Kapitel 41

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Hallo!

Heute gibt es wieder ein neues Kapitel von mir und ich hoffe, dass ich das die nächsten Tage auch so beibehalten und regelmäßig neue Kapitel hochladen kann. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, aber sobald ich weiß, dass ich an der Bachelorarbeit oder am Projektbericht schreiben könnte, habe ich plötzlich unheimlich Lust, um auf einer anderen Art und Weise kreativ zu werden. Meine andere Art und Weise = Bücher lesen und schreiben. Also auch mit diesem Kapitel wünsche ich euch viel Spaß. Ganz langsam geht es übrigens in Richtung Ende. Einige Kapitel werden aber noch folgen und auch die nächste Buchidee steht natürlich schon. :)

»Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich anfangen soll«, gab ich zu, straffte dann aber meine Schultern und sagte: »Es geht um den Besuch bei deiner Oma im Krankenhaus.« Ihr Blick veränderte sich und sie runzelte die Stirn. Ich atmete tief durch. Das hier fiel mir alles andere als leicht. Ich hasste es, dass ich ihr davon erzählen musste. »Sie hat mir etwas anvertraut und mich gebeten, es dir nicht zu erzählen. Vielleicht solltest du dich noch einmal setzen«, forderte ich sie mit einem Kopfnicken in Richtung Bett auf, in dem wir uns gerade noch geliebt hatten. Schnurstracks ging sie auf das Bett zu und setzte sich. Ich folgte ihr und sah ihr in die Augen. Ich konnte Verwirrtheit erkennen. »Sie hat behauptet, dass Eric sie geschubst hat.« Purer Unglaube war ihr ins Gesicht geschrieben. »Was? Aber sie hat mir doch gesagt, dass sie nicht sehen konnte, wer es war. Das verstehe ich jetzt nicht. Und warum kommt sie damit zu dir?« Ich erwiderte: »Sie ist der Meinung, dass ich die richtige Person an deiner Seite bin. Vielleicht wollte sie, dass ich dich beschütze.«

Als sie nichts sagte, sprach ich weiter: »Eric kam zu ihr ins Krankenhaus und sie hat gesagt, dass sie ihn noch nie leiden konnte. Das wusste ich ja aber schon von dir, dass die beiden noch nie gut miteinander auskamen.« Noch immer saß sie einfach da und schaute mich an. Ich wusste nicht, was gerade in ihrem Kopf vorging, aber es musste viel sein. Mein Körper spielte verrückt und ich zitterte leicht, aber sie musste die Wahrheit kennen. Nervös knetete ich meine Finger, dann fuhr ich fort: »Sie hat behauptet, dass Eric früher eine Frau geschlagen hat. Beim Geschlechtsverkehr.« Sie zuckte augenblicklich zusammen und ihr Blick wurde starr. »Das hat sie gesagt?«, flüsterte sie und wurde ganz blass. Stumm nickte ich. Sie sackte etwas in sich zusammen, aber ich musste ihr auch den Rest erzählen. »Das ist aber noch nicht alles«, ergänzte ich leise und sie sah mir wieder in die Augen. »Es gibt davon ein Video. Oder es gab jedenfalls mal ein Video, was Irmgard gesehen hat. Die Frau hat geblutet und ihn angefleht, dass er aufhören soll, aber er hat es nicht getan«, sprudelte es aus meinem Mund.

Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. »Warum hat sie mir nie etwas davon gesagt?«, wollte sie mit brüchiger Stimme wissen. »Ich weiß die Antwort. Jedenfalls die halbe. Eric hat herausgefunden, dass sie es wusste.« Die Frau, die ich liebte, saß wie gelähmt auf meinem Bett. Ich wusste noch, wie ich mich gefühlt hatte, als ich davon erfahren hatte, doch für Vanessa musste es viel schlimmer sein. Er war noch immer der Mann, den sie geheiratet hatte und mit dem sie ein gemeinsames Kind hatte. »Das erklärt doch aber trotzdem nicht, warum sie nichts gesagt hat. Wir hatten schon immer ein tolles Verhältnis zueinander. Sie kann mir so etwas doch nicht verschweigen?« Ihre Stimme war ganz piepsig geworden und sie wischte sich über die Augen. Ich wollte sie in den Arm nehmen, aber wusste, dass sie den Moment für sich brauchte, um zu realisieren, was ich ihr hier erzählte. »Ich habe sie gefragt, warum sie es nicht der Polizei gemeldet hat, aber sie konnte nicht. Sie meinte, dass sie keine Beweise hatte. Sie wusste nicht, wer die Frau war und das Video hat sie danach nie wieder gesehen. Wahrscheinlich hat er es gelöscht, nachdem sie davon erfahren hat. Ich habe sie gefragt, warum sie es dann nicht wenigstens dir gesagt hat. Immerhin wusste sie, was er Frauen antun konnte.«

Sie senkte den Blick. Auch sie wusste am besten, was er Frauen antun konnte. »Was hat sie gesagt? Und wann hat sie das Video gesehen?«, hakte sie nach. »Ich weiß nicht, wann sie das Video gesehen hat, aber ich glaube, dass es relativ am Anfang eurer Beziehung war, da sie ja meinte, dass sie ihn noch nie leiden konnte. Eric hat sie mit einem Geheimnis erpresst. Bis heute. Sie konnte mir nicht sagen, was ihr Geheimnis war, aber du solltest auf keinen Fall davon erfahren. Sie wollte dich damit schützen. Und er hat ihr gedroht, dass der Unfall nur eine Warnung war und er beim nächsten Mal nicht zögern wird, sie schwerer zu verletzen. Aber auch da fehlten ihr die Beweise, weil er anscheinend ein wasserdichtes Alibi hat.« Vanessa sah in diesem Moment so verletzlich aus, dass es mir das Herz brach. »Es tut mir so leid. Ich kann sie auch nicht verstehen, dass sie ihn an deiner Seite geduldet hat, wenn sie wusste, was er dieser Frau angetan hat. Sie war der Meinung, dass es eine Sache gibt, die dich noch mehr zerstören würde. Und das ist dieses Geheimnis.« Fassungslos schüttelte sie den Kopf. »Was bitte soll das sein?« Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte keine Ahnung.

Mitten ins Herz || txsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt