte sich Felix nicht sonderlich, nicht einmal, als er ihm die Dose direkt unter die Nase hielt.

Felix zuckte erschrocken zusammen, als das schrille Klingen ihn aus den Gedanken riss. Sofort war seine Schlaftrunkenheit verflogen und er hellwach.
"Das muss Palle sein", sagte Rewi, lief an ihm vorbei zur Tür und Felix sah mit roten Wangen an sich herab. Außer seiner Boxershorts und dem engen Shirt trug er nichts und bevor Patrick ihn sah, musste er das ganz schnell ändern!

Sebastian konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als Felix aus der Küche stürmte, um sich etwas anzuziehen. Es war genau die Reaktion, die Rewi von seinem Freund erwartet hatte.
Er ließ Paluten in ihre Wohnung und führte ihn in die Küche, damit er mit ihnen frühstücken konnte.
"Wo ist Felix?"
"Er zieht sich noch um", erwiderte Rewi, nun wurde sein Grinsen etwas gemeiner und er holte sein Handy hervor.

Als Felix wiederkam und Paluten begrüßte, grinste Rewi noch mehr. "Palle, schau mal! Ich hab süße Bilder gemacht!", verkündete er, hatte damit augenblicklich auch Felic Aufmerksamkeit. "Oh nein, Rewi!"
"Oh doch! Palle schau mal", er hielt Paluten das Handy vor die Nase und bevor Felix irgebdetwas dagegen tun konnte, griff dieser danach und betrachtete die Bilder.
Bei Patricks Grinsen wurde Felix erneut ganz rot und hätte sich nun doch am liebsten wieder unter die Decke verkrochen! Warum war er überhaupt rausgekommen?

Als auch Freddie noch zu ihnen kam und Rewi ihm ebenfalls sofort die Bilder zeigte und dann allen mitteilte, er habe es als kleinen Denkzettel für Felix auf Instagram hochgeladen, hätte dieser sich vor Scham gern versteckt. Allerdings musste auch er ein wenig lächeln, als ihre Freunde und die Zuschauer betonten, wie niedlich sie zusammen waren. Irgendwo hatten sie ja Recht und er liebte Rewi, auch wenn er manchmal ein anstrengender Zeitgenosse war und es wagte, Felix zum Aufstehen zu zwingen!

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