Short Stories

Schneechaos

„Das ist überhaupt kein Wunder! Hast du mal bemerkt dass dein Büro aussieht wie eine Mülldeponie? Und dann fragst du alles ernstes wo dein dummes Gesetzesbuch ist!", schrie Kira.
Manuel seufzte theatralisch auf. „Jetzt ist es meine Schuld?! Dieses Buch lag im Schlafzimmer!"
Manuel war stinksauer. Was fiel Kira auch ein, einfach seinen privaten Raum zu betreten und noch dazu, einfach seine Sachen weg zu legen!
„Eine Woche, Manuel! In einer Woche ist das Büro sauber, ansonsten ziehst du aus!"
Wutentbrannt sprang Manuel auf und schleuderte Kira sein Armband entgegen. „Ich gehe. Freiwillig! Deine Launen sind sowas von unerträglich", schrie er. Mit diesen Worte knallte er die Haustür hinter sich zu und stürmte die Treppen hinunter. Vom vierten Stockwerk nach unten, war es schon ein ziemlicher Weg.
Unten angekommen stemmte er sich gegen die Tür, aber diese bewegte sich keinen Zentimeter. „Komm schon!", murmelte er und probierte es erneut, aber auch jetzt passierte nichts. Na super! Was auch immer die Tür blockierte, dadurch war er gezwungen wieder rauf zu gehen. Das ärgerte ihn am meisten, denn schließlich wollte er nicht schwach wirken und er wollte ebenso wenig in einem Raum mit Kira sitzen.
Bedrückt ging er die Stufen wieder heraus und klopft anschließend an die Haustür. Kira öffnete kurze Zeit später.
„Was willst du noch? Deinen Antrag rückgängig machen?!"
„Nein... ich... die Tür klemmt."
Kira trat zur Seite. „Die klemmt nicht! Wenn man seine Zeit nicht nur mit zocken verbringen würde und auch mal Nachrichten schauen würde, würde man wissen, dass draußen ein Schneechaos tobt."
„Schneechaos im März?", fragte Manuel ungläubig nach. Kira nickte. Manuel der noch immer in der Tür stand, trat nun ein. „Kann ich bleiben?"
„Kannst ja nirgendwo anders hin!" Sie schloss die Tür und trat zu ihm ins Wohnzimmer.
„Machen wir uns einen gemütlichen Filmtag?"
„Wow..."; murmelte Kira. „Das ist das erste Mal, seit Monaten, dass du mich das fragst." Sie nickte. „Und du räumst dein Büro auf!"
„Wenn ich wieder neben dir schlafen darf?"
Er griff nach ihrer Hand und sah sie an. „Deal!", sagte sie.