Kapitel 10

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Derweil schon am Bahnhof angekommen, musste ich mir erstmal ein Ticket nachkaufen. Ich rannte so schnell ich konnte zu meinem Gleis um meinen Zug nach Moskau noch rechtzeitig zu bekommen.
Puh... gerade so geschafft.
Ich suchte im ICE meinen Sitzplatz und ließ mich dort nieder. Es war zwar etwas teurer, aber ich habe mir eine kleine Kabine nur für mich alleine bestellt, damit mich auch ja niemand stört.

Naja. Jetzt hab ich auf jeden Fall genug Zeit über alles nachzudenken. Fangen wir mal bei dem Thema für die neue Saison an.
Also ein Thema was ich da vielleicht nehmen könnte, wäre vielleicht meine Kindheit.
Passt eigentlich voll gut, weil ich ja jetzt zu meinem Großvater fahre. In seinem Haus habe ich meine ganze Kindheit verbracht.
Bis ich so ungefähr 13 oder 14 war.
Ab da hat meine Klinikzeit angefangen.
Das ist jedoch nie an die Öffentlichkeit geraten. Das hätte für Schlagzeilen gesorgt und mein "guter" Ruf wäre den Bach runter gegangen. Aber bis zu dem Punkt mochte ich eigentlich meine Kindheit.
An ein paar Stellen sind halt schwarze Flecken, doch mein Opa war immer da und hat mich besser verstanden als alle anderen.
Dafür bin ich ihm bis heute dankbar!
Danach habe ich ja bei Yakov gewohnt.
Er meine, dass wir uns so vielleicht besser verstehen würden. Aaaaaaaber naja... hat halt einfach nicht geklappt.

So! Erster Punkt abgehakt! Zweiter Punkt ist dann wohl, was ich mir von Beka wünsche bzw wie es mit uns weiter gehen soll.
Ich hab ja mal so was von keinen Plan, warum sich das jetzt auf einmal so komisch anfühlt mit ihm zusammen zu sein...
Es fühlt sich einfach nicht richtig an.
Wie gesagt hat er sowieso was besseres verdient. Ich will da jetzt aber nicht mehr drauf eingehen. Generell hab ich jetzt kein Bock über Beka und mich nachzudenken.

Oh! Ich sollte vielleicht meinem Opa bescheid sagen, dass er mich dann abholen soll.
Es ist zwar gerade mal eine Stunde vergangen, jedoch soll er wissen, dass ich heute noch zu ihm komme. Ich entsperrte mein Handy und sah 3 verpasste anrufe und etliche Nachrichten von Beka. Toll... Was will er denn jetzt noch?

Bekalein♥

Yura!!!!!
17:00
Du wurdest gar nicht entlassen!
17:00
Warum hast du mich wieder angelogen? 17:01
Melde dich bitte so schnell wie möglich bei mir 17:16
Ich mach mir doch nur sorgen...
17:20

Soll ich ihn doch anrufen? Nein! Ich hab ihm alles nötige eben erzählt. Wenn ich ihn anrufe, dann nur um mit ihm Schluss zu machen! Ich hab langsam die Nase voll.
Er behandelt mich wie so ein Kleinkind, was nichts auf die Reihe bekommt. Das nervt.
Blablabla Yura blablabla ich mach mir nur sorgen. Ich könnte einfach ausrasten.
Am Anfang fand ich es ja noch süß, dass er sich so sorgen macht, aber jetzt nervt es nur. Wenn ich in Moskau bin nehme ich mir die Zeit und Skype mit ihm. Eine Chance gebe ich ihm jedoch noch. Wenn er die vermasselt ist es aus mit uns beiden. Und wenn das dann alles geklärt ist, fliege ich ohne schlechtes Gewissen nach Japan zu Victor. Da werde ich mich ausschließlich auf Eislaufen konzentrieren! Doch jetzt schreibe ich erstmal meinem Großvater, dass ich so gegen 2 Uhr nachts zu Hause bin.

~Timeskip~

Endlich angekommen! Meine Beine, meine Arme. Einfach alles Tut weh. Ich habe zwar im Zug so ca. 5 Stunden geschlafen, aber trotzdem bin ich einfach schlapp und müde. Der Zug hielt an und ich nahm den Koffer mit dem Teddy und ging raus.

Draußen stand auch schon mein Großvater, welcher sich schon freute mich in die Arme schließen zu können. Wir liefen aufeinander zu und umarmten uns.

,,Yura! Schön dich wieder zu sehen. Du bist gewachsen, kann das sein?"
,,Ja, aber nicht viel. Ich glaube eher du bist geschrumpft haha"

Er ist wirklich die einzige Person, mit der ich über die selben Sachen lachen kann, über die ich auch lache.

The storm inside my headWo Geschichten leben. Entdecke jetzt